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Anatolia Story 19
| ANATOLIA STORY 19
Buch / Manga
Chie Shinohara
Anatolia Story 19
Sora wa Akai Kawa no Hotori, Vol. 19, Japan, 2000
EMA, Köln, 9/2009
TB, Manga, Fantasy, Romance, Drama, 978-3-7704-7037-2, 188/600
Aus dem Japanischen von Claudia Peter
www.manganet.de
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Nakia, die mächtigste Frau im Hethiter-Reich, holt durch einen Zauber die japanische Schülerin Yuri in die Vergangenheit. Um die Familie ihres Gemahls zu verderben und den eigenen Sohn auf den Thron zu bringen, soll das Mädchen geopfert werden. Prinz Kail rettet Yuri, und die beiden verlieben sich ineinander. Auch das Volk mag Yuri und verehrt sie als Kriegsgöttin Ishtar, denn nicht nur hat Kail mit ihr an seiner Seite Glück in den Schlachten, sondern Yuri löst so manches Problem auf unblutige Weise und hat ein offenes Ohr für alle Menschen.
Als Kail zum König gekrönt wird, will er Yuri zu seiner rechtmäßigen Gemahlin machen. Durch einen gemeinen Trick kann Nakia das Glück der beiden verhindern. Yuri muss in den Krieg gegen die Ägypter ziehen und stellt plötzlich fest, dass sie schwanger ist! Um sie und sein ungeborenes Kind in Sicherheit zu bringen, lässt Kail Yuri heimlich mit einem Schiff aus dem umkämpften Gebiet bringen.
Allerdings kennt Uruhi, Nakias Gefolgsmann, das Geheimnis und sorgt dafür, dass das Schiff sinkt. Als Kail die Schreckensnachricht erhält, dass Yuri vermisst wird, ist er unfähig, sein Heer gegen Ramses zu führen. Die Ägypter erringen einen leichten Sieg und machen Boden gut. Unterdessen konnte Rusafa Yuri bergen, aber der Zustand des Mädchens ist bedenklich. Ausgerechnet ein Schiff mit ägyptischen Soldaten an Bord fischt die beiden aus dem Meer
Wieder wartet Chie Shinohara mit einem Band voller tragischer Entwicklungen auf. Kail und Yuri müssen Niederlagen und Verluste hinnehmen. Ob sie sich jemals wieder sehen werden und es für sie noch ein gemeinsames Glück geben kann, werden erst die weiteren Kapitel verraten.
In drastischen Bildern veranschaulicht die Künstlerin die Gräuel des Krieges und die Willkür der Überlegenen. Da es sich um Sympathieträger handelt, denen das Leid widerfährt, wirken die Szenen umso nachhaltiger. Allerdings ist Bd. 19 nicht das erste Tankobon, das das Publikum mit Tragödien schockiert. Auch wenn das Cover, der Klappentext und beim flüchtigen Drüberblättern auch die Illustrationen vermuten lassen, dass sich Anatolia Story an romantische, Fantasy begeisterte Leserinnen ab 13 Jahren wendet, so sollten diese doch über einige Lese-Erfahrung verfügen und den Tod eines Charakters verkraften können.
Wie es scheint, hat die Mangaka noch eine Menge mit ihren Figuren vor, und wer der Handlung bis hierher folgte, wird auch die restlichen Bände lesen wollen. Die Story ist so dramatisch wie selten, das Happy End für das Paar sowie die gerechte Strafe für die intrigante Nakia ferner denn je. Man nimmt Anteil an der Verzweiflung von Yuri, Kail und ihren Freunden und darf nun spekulieren, wie es für sie alle weitergehen wird:
Droht nun dem Hethiter-Reich der Untergang durch die Ägypter? Kann sich Kail von seinem Schock erholen und das Blatt wenden? Was plant Ramses, nachdem er nun alle Trümpfe in der Hand hält? Wird Yuri ihren Verlust verkraften? Was wird aus Rusafa?
Personen oft Schüler und Schülerinnen - aus der Gegenwart, die in eine andere Zeit oder in ein fremdes Land versetzt werden, sind ein beliebtes Motiv in der Fantasy, und nicht nur in Mangas. Zusammen mit der Hauptfigur lernt man eine unbekannte Welt und ihre Bewohner kennen, wird in die dortigen Konflikte hinein gezogen und versucht, diese mit modernen Methoden zu schlichten, was nicht einfach ist. Anatolia Story befindet sich in guter Gesellschaft: Ab sofort Dämonenkönig!, Fushigi Yuugi, In A Distant Time, Inu Yasha usw.
Mag man das Thema und den damit verbundenen Mix aus Fantasy und Historical, spannendes Drama und Romanze, sollte man Anatolia Story eine Chance geben. Die Zeichnungen mögen nicht spektakulär sein, passen aber zur Geschichte. Mit jedem Band wachsen einem die sympathischen Figuren mehr ans Herz, und man will unbedingt wissen, wie die Serie enden wird. (IS)
26. Sep. 2009 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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