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Anatolia Story 14

ANATOLIA STORY 14

Buch / Manga

Chie Shinohara
Sora wa Akai Kawa no Hotori, Vol. 14, Japan, 1998
EMA, Köln, 11/2008
TB, Manga, Fantasy, Romance, Drama, 978-3-7704-6944-4, 190/600
Aus dem Japanischen von Claudia Peter
www.manganet.de

Ein Zauber der Königinwitwe Nakia holte die Schülerin Yuri aus dem Japan der Gegenwart ins archaische Reich der Hethiter. Zwei Jahre sind seither vergangen, und Yuri wird als Kriegsgöttin Ishtar und kluge Ratgeberin des jungen Königs Kail verehrt. Allerdings hat sie auch viele Feinde, darunter Nakia und die hoffnungsvollen Bräute Kails.
Yuri weiß, dass es für sie keine Zukunft an seiner Seite geben kann. Außerdem hat sie Sehnsucht nach ihrer Familie. Der Zeitpunkt, dass sie durch Magie nach Hause geschickt werden könnte, ist nahe. Doch dann erhält sie Nachricht, dass Nakia die Quelle, die das Tor zu ihrer Heimat ist, zuschütten lässt. Kail hat sogleich die Hälfte seines Heeres nach Hattusha gesandt, um Nakia aufzuhalten. Schwer verletzt versucht er, mit seinen verbliebenen Soldaten die Truppen der Ägypter aufzuhalten, sehr wohl wissend, dass sie diesem Gegner unterlegen sind.
Die Entscheidung fällt Yuri nicht schwer: Sie wählt Kail und kommt ihm mit ihrem Heer rechtzeitig zu Hilfe. Da ihr die Heimkehr nun für immer verwehrt scheint, gibt sie ihren Gefühlen nach und wird Kails Geliebte. Das Glück der beiden ist jedoch von kurzer Dauer…

14 Bände hat es gedauert, bis Yuri endlich in Kails Arme fallen durfte. Sie ist jetzt 17 Jahre alt und eine selbstbewusste junge Frau, die an der Seite des Königs reitet, für ihn kämpft und Humanismus in eine Zeit trägt, in der ein Menschenleben wenig zählte. Leserinnen ab 13 Jahren, die sich mit der Protagonistin identifizieren können, hinterfragen nicht, wie es möglich ist, dass ein Mädchen aus der Gegenwart alle notwendigen Fähigkeiten haben kann, die ihr das Überleben in einer kriegerischen Ära ermöglichen und sie sogar in höchste Kreise bringen, wo man sie entweder liebt oder hasst, begehrt oder verachtet.
Die Geschichte basiert durchaus auf historischen Begebenheiten, doch das Meiste ist dichterische Freiheit. Chie Shinohara kreiert auf diese Weise eine abenteuerliche Fantasy-Saga, in der sich Intrigen und Kämpfe mit zu Herz gehenden Tragödien und romantischen Momenten abwechseln. Das ist genau der Stoff, der der Zielgruppe gefällt.
Die Protagonisten sind sympathisch und witzig bzw. böse und skrupellos, gehören sie der Gegenseite an. Tatsächlich hat Nakia immer noch nicht aufgegeben, nach alleiniger Macht über das Hethiter-Reich zu streben. Um ihr Ziel zu erreichen, will sie ein Ritual durchführen, für das Yuris Blut benötigt wird. Nakia sorgt dafür, dass das Mädchen nicht mehr nach Hause kann. Auch schmiedet sie finstere Pläne, wie sie Yuri und Kail entzweien und den König von seinen Aufgaben abhalten kann:
Kail soll eine standesgemäße Gemahlin finden und Gespielinnen für seinen Harem auswählen. Diese Aktion und das herablassende Verhalten der Rivalinnen brüskieren Yuri, und Kail kann ihr nicht helfen, da sie in dieser Angelegenheit selbst ihre Position verteidigen und sich Respekt verschaffen muss. Wieder einmal endet die Geschichte mit einem kleinen Cliffhanger, der offen lässt, ob nach einem peinlichen Auftritt alles für Yuri noch viel schlimmer wird oder ob es ihr gelingt, den Schikanen ein Ende zu bereiten.

Obwohl die Handlung immer demselben Schema folgt – Nakia spinnt eine Intrige, Yuri und Kail finden eine Möglichkeit, den Konflikt in letzter Sekunde zu lösen, in den Pausen zwischen den Auseinandersetzungen wird die Beziehung der beiden weiter entwickelt oder durch Missverständnisse infrage gestellt -, ist sie nicht langweilig. Die Mangaka versteht es, ihr Publikum immer wieder neugierig zu machen, wie es wohl weitergehen wird. Ihr Stil, der vor allem bei Gewändern, Schmuck und Hintergründen gern verspielte Details bringt, wirkt zwar etwas doujinshihaft, ergänzt aber gelungen die Geschichte.
Mag man phantastische Shojo-Mangas, die Abenteuer und Romantik miteinander verknüpfen, sollte man einen Blick in „Anatolia Story“ werfen.

15. Nov. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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