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Briefe um Mitternacht
Émile Poiret, der belgische Meisterdetektiv ist todunglücklich über das englische Frühstück und wird erst aus seinen trübsinnigen Gedanken gerissen, als er wieder einen jener sonderbaren parfümierten Briefe erhält. Dieses Mal bittet die unbekannte Schreiberin Poiret um ein Treffen in einem bekannten Londoner Spielcasino, dass von Poirets altem Freund Gerald geleitet wird. Dort lernt er endlich Cassandra Shelby kennen, die wirklich in einer prekären Lage steckt. Bereits mehrere Male hat sie genau um Punkt Mitternacht selber Briefe erhalten, mit denen ihr eine beträchtliche Summe Geld überbracht wurden und in denen ihr angedroht wurde, dass sie bei Erreichen eines bestimmten Betrages grausam sterben würde. Ein einziger Brief steht noch aus und Èmile Poiret bleibt nicht mehr viel Zeit, um den maskierten Mörder ausfindig und unschädlich zu machen ... Meinung:Es ist schon erstaunlich, wie Ascan von Bargen immer wieder auf derart ausgefallene Ideen kommt. Sicher, besonders realistisch ist ein Szenario, wie das oben geschilderte, nicht gerade, was dem Unterhaltungswert des Hörspiels aber keineswegs schadet. Im Gegenteil, daraus bezieht dieses, ansonsten recht unspektakuläre Hörspiel seinen besonderen Reiz. Zunächst muss der Hörer aber eine ausgedehnte und umständlich geführte Konversation von Poiret mit seinem Butler Otis über sich ergehen lassen, in der sich der belgische Meisterdetektiv über das englische Frühstück echauffiert. Natürlich bedienen sich beide der gestelzten und übertrieben förmlichen Ausdrucksweise, die zum Aushängeschild der Serie gehört, in diesem Fall aber einfach nur anstrengend ist, zumal der Witz dieser Szene weniger erheiternd, denn ermüdend ist. Dafür gewinnt die Handlung mit Poirets Erscheinen im Casino deutlich an Spannung und Qualität, um schließlich in einem mitreißenden Finale zu gipfeln. Musikalisch indes gibt es wenig Innovation. Die einzelnen Stücke laufen leise im Hintergrund, dienen in erster Linie aber als Szenentrenner. Donald Arthur mimt den belgischen Meisterdetektiv mit seiner volltönenden Stimme eindrucksvoll und nachhaltig. Peter Buchholz bildet als Erzähler das optimale Pendant, ebenso wie Hörspiellegende Andreas von der Meden, der dieses Mal als Butler Otis zu hören ist, eine Rolle die dem Mimen keine Schwierigkeiten bereitet, ist er doch in der Jugendserie DIE DREI FRAGEZEICHEN als Chauffeur Morton bereits eine Berühmtheit. Michael Tiez als Poirets alter Freund Gerald und Melanie Fouché als Cassandra Shelby runden das Ensemble perfekt ab. Einzig Gisela Fritsch passt nicht so recht zu der Beschreibung, die Poiret von seiner Privatsekretärin Ms. Leve'n gibt. Gisela Fritsch ist in Sachen Krimis, zumindest was das Label Maritim betrifft, einfach untrennbar mit der Rolle der liebenswürdigen Hobby-Detektivin Mimi Rutherfurt verbunden und hört sich für einen unerbittlichen Vorzimmerdrachen einfach zu nett an. Dessen ungeachtet erwartet den Hörer eine Stunde vergnüglicher Krimiunterhaltung für zwischendurch und unterwegs.Aufmachung:Eine einfache, schlichte Bookletgestaltung ist das Markenzeichen der Serie und erfordert darüber hinaus wenig künsterlischen Aufwand. Wirklich neugierig macht das Bild jedenfalls nicht und auch das Booklet selber hat keine nennenswerten Extras zu bieten.Fazit:Agatha Christie lässt grüßen. Ascan von Bargen überzeugt mit einer originellen, wenngleich wenig glaubhaften Geschichte, die solide inszeniert wurde. 21. Feb. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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