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Wo die Zitronen blühen
Giovanna Barovier, eine junge, attraktive und erfolgreiche Anwältin in der Kanzlei von Antonio Visentin, wird tot in ihrer Badewanne aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen führen schnell zu dem Ergebnis, das sie ermordert wurde. Der Umstand wird dadurch kompliziert, dass Giovanna mit Antonios Sohn Francesco verlobt war und kurz vor der Hochzeit stand. Als sich herausstellt, dass Giovanna offenbar eine Affäre mit einem anderen, unbekannten Mann hatte, wird Francesco plötzlich zum Hauptverdächtigen. Und dann taucht plötzlich Giovannas Vater wieder auf, der jahrelang verschwunden war, nachdem er eine lange Haftstrafe abgesessen hat, weil er angeblich seine eigene Firma in brand gesteckt hat, um die Versicherung zu kassieren. Dabei ist eine Familie ums Leben gekommen. Nun ist Alvise Barovier Francescos letzt Hoffnung, um seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu entlarven. Dabei kommen sie einer perfiden Verschwörung auf die Spur
Meinung:Massimo Carlotto ist Spezialist für realitätsnahe, minimalistische Krimis, die die Abgründe menschlicher Seelen ausloten. Wo die Zitronen blühen ist eine Gemeinschaftsarbeit mit Marco Videtta und entführt den Leser in die traditionsbewussten Verhältnisse eines italienischen Ortes. Was als normaler Kriminalfall seinen Anfang nimmt, wird im Handlungsverlauf zu einem düsteren Intrigenspiel, in dem jeder Charakter sein eigenes Süppchen kocht. Führender Protagonist ist der Ich-Erzähler Francesco Visentin, der alles daran setzt seine Unschuld zu beweisen und zugleich versucht die Affäre seiner Verlobten zu entschuldigen. Liebe, Leid, Schmerz und Hoffnung werden zur Antriebsfeder des jungen Advokaten, der sich mit der besten Freundin und dem Vater seiner Verlobten verbündet, um die finsteren Machenschaften korrupter Männer aufzudecken, die auch am Tod von Giovanna nicht ganz unschuldig zu sein scheinen. Das Buch nimmt den Leser sofort für sich ein und der minimalistische, spröde Schreibstil der beiden Autoren wirkt zunächst etwas kalt und beschreibend. Dadurch werden die emotionalen Ausbrüche und die Gewaltaten umso krasser herausgestellt. Der Roman wagt einen Blick hinter die hochanständige Fassade einer auf Traditionen und Ehre fußenden Gesellschaft, die durch Habgier, Geltungssucht und Korruption unterwandert wurde. So wie Francesco, der lediglich temporär als Ich-Erzähler fungiert, wird der Leser zum stillen Beobachter, der dem Außenseiter über die Schulter sieht und zu begreifen versucht, was für perfide Spielchen und Intrigen im Verborgenen inszeniert werden. Wo die Zitronen blühen ist kein typischer Krimi, in dem der Ermittler den Mörder zu entlarven sucht, sondern eine harte, brutale Gesellschaftsstudie, die schonungslos und packend zugleich ist.Aufmachung:Die Covergestaltung ist so schlicht und wirkungsvoll, wie auch die Aufmachung der anderen beiden Romane von Massimo Carlotto, die bereits bei Heyne erschienen sind. Lektorat und Übersetzung sind von sehr guter Qualität. Lediglich die Schriftgröße ist etwas kleiner gewählt worden, als bei den anderen Büchern, die bei Heyne Hardcore erschienen sind.Fazit:Ein italienischer Ort zwischen Tradition, Ehre, Korruption und Machtgier. Ein packendes Intrigenspiel - minimalistisch und mitreißend. 18. Jan. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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