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Rin 3

RIN 3

Buch / Manga, Boys Love

Satoru Kannagi & Yukine Honami
Rin 3 (von 3), Japan, 2002
Carlsen Manga, Hamburg, 6/2008
TB, Manga, Boys Love, 978-3-551-75372-4, 184/600
Aus dem Japanischen von Jasmin Bojanowski
2 Farbseiten
www.carlsenmanga.de

Lange war der sensible Katsura abhängig von Sou, dem Freund seines Bruders. Nun haben die älteren Jungen die Schule abgeschlossen und auch den Club der Bogenschützen verlassen. Auf ihre Positionen als Kapitän und Vize rückten Katsura und sein Mitschüler Kouichi nach, doch tun sich beide schwer mit den hohen Erwartungen und der gelegentlichen Respektlosigkeit, mit denen ihnen die anderen Mitglieder begegnen.
Katsura hat es – auch durch das, was ihm der Sport gibt – geschafft, seine Ängste in den Griff zu bekommen. Nicht länger benötigt er Sous Umarmung, um daraus Kraft zu schöpfen. Es ist Katsuras eigener Wunsch, seinen Weg zu finden und als Gleichgestellter von Sou akzeptiert zu werden. In Folge muss Katsura auch ablehnen, wenn Sou Hilfe anbietet. Das führt prompt zu Missverständnissen.
Kouichi versucht ebenfalls, Katsura zu unterstützen, allerdings stellt er es subtiler an, da die Schule und der Club sie immer wieder verbinden. Ganz selbstlos sind Kouichis Motive nicht, denn er hofft, dass sich Katsura irgendwann von Sou abwendet und sich für ihn entscheidet. Dieses Dreiecksverhältnis wird noch komplizierter, als der Club ein neues, sehr starkes Mitglied bekommt, das offen sein Interesse an Katsura bekundet…

„Rin“ ist eine softe Boys Love-Serie, die mit dem vorliegenden dritten Teil ihren Abschluss findet. Während viele Reihen dieses Genres einem bestimmten Schema auf einer einzigen, vordergründigen Ebene folgen – Junge trifft Junge, sie verlieben sich, haben aber Angst, über ihre Gefühle zu sprechen, es kommt zu Missverständnissen und Eifersüchteleien, bis etwas passiert, was sie zusammen bringt -, bietet „Rin“ etwas völlig anderes. Zwar agieren auch hier Schüler bzw. junge Studenten, aber die Handlung spielt sich überwiegend im Bogenschützen-Club ab, und das Schema dient nur als notwendiges Gerüst für eine vielschichtige Handlung.
Katsura, sein Lover Sou und dessen Rivale Kouichi sind die Hauptfiguren der Geschichte. Als wichtige supportive characters kommen noch Katsuras Bruder Yamato hinzu, ferner Matsunae, ein junges Club-Mitglied, das von Katsura einen Beweis verlangt, dass er tatsächlich fähig ist, in die Fußstapfen seines Bruders zu treten, und Neuzugang Akira, der sich ebenfalls Hoffnungen auf eine intimere Beziehung mit Katsura macht. Praktisch mit jedem Band wurde dieser Kreis erweitert, so dass frischer Wind auf den Übungsplatz gelangte und mit ihm eine weitere Möglichkeit für Katsura, neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Katsuras Privatleben und seine Weiterentwicklung als Bogenschütze gehen Hand in Hand. Was sich im Innern des Jungen abspielt, bringt sein Schießen zum Ausdruck und spiegelt sich gleichzeitig in seinem Verhältnis zu den anderen, vor allem zu Sou, wieder. Die Frage, wem Katsura sein Herz schenken wird, ist von Anfang an nie Dreh- und Angelpunkt der Story gewesen. Die Irrungen und Wirrungen vor dem Happy End gehen mehr von Sou, Kouichi und Akira aus, während Katsura stets wusste, wer der Mensch ist, der ihm am wichtigsten ist. Die Konflikte für ihn ergaben sich allein daraus, dass er wünschte, selbständig zu sein, damit Liebe nicht mit Abhängigkeit verwechselt werden kann, dass er sich über seine Gefühle im Klaren sein und er niemanden mit seiner Entscheidung verletzen wollte.
Letztlich reifen alle Charaktere und Katsura am meisten. Am Ende hat er nur noch wenig gemein mit dem nervösen Schüler von Bd. 1, der voller Selbstzweifel war, und schafft es sogar, Sou zu überflügeln, der seine Eifersucht nach wie vor nicht im Zaum halten kann. Dieser Prozess ist das Kernstück der Trilogie und die wenigen zart gezeichneten erotischen Szenen sind lediglich schmückendes, nicht zu explizites Beiwerk.
Das macht „Rin“ zu einem ganz besonderen Titel, der nicht nur Boys Love-Leserinnen ab 15 Jahren, die höhere Ansprüche an ihre Lektüren stellen, gefallen dürfte, sondern der auch ein aufgeschlossenes Publikum überzeugen kann, das sich für realistisch inszenierte Jugend-Dramen interessiert. Vor allem Fans von Serien wie „La Esperanza“, „Das Demian-Syndrom“ oder „New York, New York“ sollten einen Blick in „Rin“ werfen.

11. Sep. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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