![]() |
![]() | ||||||||||||
![]() Stadien des Verfalls
Vor 19 Jahren ist die Zivilisation untergegangen. Die Toten erhoben sich und haben die Lebenden gefressen, so dass aus der Welt, wie wir sie kennen ein Ort des Zerfalls wurde. Jan und Frederik gehören zu einer kleinen Gemeinschaft, die in einem provisorischen Dorf mitten in einem dichten Wald leben, der früher Harz genannt wurde. Dort begeben sich die beiden Freunde auf Wildschweinjagd, als Frederik von einem besonders großen, wütenden Tier zu Tode gebracht wird und wieder aufersteht. Erst Jans Vater Micha kann den lebenden Kadaver vernichten, der sich schon auf seinen ehemaligen besten Freund stürzen wollte. Für Jan beginnt eine Zeit des Schreckens, denn nur einen Monat später finden sie einen schwerverletzten Fremden, der angeblich zu einem Erkundungstrupp einer weiteren Menschensiedlung gehört, die herausfinden will, ob noch andere überlebt haben. Doch mit dem Fremden kommen auch die Zombies und plötzlich müssen Jan und die anderen Bewohner des kleinen Dorfes im Harz um ihr Leben kämpfen
Meinung:Unter der Federführung von Hörspielspezialist Dane Rahlmeyer geht mit Stadien des Verfalls eine neue Serie bei Pandoras Play an den Start. TERRA MORTIS ist eine höchst professionell und düster gestaltete Endzeit-Zombie-Saga, die vor allem durch ein großartiges Sounddesign mit herausragenden Effekten und eine plastische, dichte Atmosphäre glänzt. Seit Goerge A. Romero die Zombies in Die Nacht der lebenden Toten auferstehen ließ, sind die wandelnden Leichen aus dem Horror-Genre nicht mehr wegzudenken und haben in den letzten Jahren einen enormen Boom erlebt. Im Hörspiel fristeten die Untoten hingegen ein eher karges Dasein, wenn man von vereinzelten Episoden in gängigen Hörspielserien und reihen, wie JOHN SINCLAIR, LARRY BRENT, DREAMLAND GRUSEL oder GEISTER-SCHOCKER, einmal absieht. Erwähnenswert ist noch die Living-Dead-Trilogie der R&B-Company. Seitdem sind aber wieder einige Jahre ins Land gegangen und erst jetzt scheint jemand das enorme Potenzial der Zombies auch für das Medium Hörspiel erkannt zu haben. TERRA MORTIS wird unzweifelhaft vom modernen Zombie-Kino beeinflusst und weist erstmals beide Arten von lebenden Leichen auf, die in den letzten Jahren für Furore gesorgt haben. Bei George A. Romero waren die Zombies eher tumbe Gesellen, die nur langsam durch die Gegend torkelten und hauptsächlich durch ihre Masse und ihre Ansteckungsgefahr eine Bedrohung darstellten. In dem Film 28 days later und in dem Remake von Dawn of the Dead wurde der Zuschauer erstmals mit Zombies konfrontiert, die nicht nur hochaggressiv waren, sondern sich auch rasend schnell bewegen konnten. Im vorliegenden Hörspiel müssen sich die Menschen gegen beide Arten von Kadavern, wie sie hier umgangssprachlich genannt werden, verteidigen. Natürlich ist ein derartiges Szenario nicht nur eine fabelhafte Gelegenheit, um derben, blutigen Horror zu verwirklichen, was den Machern übrigens vortrefflich gelingt, sondern auch eine einmalige Chance für eine umfassende Gesellschaftskritik, was Skriptautor Dane Rahlmeyer gekonnt zu nutzen versteht. So formuliert der Fremde die Tragik des Vergessens, denn nur wenige wissen, wie man Behausungen baut, Ackerbau betreibt oder mit archaischen Waffen auf die Jagd geht. Auch bei der Sprecherauswahl zeigen die Macher ein glückliches Händchen. Mit Elga Schütz gibt es endlich wieder einen ernstzunehmenden weiblichen Erzähler und Karen-Schulz Vobach brilliert als Jans Mutter und liefert eine überaus authentische Darbietung ab, ebenso wie Bodo Henkel. Die Hauptrollen werden von René Dawn-Claude und Katja König bestritten, was den beiden Jungsprechern fabelhaft gelingt und einen beinahe erschreckenden Realismus in die Aufnahmen mit einbringt. Die Zombie-Attacken sind eindringlich und blutig und stehen den Hollywood-Geräuschen in Nichts nach. Auch dramaturgisch entpuppt sich das Hörspiel als der ideale Serienauftakt, denn die Geschichte funktioniert auch perfekt als Einzelhörspiel mit tragischem, offenem Ende und wer vom Zombie-Fieber infiziert wird, der darf sich über einen gelungen Cliffhanger freuen. Musikalisch bringt es Marcel Schweder mit einem, in jeder Szene treffsicheren, Soundtrack auf den Punkt. Für jeden Horror-Fan ist dieses Hörspiel absolut empfehlenswert.Aufmachung:Die Covergestaltung ist schlicht aber eindrücklich und das vordergründige, unschuldige Weiß ist der optimale Blickfang.Fazit:Die Zombies sind tot, es leben die Zombies! Ein technisch und schauspielerisch einwandfreies Hörspiel mit einer packenden, anspruchsvollen Story. Nicht nur für Genre-Fans interessant. 22. Aug. 2010 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Weitere Rezensionen
[Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |