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Kinder der Dunkelheit
Man nennt sie "Kinder der Dunkelheit": Kinder mit ungewöhnlichen, beängstigenden Begabungen, die im Heim der ebenfalls begabten Frau Agháida Zuflucht finden. Im neunten Kurzroman der Weltenwanderer-Reihe geht es um Licht und Schatten, um die Angst vor dem Zerbrechen der alten Ordnung und um den Kampf um Macht und Einfluss. Religöser Eifer trifft auf kindliche Unschuld, Überzeugungstäter und Intriganten werden gleichermaßen zur Bedrohung für Agháidas Schützlinge. InhaltLilith Kirchner erzählt von dem Jungen Fhirn, der von seinen überforderten, verängstigten Eltern im Heim abgeliefert wird. Den Neunjährigen plagen schwere Träume: Ein Mann will ihn ermorden. Und die Bedrohung durch den Fremden, der sich in seine Träume stiehlt, ist nicht der Phantasie entsprungen, sondern durchaus real. Denn der fromme Pater Athray, der in einer Vision den Untergang seines Ordens sah, begreift das Kind als den "Propheten der Dunkelheit", der für das Ende der religiösen Vereinigung verantwortlich sein wird.BewertungMit "Kinder der Dunkelheit" gelang Lilith Kirchner ein ungewöhnlicher, eingängiger Roman. Die Autorin schildert einfühlsam und doch in herben, schlichten Tönen das Leben eines Kindes, das nur durch seine Existenz die herrschende Macht bedroht. Der Roman, der in zwei Erzählsträngen von Fhirns Heimaufenthalt und Flucht und von Vater Athrays Kampf gegen den gefürchteten Propheten berichtet, ist geradlinig erzählt und schafft es trotz seines geringen Umfangs, die Welt des Ordens und des Heims vor dem inneren Auge des Leser plastisch erstehen zu lassen.Sehr gelungen ist auch die Ausstattung des Büchleins: Das Titelbild, das sich mit seinem kirchenartigen Mauerwerk sehr schön in das gotische Spitzbogenfenster des Reihen-Designs einfügt, wird im Innenteil ergänzt durch drei Porträtzeichnungen der handelnden Personen. FazitEin berührender Roman, den man nicht wieder aus der Hand legen kann. Ein kleines Juwel der Erzählkunst. Und ein sehr weises Buch, das dem Leser ins Gedächtnis ruft, dass Licht nicht ohne Schatten existieren kann und dass kein Zweck die Mittel heiligt. 04. Sep. 2010 - Petra HartmannDer RezensentPetra Hartmann![]() Website: http://www.petrahartmann.de *Jahrgang 1970 [Zurück zur Übersicht] |
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