Absinth-Geschichten – Im Bann der Grünen Fee
Michael Bammes fasst in seinem Kurzgeschichtenband acht ABSINTH-Geschichten zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
In dem Opener UNTERWEGS erzählt er von Josh, einem Hartz IV Empfänger, der zur Jobvermittlung radelt, wo ihm ein neuer Job winkt: ein Vertrieb für ausgewählte Spirituosen sucht einen jungen Mann für den Außendienst. Und Josh erlebt fortan auf seiner Absinth-Verkaufstour groteske Situationen.
Tim und Jake irren in der Folgestory DURCH DIE NACHT im Absinth-Rausch durch eben jene und begegnen merkwürdigen Gestalten/Geschöpfen.
In KOSTBARES GRÜN saugt 1763 der Vampir Jaron Wald in einem Gasthaus zwei Männer aus der Wirt schlägt Jaron einen Handel vor, damit er ihn verschont: er bietet ihm eine Flasche mit einem besonderen Trank an die grüne Erlösung ... doch ist sie das wirklich?
Der alte Jaques de la Paix entdeckt in ABGEFÜLLT in einer Nacht Ungewöhnliches in einer Spirituosen-Manufaktur. Wollen Außerirdische den kostbaren Absinth stehlen? Oder ist das magische Gestränk, bzw. dessen Substanz, lebendig geworden?
GRÜNER SAND entführt den Leser mit einer Reisegruppe in die Wüste. Reiseleiter und Fahrer erzählen abends am Feuer eine alte Sage, in der Absinth eine Rolle spielt und dass ein Bann über die Händler des hochprozentigen Getränks ausgesprochen wurde. Wirkt er auch heute noch?
Die Studentin Melanie bewirbt sich in GRÜNANLAGE als Aushilfe in einer Bar. Schon am Abend fängt sie dort an und Sven, der Wirt, lässt sie allein. Melanie genehmigt sich selbst den ein oder anderen Absinth und erlebt Verstörendes.
In EIN BUNTER ABEND nehmen Tom und seine Freunde Chris, Mark und Paul an wilden Parties mit Absinth in einem baufälligen Fabrikgebeäude teil mit einem feurigen Ende.
Gaby und Kai treffen sich in GAME OVER und Kai erzählt von einem Spirituosenhändler, der Absinth im Sonderangebot anbietet und dass jeder, der eine Literflasche bestellt, an einem neuen Onlinespiel teilnimmt. Die beiden beschließen, mit Freunden das Spiel zu testen unter Absinthgenuss ...
Michael Bammes entführt in dem kleinen Kurzgeschichtenband den Leser in die Welt der Phantastik und den Bann des Absinth. Dabei bietet er eine wilde Plotpalette, die das Lesen der acht Geschichten kurzweilig macht. Somit eignen sie sich wunderbar für den kleinen Lesegenuss zwischendurch. Vielleicht mit einem köstlichen Absinth? Es muss ja nicht immer der Grüne sein!
Die Aufmachung ist hübsch: Ein kleiner schwarzer Band mit einem ansprechenden Foto, das zum Thema passt (Absinthglas und löffel, Wasserkaraffe und Bücher) und vom Autor selbst geschossen wurde. Papier und Satz sind auch ansprechend. Da kann man nicht meckern.
Fazit: Kurzweiliger Band phantastischer Absinth-Geschichten. Nicht nur für Liebhaber des aromatischen Getränks geeignet!
04. Okt. 2010 - Alisha Bionda
Der Rezensent
Alisha Bionda
Balearen
Website: http://www.alisha-bionda.net
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Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin
Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen...
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