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Diener des Bösen

DIENER DES BÖSEN

Buch / Fantasy

Sara Douglass
Das dunkle Jahrhundert 3
The Nameless Day - The Crucible Book One, Australien, 2000
Piper Verlag, München, 9/2008
HC, Fantasy, 978-3-492-70164-8, 410/1690
Aus dem Australischen von Sara Riffel
Titelbildgestaltung von Hildendesign unter Verwendung eines Motivs von shutterstock
www.piper.de
www.saradouglass.com
www.hildendesign.de
www.shutterstock.com

Manchmal ist es schon seltsam, was deutsche Verlage mit englischsprachigen Romanen anstellen. Der neue Zyklus von Sara Douglass „Das dunkle Jahrhundert“ umfasst hierzulande schon drei Bände, vom Original ist aber gerade der erste Band erschienen.
Die Saga selbst ist in einer Welt angesiedelt, die der unseres ausgehenden 14. Jahrhunderts gleicht. Die deutlichsten Unterschiede bestehen darin, dass Engel und Dämonen hier reale Wesen sind, Magie einen gewissen Einfluss auf das Leben der Menschen nimmt und Jeanne D’Arc zu einer Zeitgenossin des ‚Schwarzen Prinzen’ gemacht wurde, obwohl fast ein Dreivierteljahrhundert zwischen diesen beiden historischen Figuren liegt. Vermutlich werden im Verlauf der Handlung noch mehr Freiheiten der Autorin dazu kommen.

Wie schon in den ersten Bänden konzentriert sich die Geschichte im Wesentlichen auf Thomas Neville und seine Frau Margaret. Sie leben in einer Zeit, in der der schwarze Tod ganze Landstriche entvölkert hat, Machtkämpfe zwischen dem Adel und der hohen Geistlichkeit zu Krieg und zusätzlichem Leid führen. Schuld daran sind nicht nur menschliche Leidenschaften sondern auch der Einfluss der Dämonen, die sich in menschlicher Gestalt überall eingeschlichen haben.
Thomas Neville soll der neue Hüter eines Vermächtnisses werden, das sein Vorgänger, der Mönch Wynkyn de Worde, nur all zu gut verborgen hat und das daher erst einmal gefunden werden muss. Es allein ist dazu fähig, die Dämonen zu bannen.
Inzwischen hat Neville seine Suche auf England verlagert, hat seine Dominikanerkutte abgelegt und ist wieder zu einem Adligen geworden, aber das macht es auch nicht leichter für ihn, sich ungehindert zu bewegen, denn er weiß, dass der frisch gekrönte König Richard ihn genau beobachtet. Mit Sorge verfolgen Thomas und sein Freund Hal Bolingbroke, dass der Dämon in ihrem Herrscher immer deutlicher zu Tage tritt und eine Regentschaft voller Tyrannei und Perversionen verspricht.
Zugleich hat der ehemalige Mönch mit seinen Gefühlen für Margaret zu kämpfen. Noch immer kann er ihr nicht wirklich trauen und glaubt, durch die Ehe mit ihr einen großen Fehler gemacht zu haben. Aber dann kommt die Stunde der Wahrheit, und sie enthüllt ihm, wer sie wirklich ist und welches Blut eigentlich in ihr fließt.

Auch in diesem Band sind die phantastischen Elemente eher verhalten, wenn auch etwas deutlicher als in den Vorgänger-Romanen. Vor allem in der Handlungsebene um Jeanne D’Arc tritt dies zu Tage, die mit Wort und Magie am Hofe des Prinzen Karl tapfer um den Leumund und die Position des Thronfolgers kämpft, da dessen eigene Mutter ihn zum Bastard erklären lassen will.
Ansonsten bietet das Buch die gewohnte Mischung aus politischen Intrigen am englischen Hof, derben und recht klischeehaften Schilderung spätmittelalterlichen Lebens und nicht zuletzt Irrungen und Wirrungen einer seltsamen Liebe. Dabei fällt auf, dass die Autorin sehr viele Klischees aus historischen Liebesromanen bemüht.
So kommen sich Margaret und Thomas erst wirklich näher, nachdem die junge Frau vom König und dessen engsten Vertrauten vergewaltigt wurde und eine der Perversionen des Herrschers auch Unzucht mit einem Mann beinhaltet hat.
Die Handlung und die Charaktere selbst bleiben dabei insgesamt recht oberflächlich. Gerade die Figuren sind auf ihre Funktion reduziert, selbst zu Thomas und Margaret baut man nicht unbedingt eine Beziehung auf, da sie sehr kalt und distanziert wirken.
Wirkliche Spannung kommt nicht auf, da sich vieles vorhersehbar und klischeehaft liest. Allein einige kryptische Andeutungen halten die Neugier wach.

„Diener des Bösen“ wirkt daher weniger wie ein Fantasy als wie ein Liebesroman, in dem vor allem mittelalterliche Intrigen und manchmal recht derb beschriebene Leidenschaften eine Rolle spielen.

12. Nov. 2008 - Christel Scheja

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Christel Scheja

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