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Dan Shocker `s Macabros 6: Xantillon - Totenzug der weißen Priester

XANTILON - TOTENZUG DER WEISSEN PRIESTER
XANTILON - TOTENZUG DER WEISSEN PRIESTER

Christian Montillon
Roman / Fantasy

Zaubermond

Dan Shocker's Macabros (Zaubermond): Band 6
Fester Einband, 256 Seiten

Jun. 2010, 1. Auflage, 14.95 EUR
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Mit „Das Mysterium der Todesgöttin“ beginnt Christian Montillon nach dem immerhin zehnteiligen auf fünf Hardcover aufgeteilten ersten Minizyklus ein neues Abenteuer um Björn Hellmark und sein Alter Ego Macabros. Mit dem vorliegenden Doppelband bietet sich den Neuinteressierten ein idealer Einstieg. Obwohl Christian Montillon die dramatischen Ereignisse aus dem fünften Werk „Rha-Ta-N'mys Totenstadt“ als Grundlage für die neue Konfrontation nimmt, werden die wichtigsten Hintergrundinformationen kompakt und informativ zu Beginn des Abenteuers zusammengefasst. Konzentrierte sich Christian Montillon in der ersten Miniserie in erster Linie auf zwei Schauplätze, lässt er seine Figuren im vorliegenden Roman munter durch die Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart springen. Zusätzlich wird noch sehr viel herumgereist, wobei dieser „sprunghafte“ Auftakt mit zahlreichen Schauplätzen und Ereignissen aus subjektiver Perspektive und der zeitlichen Distanz erzählt eine sehr gute Basis für die aufeinander aufbauenden Herausforderungen bildet.

Am Ende von „Rha-Ta-N´mys Totenstadt“ hat Björn Hellmark im Grunde einen Pyrrhussieg errungen. Er konnte zwar die Dämonengöttin in die Schranken verweisen, aber die Dämonin Mascada hat ihr Erbe angetreten. Mit einem geschickten Schachzug setzte Mascada ihre wichtigsten Antagonisten außer Gefecht. Die abgeschiedene Insel Marlos liegt unter einem Gedankenschirm, welcher die Bewohner der Insel an ihre Heimat bindet und jeden Gedanken an Reisen als beschwerlich blockiert.

Durch einen Zufall können der Kobold Whiss und sein Sohn Blobb-Blobb entkommen, bevor sich der Gedankenschirm über die Insel legt. Doch Ihre Flucht ist beschwerlich. Sie landen nicht in New York der Gegenwart, sondern werden knapp dreißig Jahre in die Zukunft geschleudert. New York ist – später erfahren sie, dass es die ganze Welt betrifft – inzwischen von Mascadas Dämonen überrannt worden. Die unter der Erde gefangenen Menschen werden dem Sumpfmonster Shu´guzz abendlich geopfert. In Südafrika dagegen töten riesige Wespen die Menschen und dringen immer weiter nach Norden vor. In Rio sterben die Bewohner der Millionenmetropole an der Beulenpest und am überall im Stadtgebiet verbrannt. Whiss und Blobb- Bloobs Erfahrungen werden dem Leser und Björn Hellmark in Berichtsform von Arson berichtet. Arson möchte mit der Unterstützung seines Zeitschiffs die düstere Zukunft mit der Welt unter dem Einfluss der Dämonen verhindern. Dazu darf Björn Hellmark gar nicht erst auf Marlos unter den Einfluss Mascadas Fallen. Gemeinsam mit Arson und Al Nafuur bricht Hellmark in dessen Zeitschiff nach Xantillon auf. Er will förmlich das Unheil bei den Wurzeln packen. Aber ihre Expedition wird von den allgegenwärtigen Feinden förmlich erwartet.

