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Im Blutrausch
Die Wahrheit ist nämlich, dass Auftragskiller Menschen wie du und ich sind. Sie haben Zahnschmerzen und bekommen Erkältungen. Manchmal überziehen sie ihr Konto oder ihr Auto springt nicht an. (
) Meinung:Mit Fettsack (Slob) hat sich Rex Miller auch in Deutschland endlich einen Namen gemacht, wenn auch leider erst posthum, denn der amerikanische Ausnahmeschriftsteller verstarb im Jahr 2004, hinterließ aber eine Liste mit insgesamt zehn Büchern, in denen unter anderem Jack Eichord und Daniel Chaingang Bunkowski immer wieder die Hauptrollen übernahmen. In dem vorliegenden Werk, das Miller bereits im Jahr 1988 schrieb, hat es der Serienkiller-Experte Jack Eichord aber mit einem ganz anderen Gegner zu tun. Frank Spain ist keine 500 Pfund schwere Killermaschine, die nur vom Drang zu töten angetrieben wird. Frank Spain ist ein eiskalter, berechnender Killer, der nur ein Ziel kennt: Rache! Rache für seine Tochter, und dass um jeden Preis. In seinem einzigartigen, unverkennbaren Stil, den Rex Miller in seinem Debütroman Fettsack prägte schickt er erneut Jack Eichord auf Verbrecherjagd. Der abgehalfterte Polizist fristet jedoch ein eher trostloses Dasein. Seine Beziehung zu Edie ist in die Brüche gegangen, und doch kann er nicht loslassen, obwohl er genau weiß, dass im Leben dieser Frau und ihrer kleinen Tochter Lee Anne kein Platz mehr für einen Trinker ist, der außer Alkohol nur Arbeit im Kopf hat. Der Autor verbindet auf einmalige Art und Weise Elemente des Krimi Noir mit denen des Splatterpunks und setzt in der Serienkiller-Literatur deutliche Akzente. Der Roman ist nichts für Thriller-Puristen, sondern entwickelt eine eigene, authentische Dynamik, die den Leser direkt in das Geschehen einbezieht. Er wird nicht nur zum Voyeur des unfassbaren Grauens, sondern wird imaginativ zu Opfer, Täter und Ermittler gleichermaßen. Die wechselnden Perspektiven ermöglich es dem Leser die Geschichte aus sämtlichen beteiligten Blickwinkeln zu verfolgen. Millers Schreibe ist bisweilen zwar sperrig und unbequem, entfaltet aber ihren eigenen Reiz und sorgt für einen nachhaltige Eindruck. Im Blutrausch ist kein Unterhaltungsroman für zwischendurch, sondern ein bitterböser Trip in die Abgründe der menschlichen Seele, dessen sozialkritische Untertöne unverkennbar sind.Aufmachung:Für das trashig anmutende, düster-morbide Titelbild ist Steffen Winkler verantwortlich, der bereits Daniel Chaingang Bunkowski ein Gesicht verlieh. Auch für den vorliegenden Roman hat er ein angemessenes Cover geschaffen, das neugierige Leser sofort in seinen Bann schlägt. Das Buch ist eine hochwertige und langlebige Anfertigung, mit einem angenehmen Satzspiegel.Fazit:Jack Eichord ermittelt wieder. Sein zweiter Fall ist blutig, brutal und bitterböse. Ein zynisches, sozialkritisches Gesellschaftsporträt für Leser mit starken Mägen. 09. Okt. 2010 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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