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Blutzoll

BLUTZOLL
BLUTZOLL

Tanya Huff
Roman / Dark Fantasy

LYX

Blood Ties: Band 1
Taschenbuch, 352 Seiten
ISBN: 978-380253648-9

9.95 EUR
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Vicki Nelson musste wegen fortschreitender Erblindung ihren geliebten Job bei der Mordkommission von Toronto an den Nagel hängen. Seither schlägt sie sich als Privatdetektivin durch. Der Zufall will es, dass sie die Erste ist, die in einem U-Bahnhof eine Leiche entdeckt, der man die Kehle herausgerissen hat. Der Pathologe bestätigt, dass dem Toten überdies das Blut ausgesaugt wurde. Gegen den Willen ihres früheren Kollegen und Ex-Lovers Mike Celluci beginnt Vicki zu ermitteln, erst aus Neugierde, dann weil die Freundin des Ermordeten sie dazu beauftragte.
Bald werden weitere Leichen gefunden, die auf dieselbe Weise getötet wurden. Die Fundorte bilden ein rätselhaftes Muster, und die Zeugen wollen seltsame Wesen gesehen haben. Vicki schwankt zwischen Unglaube und der Ahnung, dass etwas an den Schlagzeilen der Medien dran sein könnte, die mit ihren Berichten die Angst der Öffentlichkeit vor Vampiren schüren.
Als Vicki die Stelle observiert, an der der Täter voraussichtlich wieder zuschlagen wird, kommt sie zu spät, um den Mord zu verhindern. Bevor sie etwas unternehmen kann, wird sie von der Gestalt, die neben dem Toten kniet, niedergeschlagen und entführt…

Im Moment erfreuen sich Vampire größter Beliebtheit, und vor allem Egmont LYX wartet mit einer Vielzahl Romane um die Blutsauger und ihre nicht minder phantastischen Kollegen auf. Die modernen Vampire haben i. d. R. wenig gemein mit den klassischen Kreaturen der Nacht, wie sie von Bram Stoker vorgegeben wurden. Längst fügten die Autoren jenen Wesen neue Attribute hinzu, und immer häufiger ist der ursprünglich ‚Böse’ der Held des Buchs.
Dies trifft auch auf Henry Fitzroy zu, einen 450 Jahre alten Vampir, der, gezwungen durch die Umstände, Partner der Detektivin Vicki Nelson wird. Schnell stellt sich heraus, dass die beiden keinen zweiten Vampir jagen sondern etwas ganz anderes, das nicht minder gefährlich ist und von einem Unbekannten beschworen wurde.
Die Geschichte ist in der Tradition des unterhaltsamen Heftromans geschrieben: Jede Figur, und hat sie auch nur einen winzigen Auftritt, wird mit ihrem Namen und einer kurzen Hintergrundstory vorgestellt, so dass der Leser an ihrem grausigen Schicksal Anteil nimmt. Die Geschichte startet auch sogleich mit einem Mord als Appetizer. Weitere folgen und sorgen für kleine Höhepunkte auf dem Weg zum Finale, bei dem jeder das bekommt, was er verdient.
Auch die Protagonisten entsprechen den gängigen Schemata von der toughen Detektivin, die ihren Kopf durchsetzt, ihrem Macho-Ex, mit dem sie sich ständig fetzt, dem faszinierenden Love-Interest, der für allerlei Überraschungen gut ist, dem Loser, der sich aus niederen Motiven mit etwas einlässt, dem er nicht gewachsen ist, den tragischen Opfern, die nichts taten, um ein solches Schicksal zu verdienen, und den übrigen Nebenfiguren, die hier einen kleinen Tipp geben und da für eine unerwartete Wendung sorgen.
Wer im Vordergrund steht, liegt auf der Hand, und erste romantische „Blood Ties“ werden geknüpft. Mehr passiert zunächst nicht, denn die Helden sollen nicht schon zu Beginn zu Pantoffelhelden werden. Eine Dreiecksbeziehung und vage homoerotische Andeutungen, die nicht weiter ins Detail gehen, sorgen für zusätzliche Würze.

Alles in allem bietet „Blutzoll“ nicht wirklich Neues im Bereich der Vampir-Romane, da sich Tanya Huff bekannter, zeitgenössischer Motive bedient. Diese funktionieren rundum und erfüllen die Ansprüche vor allem von jüngeren Lesern und Genre-Neulingen, deren Vorstellung von Phantastik durch aktuelle Lektüren und Filme wie „Nick Knight“ geprägt wurden. Der Roman geht zwar nicht in die Tiefe, aber man wird gut unterhalten, wenn man den Mix aus Beziehungsdrama, Action und je einer kleinen Prise Splatter und Erotik mag.
„Blood Ties“ lieferte überdies die Vorlage zu der gleichnamigen TV-Reihe, die von RTL II ab Oktober 2008 ausgestrahlt wird. Die Bücher (fünf Bände sind angekündigt) wenden sich jedoch nicht nur an die Media-Fans sondern allgemein an die Freunde flotter, romantischer Horror-Romane, die zur Abwechslung mal nicht auf der „Buffy“-Schiene fahren. (IS)

06. Dez. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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