Der geheimnisvolle Hund
Der lachende Kater gehört einem Mädchen namens Lin, und jeder kennt ihn, da ihn sein Lachen einzigartig macht. Befreundet ist er mit der Pekinesin Schneeball. Gemeinsam gehen sie gern im Park spazieren. Eines Tages beobachten sie einen wunderschönen, jungen Collie, der Prinz gerufen wird, und sich in Begleitung eines alten, mürrischen Dackels befindet.
Sogleich möchte sich Schneeball mit Prinz anfreunden, aber der Dackel unterbricht unfreundlich jedes Gespräch. Das erscheint dem lachenden Kater sehr merkwürdig. Ein unschöner Verdacht keimt in ihm, als Prinz immer häufiger allein in prekären Situationen anzutreffen ist ohne den Dackel. Will dieser dem Collie aus Eifersucht schaden? Das Unheil lässt auch nicht lange auf sich warten
Der geheimnisvolle Hund aus der Reihe Abenteuer eines lachenden Katers ist ein Kinderbuch, das in der Tradition der Tierfabel geschrieben ist. In China gilt die Katze als weise. Sie unterrichtet andere Tiere und ist so klug, dass sie auch gegenüber ihren größeren und gefährlicheren Schülern immer einen Trumpf in der Hinterhand behält. Dies trifft auch auf den Titelhelden zu, der keinen eigenen Namen hat, sondern als der lachende Kater seine Sonderstellung verdeutlicht.
Alle Tiere können hier miteinander reden, nicht aber mit den Menschen. Letztere spielen auch keine große Rolle. Gewissermaßen nehmen die Katzen, Hunde und Mäuse die Plätze ihrer Herrchen ein, schildern sehr vermenschlicht ihre Eindrücke und Abenteuer. Dabei geht es um Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Vertrauen, aber auch um Neid und Hinterlist. Die Tiere machen es den Menschen vor: Schlechte Taten rächen sich; das Gute setzt sich durch, doch muss man dafür auch etwas tun.
Die Geschichten sind kindgerecht erzählt. Die Erlebnisse der Tiere sind spannend und manchmal dramatisch, wie der Beinahe-Unfall von Schneeball, gehen aber letztlich gut aus. Ein wenig Humor fließt hinein, ohne albern zu werden, beispielsweise wenn der Kater Schneeballs Knoblauch-Atem als unangenehm beschreibt. Die Tier-Charaktere sind sympathisch und nachvollziehbar; man fühlt sich bei dem Kater ein wenig an die Grinsekatze aus Alice im Wunderland erinnert.
Das Buch ist liebevoll illustriert mit Vignetten und bis zu ganzseitigen Zeichnungen. Keine Doppelseite ist ohne Illustration, was vor allem Leseanfängern genauso wie die große Schrift entgegen kommt.
Die Abenteuer eines lachenden Katers bieten altersgerechte Geschichten für Mädchen und Jungen zwischen 8 und 10 Jahren, die Tiererzählungen mögen und dabei auch gern über den Tellerrand hinaus in andere Länder schauen. Zwar wird der chinesische Alltag nicht ausführlich beschrieben, doch darf man einen Hauch Exotik erahnen. Die ansprechende Gestaltung des Buchs rundet gelungen ab. (IS)
03. Apr. 2009 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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