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Anatolia Story 12
| ANATOLIA STORY 12
Buch / Manga
Chie Shinohara
Anatolia Story 12
Sora wa Akai Kawa no Hotori, Vol. 12, Japan, 1998
EMA, Köln, 5/2008
TB, Manga, Fantasy, Romance, Drama, 978-3-7704-6872-0, 190/500
Aus dem Japanischen von Claudia Peter
www.manganet.de
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Die Schülerin Yuri verschlägt es in das antike Reich der Hethiter. Ehe sie richtig begreift, was mit ihr geschieht, befindet sie sich mitten drin in den Intrigen um die Thronfolge und den Kämpfen um die Vormachtstellung in der Region. Sie verliebt sich in Prinz Kail, der ihre Gefühle erwidert, und hilft ihm als Kriegsgöttin Ishtar, seine Rechte zu sichern. Allerdings ist ihnen die skrupellose Königinwitwe Nakia immer einen Schritt voraus.
Um sie endlich aller Untaten überführen zu können, verfolgt Yuri Nakias Berater Uruhi, doch dieser stürzt sich lieber in einen Abgrund, als seine Herrin zu verraten. Wieder einmal kommt Nakia davon und beginnt, Ränke zu schmieden, um den neuen König Kail zu stürzen. Dabei scheut sie auch nicht davor zurück, das Reich in einen Zweifrontenkrieg mit den Ägyptern und den Arzawanern zu verwickeln.
Obwohl sich der Tag nähert, an dem Yuri durch Kails Magie nach Hause gesandt werden könnte, beschließt sie, eines der Heere anzuführen, um die Grenzen zu sichern.
Bd. 12 von Anatolia Story knüpft nahtlos an die Geschehnisse der vorherigen Bände an. Der Kampf um den Thron ist fürs Erste entschieden: Kail ist der neue König. Allerdings sind viele tragische Opfer zu beklagen, und Königin-Witwe Nakia gibt immer noch nicht auf. Sie will ihren eigenen Sohn an der Spitze des Hethiter-Reiches sehen. Dafür ist ihr jedes Mittel recht, egal, ob sie Unschuldige ermorden lässt oder einen Krieg inszeniert.
Yuri, Kail und ihre Freunde müssen ständig auf der Hut sein. Selbst wenn es gelingt, die Intrigen der Feindin zu durchschauen, so sind die Konsequenzen nicht immer abwendbar, und Nakia schlüpft stets aus der Schlinge, in der man sie endlich gefangen glaubte. Im Wechsel gibt es kleinere und größere Konflikte, die gelöst werden müssen, mal spielen sie sich auf politischer Ebene, dann wieder im privaten Bereich ab, bekannte und neue Figuren sind involviert.
Die Beziehung von Yuri und Kail tritt auf der Stelle. Natürlich dürfen sie nicht so bald gemeinsam glücklich werden, denn sonst verlöre die Handlung das romantische Element, das ebenso wichtig ist wie das der Spannung. Zwar lieben die Hauptfiguren einander, aber Yuri weiß, dass sie nicht in dieser Ära bleiben wird, und sie ist auch keine standesgemäße Braut für einen König. Kail würde sich vielleicht über die Konventionen hinweg setzen, doch respektiert er Yuris Wunsch nach Distanz, obwohl es ihm immer schwerer fällt. Diesmal geschieht etwas, was zu einem Bruch führt, der sich vielleicht nicht mehr kitten lässt und doch lässt Yuri Kail nicht im Stich.
Wie es weiter geht, wird der nächste Band verraten, der wahrscheinlich wieder etwas mehr die Politik und das Abenteuer in den Vordergrund rückt. Zwar gibt es keinen Cliffhanger in dem Sinne, aber wenn man der Geschichte bereits über 12 Bände folgte, möchte man auch den Schluss erfahren der jedoch noch 16 Tankobons entfernt ist. Bei einem dreimonatlichen Erscheinungsrhythmus sind das weitere vier Jahre! Hoffentlich ereilt Anatolia Story nicht dasselbe Schicksal wie so viele andere Serien (Life, Shi Hwa Mong, Mr. Zipangu etc.), die aufgrund sinkender Verkaufszahlen eingestellt wurden, was möglicherweise vermeidbar gewesen wäre, wenn der jeweilige Verlag die in Japan oder Korea abgeschlossene Reihe monatlich publiziert hätte.
Anatolia Story wendet sich hauptsächlich an Leserinnen ab 12 Jahren, die romantisch-abenteuerliche Fantasy schätzen und auch den Tod von so manchem Sympathieträger verkraften können. Die Illustrationen sind nicht außergewöhnlich, passen jedoch zur Handlung und zeigen auf, dass der Titel älteren Datums ist.
19. Jun. 2008 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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März 2018: keine Rezensionen
Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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