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Das Eulentor

DAS EULENTOR

Andreas Gruber
Roman / Düstere Phantastik

BLITZ

Fester Einband, 320 Seiten
ISBN: 978-389840273-6

Jan. 2008, 1. Auflage, 17.95 EUR
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Wir schreiben das Jahr 1911.
Die Welt weiß noch nicht, dass sie in wenigen Jahren den ersten, großen Krieg erleben wird und noch spukt der Forscherdrang des ausgehenden 19,. Jahrhunderts in den Köpfen der Menschen.
Auch Alexander Berger und sein Freund Jan Hansen wollten ihren Teil zur Erkundung der Welt beitragen. Doch sie zieht es nicht in die Wüste Ägyptens oder in die unergründlichen Wälder Südamerikas, sondern in die Arktis. Gemeinsam mit ein paar Helfern machen sie sich auf, Spitzbergen zu erkunden und die Küste zu kartographieren.
Doch was als mutiges Unternehmen beginnt, scheitert schon bald an den Widrigkeiten der Natur. Temperaturen von dreißig Grad unter Null und darunter sowie Schneestürme machen ein Weiterkommen unmöglich. Die Natur fordert ihre Opfer, ein Mitglied der Crew nach dem anderen stirbt, nur wenige werden gerettet.
Und dennoch kehren Berger und Hansen zurück, denn während sie vom Sturm eingeschlossen waren, machten sie eine Entdeckung.
Mitten in der Arktis führt ein Schacht, scheinbar von Menschenhand erschaffen, senkrecht in die Tiefe. Niemand weiß, wer ihn angelegt hat, wie weit er hinab reicht und was es mit diesem Schacht auf sich hat. Doch Berger und Hansen sind von dem Wunsch beseelt, genau diese Frage zu klären.
Doch schnell stoßen sie an ihre Grenzen. Trotz frischer Geldgeber und Wissenschaftler, die sich eingehender mit dem Phänomen befassen, können sie weder den Grund des Schachts erreichen, noch die Herkunft der Eulennester erklären, die sich in der Tiefe befinden. Mehr und mehr drängt sich ihnen der Verdacht auf, dass dieser Schacht, obwohl vom Umfang her exakt nach der Zahl Pi angelegt, doch nicht von Menschen geschaffen wurde.
Je tiefer sie kommen, desto seltsamer wird es, denn der Schacht trotzt allen physikalischen Gesetzen. Aber dies ist nichts gegen das Grauen, das in der Tiefe lauert ...

Der österreichische Autor Andreas Gruber ist Fans der Phantastik kein Unbekannter. Und auch in diesem Buch beweist er, dass er mit seinem ganz eigenen Stil unterhalten kann.
Ist der erste Abschnitt des Buches rein dem Kampf Mensch gegen Natur gewidmet, so schildert Gruber im zweiten Teil die Begebenheiten rund um den Schacht. Dabei verzichtet er jedoch auf ausschweifende Actionszenen. Der Roman bezieht seine Spannung aus der Frage, was es mit dem Schacht auf sich hat sowie mit einer dichter werdenden Bedrohung aus der Tiefe.
Erst zum Finale hin wandelt sich das Buch noch einmal, diesmal zu einem Actionroman.
Man muss sich auf das Buch einlassen, will man es genießen. In Zeiten, in denen schneller, oft harter Horror dominieren, wirkt eine sich langsam entwickelnde Geschichte erfrischend, sofern man gewillt ist, ihr über 300 Seiten zu folgen. Die Sprache ist angenehm und schnörkellos, die Personen bleiben jedoch teilweise blass. Es berührt einen nicht, wenn eine von ihnen stirbt. Nur wenige Charaktere, darunter die Hauptpersonen, werden intensiver geschildert und sie sind dem Leser wichtig. Der Rest jedoch versinkt in wattigem Grau. Dies ist besonders bei einer Person schade, denn sie wird mit hohen Versprechungen an den Leser eingeführt, ohne dass diese Versprechen auch eingelöst werden. Sie hat wenige Auftritte und ist am Ende nicht mehr von Bedeutung. Hier hätte der Autor nachlegen können.
Der Schluss versöhnt, denn hier wird die Spannung letztlich auf die Spitze getrieben.
Die Aufmachung des Romans ist hochwertig. Sowohl der Schutzumschlag als auch der eigentliche Einband, auf dem sich Coverbild und Klappentext noch einmal finden, sind eine Zierde in jedem Bücherregal. Der Druck und das verwendete Papier sind ebenfalls gelungen, das Format kann als »bettfreundlich« bezeichnet werden. Der Preis von 17,95 Euro geht daher absolut in Ordnung. Zumal stimmungsvolle Illustrationen zu Beginn die einzelnen Abschnitte des Buchs einleiten.

Fazit: Ein Roman, der sich langsam entwickelt und in einem fulminanten Finale gipfelt. Man muss jedoch bereit sich, sich darauf einzulassen. Tut man das, wird man mit einem sehr guten Mystery-Roman belohnt.
Will man schnellen, deutlich härteren Horror, greift man hingegen besser zu anderen Autoren, denn dies ist nicht Grubers Stil.

06. Apr. 2008 - Gunter Arentzen

Der Rezensent

Gunter Arentzen
Deutschland

Website: http://www.g-arentzen.de/
Total: 66 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Gunter Arentzen wurde am 12.10.1972 in der Edelstein-Stadt Idar-Oberstein geboren und wuchs u.a. in einem Hotel auf, das seinem Stiefvater gehörte.

Mit Horror und Mystery kam er das erste Mal in Kontakt, als ihm durch Zufall ein Larry-Brent-Roman in die Finger fiel. In der Folgezeit kaufte er regelmäßig Gros...

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