In seinem zweiten Minizyklus unterstreicht Christian Montillon im Auftaktband die Tatsache, das Dan Shockers „Macabros“ Serie vergleichbar der von W.K. Giesa geformten „Professor Zamorra“ Abenteuer Genre übergreifend ist und sich kontinuierlich auf irgendwelche Schemata festlegen lässt. Zeitreisen inklusiv des faszinierenden Zeitschiffes, Post Doomsday Geschichten, Monster aus dem Urschlamm, Dämonen und Zauberer, Kobolde und natürlich die Todesmaske. Christian Montillon greift sich eine Reihe von originären Elementen aus Shockers mehr als reichhaltigem Universum und verfasst einen dynamischen, packenden und sehr flüssig zu lesenden Auftaktband, der nicht nur Spaß macht, sondern das Interesse an den kommenden Abenteuern aufrechterhält.
Dabei wird die erste Hälfte von den Postdoomsday Szenarien dominiert. In New York lehnt sich Christian Montillon bewusst an die nihilistische Atmosphäre der inzwischen drei „Ich bin Legende“ Verfilmungen und Richard Mathesons zugrundeliegendem Roman an. Die Suche auf dem New Yorker Friedhof nach dem Grab des inzwischen verstorbenen Freundes Hellmarks und der einzigen bekannten Kontaktperson der Kobolde ist einer der emotionalen, ohne pathetisch zu wirkenden Höhepunkte des Buches. Einen Augenblick später wird der Leser an die Morlocks – nur sind es jetzt grüne Echsen – erinnert, die das menschliche Schlachtvieh aneinander gekettet zum Opferplatz treiben. In Südafrika wirkt der Kampf gegen die riesigen Wespen ein wenig zu übertrieben und die Auflösung mit einem Hauch Magie zu einfach, aber stimmungstechnisch handelt es sich um eine würdige „Fortsetzung“ im Breitwandtrashformat. Den Höhepunkt dieser „Reise“ um die Erde bildet Rio de Janeiro mit seinem zerstörten Wahrzeichen und den in den engen Gängen dominierenden Leichenverbrennungen. Christian Montillon beschreibt diese Ereignisse mit der richtigen Mischung aus Spannung und Dramatik ohne ins Kitschige abzugleiten. Da der Autor im vorliegenden Roman noch stärker auf Nebenfiguren aus der Serie zurückgreift, wirken die Ereignisse noch packender. Auf der anderen Seite weiß der Leser, dass diese dunkle Zukunft nur eine mögliche Wahrscheinlichkeit darstellt und Figuren ohne Probleme getötet werden können. Wird die „richtige“ Zeitleiste wieder hergestellt und die Gefahr in der Vergangenheit wieder gebannt, werden diese Charaktere wieder ins Leben zurückgerufen.
Der zweite Teilband ist von der Ausgangsposition her wieder eine klassische Quest. Das grundlegende Problem ist von den Protagonisten erkannt, die Feindbilder ausgemacht worden. Jetzt geht es um die Lösung der wieder in Herkulesdimensionen gestellten Aufgabe. Dadurch wirkt die zweite Hälfte des Bandes, welche dem sechsten Macabros seinen Gesamttitel schenkt, weniger interessant, weniger vielschichtig. Trotzdem wird insbesondere dieser Abschnitt für Dan Shocker Fans zu einer Reise in die eigene Vergangenheit der Serie. Christian Montillon bemüht sich, Spannung aufzubauen und den Helden eine Reihe von Hindernissen auf dem Weg zum weißen Priester und der legendären Insel Xantilon in den Weg zu legen. Es ist sicherlich ein bizarrer Augenblick, wenn das Zeitschiff plötzlich inmitten eines Urzeitmonsters materialisiert und aufgegeben werden muss. Auf der anderen Seite erinnert diese Vorgehensweise aber ein wenig zu sehr an „Perry Rhodan“, wo sehr gute Ideen reihenweise entwickelt und im nächsten Augenblick wieder zum Teil ohne Not oder wirkliche Begründung aufgegeben werden. Arsons Fortbewegungsmittel – um das er in einer emotionalen, fast kitschigen Szene zu kurz trauert – hätte im Gesamtkonstrukt effektiver eingesetzt werden können. Unabhängig von diesen kleineren Schwächen ist aber die zweite Hälfte des Romans alleine auf den grundlegenden Plot zielstrebiger und dynamischer geschrieben worden. Stilistisch ist Christian Montillon mit dem vorliegenden Roman sicherlich endgültig in Dan Shockers Universum angekommen. Die Dialoge sind pointiert, aber nicht übertrieben geschrieben worden. Die Hintergrundinformationen werden sehr kompakt und respektvoll in die rasant ablaufende Handlung mit ihren vielfältigen und exotischen Hintergründen integriert. Die agierenden Personen sind solide charakterisiert, nur behutsam „modernisiert“ worden. Björn Hellmark geht insbesondere in der ersten Hälfte des Buches ein wenig unter. Ihm werden im Grunde unglaubliche Ereignisse erzählt, die auch einen unmittelbaren Einfluss auf seine Zukunft und seine Handlungen haben. Nach einer sehr kurzen Denkpause „marschiert“ Hellmark ohne größere Planung einfach drauf los. Das wirkt rückblickend ein wenig zu simpel und die nuancierte Grundkonstruktion der ersten Miniserie wird in diesen Augenblicken ein wenig vermisst. Auch Hellmarks Vorgehensweise insbesondere im zweiten Teilroman wird von Christian Montillon ein wenig zu einfach gestrickt beschrieben. Vielleicht zeigt sich in den folgenden Bänden noch, dass es alles Teil eines noch nicht zu durchschauenden perfiden Plans der Bösen ist. Dagegen agieren Whiss und sein Sohn Bloob-Blobb deutlich entschlossener, wobei Whiss Eindringen in den Mikrokosmos im Vergleich zu anderen Sequenzen deutlich zu kurz kommt. Auch hier geht es um grundlegende Entscheidungen, die förmlich aus dem Handgelenk getroffen werden. Das wirkt alles ein wenig zu überambitioniert, rückblickend aber verständlich angesichts der vielen kleinen und großen Ideen, die der Autor kompakt auf den zu Verfügung stehenden Seiten feuerwerkartig abfeuert.

Im Vergleich zu den ersten fünf Büchern hat Christian Montillon das Spektrum nicht nur erweitert, sondern nutzt aus seiner Erfahrung als Science Fiction Autor das Medium Zeitreise ungemein effektiv eingesetzt, um nicht nur die Leser, sondern vor allem auch die einzelnen Protagonisten ein wenig zu überraschen. Dabei geht er aber nicht allzu sehr ins Detail, sondern beschreibt in erster Linie die Auswirkungen auf die Bildung und Zerstörung möglicher Zukünfte. Das Ende mit einem sehr zufriedenstellenden Cliffhangar ist interessant gestaltet. Zusammengefasst ist „Xantilon – Totenzug der weißen Priester“ inklusiv des schönen, trashigen Titelbildes ein sehr guter Auftakt des neuen Zyklus „Das Mysterium der Todesgöttin“.

02. Jul. 2010 - Thomas Harbach

Der Rezensent

Thomas Harbach
Deutschland

Total: 732 Rezensionen
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