Die Rose von Asturien
Maite, die Tochter des Wakonenhäuptlings Iker, wird zum Opfer einer perfiden Intrige: Ikers Schwager Okin verrät aus Machtgier seinen Häuptling an dessen ärgsten Feind, den Grenzgraf Roderich von Asturien. Das 8-jährige Mädchen wird von Roderich und seinen Männern entführt, nachdem die Leiche ihres Vaters mitten auf den Dorfplatz geworfen wurde. Maite soll Roderichs Tochter Ermengilda als Sklavin dienen. Mit beinahe unmenschlicher Mut und Kraft schafft es das Kind zu fliehen und heimzukehren. Das bringt Okins neu gewonnene Machtstellung in Gefahr, denn sollte Maite heiraten, wird ihr Ehemann automatisch zum Häuptling des Wakonenstammes.
Jahre später: König Karl zieht in den Kampf gegen die Mauren in Spanien und sammelt dafür Getreue um sich. Ermengilda, Roderichs Tochter, ist genau wie Maite inzwischen eine erwachsene junge Frau. Sie soll mit einem Verwandten von König Karl verheiratet werden. Als Maite davon erfährt, gibt sie ihrem alten Hass auf die Asturier nach und versucht, Ermengilda zu entführen. Doch das ist erst der Beginn einer turbulenten und gefahrvollen Flucht, einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei vollkommen verschiedenen Frauen und dem Schicksal, das zwei fränkische Krieger ausschickt, um die Herzen dieser Frauen zu erobern
Spanien im 8. Jahrhundert, König Karl, Waskonen (Basken), Mauren das sind nur die historischen Zutaten, derer sich das Autorenpaar Klocke & Wolrath unter dem Pseudonym Iny Lorentz bedient. Die Recherche ist auch gut geglückt, selbst an den sprachlichen Fähigkeiten gibt es nichts zu rütteln: Die beiden beherrschen ihr Handwerk.
Doch der geschichtliche Hintergrund ist weniger wichtig als die Entwicklung der Helden. Kampf, Flucht, Liebe, Hass, immer im Wechsel Spannung und Romantik - so wird die Handlung auf rund 780 Seiten voran getragen. Langeweile kommt nicht auf, Anhänger des romantischen Historien-Romans werden hier ihr Glück finden.
Zu bemängeln wäre eine gewisse Überstrapazierung von Wahrscheinlichkeiten und menschlichen Fähigkeiten wie z. B. ein 8-jähriges Kind, das drei Tage lang auf einem Pferderücken davongetragen, halb zum Krüppel geschlagen und ohne Wissen über Land und Umgebung oder auch nur ausreichend Proviant zu seinem Dorf in den Bergen zurückfinden soll, bleibt ein Rätsel. Auch die teilweise sehr einfach strukturierten Dialoge und modern wirkenden Gedanken aller Protagonisten mögen abstoßen.
Die Rose von Astirien ist ein echter Iny Lorentz, mit allen Stärken und Schwächen. Wer Die Wanderhure liebte, darf unbesorgt zugreifen - eben ein hochromantischer Roman mit historischer Kulisse (alea)
07. Nov. 2009 - Alexandra Balzer
Der Rezensent
Alexandra Balzer

Website: http://www.alexandra-balzer.de
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geboren 1976, lebt mit ihrer Familie am Niederrhein. Die ehemalige Krankenschwester ist heute als freiberufliche Autorin, Lektorin, Übersetzerin und Rezensentin tätig, mit Schwerpunkt auf Belletristik.
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