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Bandenkrieg

BANDENKRIEG

Buch / Comic

Alan Moore, Travis Charest, Mat Broome, Pat Lee, Jim Lee u. a.
Alan Moores WildC.A.T.S 2: Bandenkrieg (Kap. 8 – 15)
WildC.A.T.S 28 – 34: Gang War, WildStorm/DC, USA, 2007
WildC.A.T.S wurde erdacht von Jim Lee und Brandon Choi
Panini Comics, Stuttgart, 7/2008
PB, Comic, Superhelden, SF, Action, 188/1995
Aus dem Englischen von Bernd Kronsbein
Titelillustration von N. N.
www.paninicomics.de
www.wildstorm.com
http://groups.msn.com/artofjimlee
http://gelatometti2.blogspot.com/
www.myspace.com/jimlee00
www.travischarestgallery.com/
www.angelfire.com/pa/infrarred/
www.patleeart.deviantart.com/

Deprimiert fliegen die WildC.A.T.S. zur Erde zurück. Khera ist nicht länger ihre Heimat, nachdem sie erfahren mussten, dass der Krieg gegen die Daemoniten schon lange vorüber ist, es jedoch niemand für notwendig befand, die Krieger auf den Außenposten zu informieren. Überdies wurden sie manipuliert und sollten bei den innenpolitischen Machspielen der Kherubim geopfert werden.
Wieder in ihrem alten Hauptquartier werden sie vehement attackiert – von den neuen WildC.A.T.S., die Mr. Majestic rekrutierte, um die Lücke zu füllen, die die abwesenden Verbrechensbekämpfer hinterlassen hatten. Die Gefühle der Mitglieder des alten und des neuen Teams sind gemischt. Zum einen wollen die Nachfolger beweisen, dass sie nicht schlechter sind als die großen Vorbilder, zum anderen könnten sie Unterstützung im bevorstehenden „Bandenkrieg“ gut gebrauchen.
Die Heimkehrer entscheiden jedoch selber über ihren weiteren Weg: Zwei von ihnen verlassen das Team, und die anderen folgen Grifter nach Gamorra zum Showdown gegen jemanden aus Spartans Vergangenheit. Derweil bekämpft das Team um Mr. Majestic die Superschurken, die New York bedrohen. Letztlich sind sie alle gezwungen, ihre Kräfte zu vereinen – mit anderen Gruppen und den Feinden - gegen einen Verräter in den eigenen Reihen, der alle geschickt gegeneinander ausspielt.
Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu, als die WildC.A.T.S. herausfinden, wer der Drahtzieher ist und die Jagd auf einen der ihren beginnen. Ein Opfer ist zu beklagen, aber ist das wirklich das Ende?

Man muss nicht den ersten Sammelband „Rückkehr nach Khera“ gelesen haben oder die Hefte kennen, die vor Jahren im Splitter-Verlag erschienen sind, um der Handlung folgen zu können – es empfiehlt sich aber angesichts der Vielzahl der auftretenden Charaktere, zumal „Stormwatch“, „Gen13“, „Backlash“ und andere Helden-Teams involviert sind, deren Reihen teilweise nie in Deutschland publiziert wurden. Aha-Effekte sind daher den eifrigen Sammlern der US-WildStorm-Titel vorbehalten.
Die Geschehnisse in „Bandenkrieg“ knüpfen nur teilweise an die vorherigen Ereignisse an. Khera ist Vergangenheit - Thema abgeschossen -, und jene Kherubim, die nur nach Hause hatten fliegen wollen, sind wieder auf der Erde, desillusioniert und frustriert, um ein neues Leben anzufangen, mit oder ohne den WildC.A.T.S. Sie mischen auch nicht gleich im anderen Handlungsstrang mit, der fortgesetzt wird, sondern behalten vorerst ein eigenes Aktionsfeld, bevor beide Ebenen zusammengeführt werden.
Man kann die Geschehnisse nachvollziehen, aber die Geschichte wirkt dünn – auch wenn sie von dem renommierten Autor Alan Moore stammt. Es wurde einfach zu viel in diese nicht einmal 200 Seiten gepackt; Quantität statt Qualität. Es hätte viel mehr Sinn gemacht, wäre die Mainstory deutlicher herausgearbeitet und die Motive der Protagonisten beleuchtet worden. Stattdessen verzettelt sich die Handlung in kurze Einzelaktionen, die den Eindruck erwecken, als würde etwas – Hintergrundinformationen und Details, die in anderen Serien behandelt werden? – fehlen. Einige Figuren wurden aus der Serie (vorläufig) heraus geschrieben, das Beziehungskarussell dreht sich unvermittelt und zu unpassender Gelegenheit, und die Lösung lässt die Helden nicht besonders gut aussehen.
Mehrmals durfte Alan Moore einer Serie durch einen Mini-Story-Arc seinen Stempel aufdrücken. Nicht selten krempelte er dabei den Titel völlig um, wechselte das Genre, ließ die Protagonisten out of character agieren und dezimierte ihre Schar („Judgement Day“, „Youngblood“, „Supreme“, „Glory“ usw.). Etwas Ähnliches passiert auch hier, und ob das gefällt oder nicht, muss jeder selbst entscheiden.
Der Band endet mit einer momentanen Lösung des Hauptkonflikts, die ein Hintertürchen für eine Fortsetzung und viele weitere Fragen offen lässt. Man kann sich damit arrangieren, wenn man die Serie „WildC.A.T.S.“ einfach nur kennen lernen möchte und mit den beiden Sammelbänden zufrieden ist. Findet man Gefallen an der Gruppe und ihren Konflikten, kann man nur hoffen, über die Fachhändler die US-Hefte zusammenzutragen, die nicht in Deutschland publiziert wurden/werden. Material ist reichlich vorhanden, denn die Reihe wurde mehrmals neu gestartet, diverse Spin Offs kamen hinzu – und für Sommer 2008 ist gar wieder ein Relaunch angekündigt.
Die Zeichnungen sind, da verschiedene Künstler am Werk waren, nicht einheitlich, obwohl es gelang, Penciler zu verpflichten, die einen relativ ähnlichen Stil pflegen. Auch Schöpfer Jim Lee griff zur Feder: seine Cover und Panels sind die Highlights.

„WildC.A.T.S.“ erfreut vor allem die Image-Fans unter den Comic-Sammlern. Es wäre schön, würde sich Panini dazu entschließen, auch die übrigen Bände und weitere WildStorm-Titel zu veröffentlichen, denn die Superhelden-Teams der kleinen Studios (seit geraumer Zeit gehört WildStorm zu DC) bringen doch ein wenig frischen Wind in das Marvel- und DC-Einerlei.

14. Jul. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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