Mizu no Kioku – Memories of Water
| MIZU NO KIOKU – MEMORIES OF WATER
Buch / Manga, Boys Love
Yaya Sakuragi
Mizu no Kioku Memories of Water
Mizu no Kioku, Japan, 2003
Carlsen Manga, Hamburg, 1/2008
TB, Manga, Boys Love, 978-551-76679-3, 176/600
Aus dem Japanischen von Antje Bockel
2 Farbseiten
www.carlsenmanga.de
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Um anzutesten, ob der Zeichen- oder Erzählstil einer Mangaka bei den deutschen Lesern ankommt, haben sich die deutschen Verlage gerade bei dem Thema Boys Love darauf verlegt, abgeschlossene Geschichte in ein oder zwei Bänden oder Anthologien heraus zu bringen, ehe sie sich auf längere Serien einlassen.
Gerade wenn es sich um Liebe und Erotik handelt, gehen die Geschmäcker doch weit auseinander der eine findet angedeutet erotische Szenen schon zu pornographisch, während der andere noch mehr sehen möchte.
Und so wird auch Yaya Sakuragi erst einmal mit einer Sammlung ihrer Kurzgeschichten vorgestellt. Mizu no Kioku Memories of Water beinhaltet insgesamt fünf voneinander unabhängige Erzählungen, in denen es im die Irrungen und Wirrungen der Liebe zwischen zwei jungen Männern geht.
Obwohl er durch unangenehme Erfahrungen aus Kindertagen Abscheu gegen Wasser im Allgemeinen und das Schwimmen im Besonderen hat, soll Shiina den Coach der Schwimm-AG vertreten. Äußerst unwillig tritt er die Stelle an, auch wenn man ihm freundlich begegnet. Aber ist das Angebot von Kadokura, dem besten Schwimmer, wirklich ernst gemeint, als dieser ihm vorschlägt, ihm das professionelle Schwimmen beizubringen? Oder steckt vielleicht mehr dahinter?
Minori steht vor der Qual, in der High School eine für sich passende AG auszusuchen. Obwohl der zarte Junge eigentlich nicht das Talent dafür hat, interessiert er sich für Sport und will eine möglichst männliche AG in seinen Stundenplan aufnehmen. Andere Dinge scheinen ihm viel besser zu liegen.
Schließlich kommt Shotaro Kimizuka, der eine Klasse über ihm ist und die Garten AG betreut auf die Schliche. Minori stellt sich nur so quer, weil sein eigener Vater Gärtner ist, und Ereignisse aus seiner Kindheit dazu geführt haben, dass er Abscheu gegen die Arbeit mit Pflanzen entwickelt hat und glaubt, durch einen Geist verflucht worden zu sein. Es wird zwar ein hartes Stück Arbeit, aber Shotaro kann den Jüngeren schließlich nach und nach vom Gegenteil überzeugen vielleicht sogar mit Absicht.
Auch die drei anderen Geschichten spielen in dem für das Genre so beliebten Schüler- und Studenten-Milieu. Junge Männer auf der Schwelle zum Erwachsenwerden sind auf der Suche nach einer Aufgabe und müssen nicht selten unangenehme Erfahrungen aus ihrer Jugend überwinden. Dabei helfen ihnen Kameraden, die gerade eben erst in ihr Leben getreten sind und schnell zu engeren Freunden werden, als gedacht.
Keine der Geschichten geht über Küsse und Berührungen hinaus, wenn man einmal von der letzten absieht, die etwas mehr Haut und intimere Liebkosungen zeigt, aber auch nicht bis zum Äußersten geht.
All das kennt man schon aus einer Vielzahl anderer Boys Love-Mangas. Deshalb ist anzuraten, sich den Manga im Laden genauer anzusehen und dann zu entscheiden, ob einem die Geschichten dennoch gefallen und die hübschen Zeichnungen das Manko des nur zu Bekannten aufwiegen können.
12. Jul. 2008 - Christel Scheja
Der Rezensent
Christel Scheja
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