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William Wilson

Edgar Allan Poe Hörspielserie
WILLIAM WILSON

Moritz Wulf Lange, Edgar Allan Poe, Dicky Hank, Marc Sieper, Thomas Weigelt
Hörbuch/Hörspiel / Gothic Novelle

Lübbe Audio

Edgar Allan Poe Hörspielserie: Folge 32
1 Audio-CDs
ISBN: 978-378573688-3

Nov. 2008, 1. Auflage, 7.95 EUR
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Edgar Allan Poe ist dem Irrenasyl auf Blackwell’s Island entkommen und begibt sich in das „Miss Lowells“, jener Hafenschenke, die Rick Ellis betreibt. Rick hilft Poe, indem er ihm auf dem nahen Friedhof ein Versteck in einer Gruft einrichtet und ihn mit Proviant versorgt. Außerdem schenkt ihm der Wirt ein Buch mit Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe, also von ihm selbst. Daraufhin kommt Poe die Idee, dass sein Verleger, Mr. Graham, seine Identität bezeugen können müsste. Der Journalist Griswold, der zur Zeit Quartier bei Rick bezogen hat, verhilft Poe zu einem Termin bei Mr. Graham. Da dieser nicht zugegen ist, als Poe vorstellig wird, wird der Mann ohne Gedächtnis zum zuständigen Cheflektor, Mr. White, vorgelassen. White ist zunächst skeptisch, erkennt aber bald, dass Poe tatsächlich Schriftsteller sein muss und sich in seiner unglaublichen Geschichte nie in Widersprüchen verstrickt. Anhand eines Schattenrisses bestätigt White tatsächlich die Identität Poes und glaubt ihm. Er selbst bemüht sich um ein Treffen mit Mr. Grasham. Die Zukunft Poes scheint endlich gesichert zu sein und seine Identität alsbald bestätigt zu werden…

Meinung:

Den Machern der Hörspielserie EDGAR ALLAN POE, allen voran dem Autor Melchior Hala, gelingt es auf einzigartige Weise sich mit jeder Folge zu steigern. Bereits in dieser Episode wird ein weiteres wichtiges Kapitel im Leben Edgar Allan Poes aufgeschlagen, denn endlich findet er konkrete Hinweise auf sein schriftstellerisches Schaffen. Namen wie Mister Graham oder Griswold sind keineswegs der Fantasie eines kreativen Hörspiel-Autors entsprungen, sondern gehören zu den tatsächlichen Eckpfeilern von Edgar Allan Poes Leben. Mr. Graham war der Inhaber des Graham Magazines, jener Zeitschrift für die Poe als Redakteur und Rezensent tätig war, und die er binnen kürzester Zeit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt machte. Griswold hingegen war Zeit seines Lebens Poes größter und ärgster Kritiker, ein Umstand der auch in der Hörspielserie aufgegriffen wird. Inwieweit die wirklichen Beziehungen Poes noch eine Rolle spielen werden, weiß wohl nur der Autor selbst. Die Art und Weise wie Poe allerdings von einer Hoffnung in die andere getrieben wird, und doch immer wieder Schiffbruch erleidet, ist nicht nur unerträglich spannend, sondern auch mitreißend und zeugt von einer gewissen Perfidität des Skriptautors Melchior Hala, alias Moritz Wulf Lange, der seine fiktive Version Poes gerne im Ungewissen lässt. „William Wilson“ basiert übrigens auf der gleichnamigen Geschichte und beinhaltet seit langer Zeit wieder einen von Poes visionären Träumen. In diesem Fall geht es um die Geschichte eines gewissen William Wilson, der von einem Doppelgänger verfolgt und terrorisiert wird. Parallelen zu Poes Schicksal im Hörspiel sind unverkennbar. Technisch überzeugt die Produktion wieder durch eine Reihe hochprofessioneller Sprecher, die hörbar in ihren Rollen aufgehen. Ulrich Pleitgen ist tief mit Poe verwurzelt und lebt die Emotionen der Figur regelrecht vor. Tilo Schmitz spricht den zwielichtigen, aber liebenswerten Gastwirt Rick Ellis und bekleidet eine Rolle, die gänzlich anders geartet ist, als die Charaktere, die Schmitz in jüngster Zeit häufig verkörpern musste. In den letzten Hörspielproduktionen war Schmitz nämlich meistens als übermenschlicher Troubleshooter zu hören, sei es nun als Hauptrolle in der neuen Hörspielserie HEllBOY, oder als Silberdämon in der Serie TONY BALLARD.
Griswold wird dargestellt von Friedrich G. Beckhaus, der den undurchsichtigen Journalisten kongenial zu spielen versteht. Nicht zu vergessen Detlef Bierstedt, ebenfalls ein sehr wandlungsfähiger Schauspieler, der in einzelnen Rollen innerhalb der Serie immer wieder auftaucht und immer wieder aufs Neue glänzt.
Die düsteren Klänge von Christian Hagitte sind einmal mehr die optimale Ergänzung zu der morbiden Stimmung des Hörspieles und überzeugen auf der vollen Produktionslänge. Der Titelsong von ELANE bildet den idealen Abschluss dieser rundum gelungenen Folge.

Aufmachung:

Aussagekräftig und metaphorisch, wie alle Arbeiten des Künstlers Simon Marsden, präsentiert sich auch diese Fotografie. Darüber hinaus hat das Booklet aber keinerlei Extras zu bieten, außer ein wenig Werbung für die wunderbaren Alben von ELANE.

Fazit:

Es bleibt spannend im Leben von Edgar Allan Poe. „William Wilson“ ist eine erstklassige Fortsetzung, die nicht lange mit neuen Entwicklungen hinter dem Berg hält und dank motivierter Sprecher auf ganzer Länge niveauvoll zu unterhalten versteht.

26. Dez. 2008 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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