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Angel Diary 9
| ANGEL DIARY 9
Buch / Manhwa
Lee Yun-Hee & Kara (Kim Yoon-Gyeong und Jeong Eun-Sook)
Angel Diary 9, Korea, 2006
EMA, Köln, 7/2008
TB, Manhwa, Fantasy, Comedy, Romance, 978-3-7704-6930-7, 166/650
Aus dem Koreanischen von Mirja Maletzki
www.manganet.de
http://jisang.net
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Die Himmelsprinzessin Dongyeong ist, als Schüler getarnt, auf die Erde geflohen, um nicht den Kaiser der Unterwelt, heiraten zu müssen. Die vier Himmlischen Wächter sollen sie finden und zurück bringen, unterstützen dann jedoch ihr Anliegen und werden zu ihren Beschützern und das keinen Moment zu früh, denn Ryeong, der mysteriöse Bruder des Kaisers der Unterwelt hetzt seine Dämonen auf Dongyeong. Oft ist es Biwol Jin, der immer zur rechten Zeit am rechten Ort erscheint, um den vermeintlichen Mitschüler zu retten. Schließlich offenbart er sein Geheimnis, und Dongyeong gesteht ihm ihre Liebe, wird jedoch unerwarteterweise zurückgewiesen.
Dongyeong ist gekränkt, will aber wissen, weshalb sich Biwol Jin plötzlich so anders verhält. Sie findet Sein, einen der Dämonen, von denen sie angegriffen wurde, und pflegt die Wunden, die sie ihm bei der letzten Begegnung zugefügt hatte. Heimlich verbirgt sie ihn in ihrer Wohnung, hoffend, dass er ihr verrät, was eigentlich gespielt wird. Dohyeon, einer der Himmlischen Wächter, kommt Dongyeongs Geheimnis auf die Spur und stellt sich Sein zum Kampf. Ihre Energie alarmiert Biwol Jin und Ryeong, die den dreien ins Reich der Dämonen folgen. Können sie noch rechtzeitig das Schlimmste verhindern?
Angel Diary nähert sich langsam dem Ende. Viele Geheimnisse wurden bereits gelüftet, und nur noch die letzten Puzzle-Teile müssen an die richtige Stelle gelegt werden: Weshalb behandelt Biwol Jin Dongyeong so distanziert? Welche Motive verfolgt Ryeong? Wie steht er wirklich zu Biwol Jin? Hat Dohyeon auch nur den Hauch einer Chance, Dongyeongs Herz zu gewinnen? Was wird aus Sein? Was unternimmt Ryeong als nächstes? Kann es jemals einen dauerhaften Frieden zwischen Himmel und Hölle geben oder ist jetzt alles aus?
Man sollte die Serie von Bd. 1 an verfolgen, um mit den Charakteren, ihren Hintergründen und der Handlung vertraut zu sein, anderenfalls kann man nur erraten, worum es geht, wer wer ist und auf wessen Seite er oder sie steht. Die Episode endet mit einem Cliffhanger, der offen lässt, was mit Sein passiert und welche Konsequenzen dies für alle Beteiligten haben wird. Man darf spekulieren, dass Dohyeon, getrieben von seinen Gefühlen, zu weit ging, doch wäre Dongyeong ohne ihn überhaupt noch am Leben?
Wer Angel Diary seit Beginn treu ist, wird belohnt: Wirkten die ersten Bände noch episodenhaft, locker, lustig und etwas oberflächlich, so ist die Handlung komplexer, die Stimmung düsterer geworden, Scherze sind kaum noch zu finden. Die Geschehnisse haben sich vom Schüler-Alltag auf die reine Fantasy-Ebene verlagert, in die viel koreanische Mythologie einfließt. Die Story ist dramatisch und spannend und spricht damit auch die reiferen Leser mehr an.
Die Zeichnungen sind von gewohnter Qualität, wie man sie auch aus Demon Diary oder Legend kennt. Junge, puppenhaft hübsche Protagonisten dominieren die Panels. Die Kampf-Szenen haben mehr Pin-Up-Charakter, als wirklich dynamisch und grausam zu sein. Das gefällt auch einem Publikum ab 10 Jahren, wenngleich der Plot doch lange Zeit recht kryptisch war, so dass man die Lese-Empfehlung lieber auf 12+ anheben möchte, erst recht jetzt, da durchaus ein Sympathieträger sterben könnte.
Aufmerksamen Sammlern dürfte ein kleiner Fehler aufgefallen sein: Auf dem Klappentext wird der Dämon Sein, der im Manhwa männlich ist, wiederholt Saein genannt und als weibliches Feenwesen bezeichnet. Ob der Verfasser der wenigen Zeilen die Bände vielleicht gar nicht gelesen hat?
Angel Diary wendet sich in erster Linie an junge Fantasy-Leserinnen und die Fans des Zeichner-Teams Kara. Hübsche Illustrationen verbinden sich mit koreanischer Mythologie und einer spritzigen Handlung mit sympathischen Charakteren. Wer das Thema und den Stil mag, wird nicht enttäuscht und durch die deutliche Spannungssteigerung in Richtung Höhepunkt mitgerissen.
25. Jul. 2008 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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