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Todesanzeigen
S.H.A. Parzzival Zusammenfassung:Die Kommandantin des Raumschiffs TITAN, Shalyn Shan, lernt an ihrem letzten Urlaubstag in einer Nobeldiskothek eine geheimnisvolle junge Frau kennen. Zwischen der Suuranerin und dem Mädchen Monja funkt es gewaltig und es kommt zu einer heißen Liebesnacht zwischen den Frauen. Von Monja scheint eine mysteriöse Kraft auszugehen die nicht nur Shalyn beeinflusst. Denn die sonst etwas kühle Art ihres Volkes legt Shalyn bei dieser Partnerin ab und entdeckt völlig neue Seiten an sich. Schnell wird mehr aus der anfangs oberflächlichen, sexuellen Beziehung der beiden Frauen. Doch Monja Annjetta gibt ihrem Umfeld immer mehr Rätsel auf. Ihre Vergangenheit beginnt erst im Alter von sechs Jahren. Und auch danach tauchen immer wieder Lücken auf. Die junge Frau selbst hat auch immer wieder Blackouts und kann sich an viele Ereignisse nicht erinnern.Als Shalyn in Monjas Vergangenheit forscht entdeckt sie erschreckende Dinge. Ihre zuvor ständig wechselnden Liebhaber ereilen Unfälle, tödliche Unfälle. Zuvor erhielt die junge Frau E-Mails mit Todesanzeigen der später verunglückten Personen. Dazu kommt noch Monjas rätselhafte, sich verändernde Tätowierung im Gesicht. Zur gleichen Zeit werden die Filialen der weltweit die Nahrungsversorgung der Menschen dominierenden World Market Kette das Ziel von Anschlägen. Ökoterroristen lassen genmanipulierte Rieseninsekten auf die Geschäfte los, und dies just, als der Mann hinter der Lebensmittelkette, einer, wenn nicht der reichste Mann der Erde, in der Wüste von Arizona Hitlers Traum von Germania, einer Stadt vom Reißbrett verwirklicht. Bei einem Treffen zwischen CRC-Chef Amos Carter, Michael Moses und Shalyn Shan werden auch noch andere Ähnlichkeiten mit dem Diktator sichtbar. Ganz offen zeigt er seine rassistische Abneigung gegen Aliens, indem er Shalyn immer wieder verbal angreift. Monja hingegen, die auch an dem Meeting teilnimmt, löst mit ihren blonden Haaren und den blauen Augen sofort eine Faszination auf den eigenwilligen Magnaten aus. Der World-Market-Chef und Freund von Amos Carter hat einen Auftrag für die TITAN. Bei der geplanten Einweihungsfeier für GERMANIA soll das Raumschiff über der Haupthalle, dem Zentrum der Stadt schweben. Die rätselhaften Todesfälle, eine Flutwelle in den Bergen der Shalyn und Monja nur knapp entkommen können, und der merkwürdiger Auftrag für die TITAN wirbeln das Umfeld von Shalyn Shan und ihrem treuen Begleiter, den Quogoren Sir Klakkarakk, gehörig durcheinander. Und die Ökoterroristen haben grausame Pläne, die Feierlichkeiten zu einer Katastrophe werden lassen Kommentar:Durch den BLITZ-Verlag bin ich über Titan-Sternenabenteuer gestolpert. Gehört hatte ich schon einmal davon, doch konkret wusste ich überhaupt nichts über den Inhalt der Serie. Klarer wurde es mit der Erkenntnis, dass die Serie ehemals Raumschiff Promet hieß. Noch erstaunter war ich, als ich im Nachwort von Blitz Geschäftsführer Jörg Kaegelmann las, dass der im letzten Jahr verstorbene Autor Thomas Ziegler das Exposé geschrieben hatte. Seine Ideen wurden also hier fortgeführt. Das schraubte meine Erwartungen schon etwas nach oben, war Ziegler doch nicht nur bei Perry Rhodan einer meiner favorisierten Autoren. Da ich sowieso zur Abwechslung mal etwas anderes lesen wollte um den Kopf für die üblichen Serien wieder frei zu kriegen, griff ich auf Empfehlung von Jörg Kaegelmann zum Auftaktband des neuen Zyklus. Ohne Vorbelastung und Erwartung stürzte ich mich also in das Abenteuer TITAN. Und wurde mehr als positiv überrascht.Zuerst einmal schafft es der Autor mich auf den ersten Seiten schon an die Handlung zu fesseln. Dort taucht eine geheimnisvolle Frau auf und ein exzentrischer Magnat dessen größenwahnsinnigen Pläne auch noch einen realen historischen Hintergrund haben. Wenn ich diesem Roman eine Kategorie zuordnen soll, so bin ich leicht überfordert. Bezeichnet der Verlag selbst diesen Titanroman als Social Fiction-Thriller, so trifft es die Sache schon ganz gut. Doch die Story enthält viel mehr. Neben Erotik, Krimi, Action und Historie bleibt es immer ein solider Science-Fiction Roman. Auch die teilweise doch heftigen Erotikpassagen wirken keineswegs billig sondern glaubwürdig und wichtig für den Aufbau der mysteriösen, knisternden Stimmung zwischen den beiden Frauen und der nachfolgenden Handlung. Besonders erfreulich finde ich den leichten Einstieg in die Serie. Mann wird nicht von techniküberladenen Sätzen erschlagen, zu deren Verständnis ein Physikstudium erforderlich ist. Ganz im Gegenteil. Diese Zukunft bleibt trotz Aliens menschlich und zeitnah. Eine glaubhafte Zukunft ohne allzu übertriebene Technik. Zu den Protagonisten findet man in kürzester Zeit Zugang. Die ritterliche Riesenheuschrecke ist der beliebte exotische Außerirdische, der zu einer guten SF-Story dazugehört. War ich doch am Anfang etwas skeptisch (gerade nach den mehr oder weniger enttäuschenden neuen Serien sowie einigen schwerfälligen Altserien anderer Verlage) so wurde ich hier angenehm überrascht. Hier werden keine Ideen geklaut oder altes aufgewärmt. Wenn auch das Rad nicht neu erfunden wird, so ist dieser Mix jedenfalls erfrischend neu. Zur Krönung des Ganzen bekommt die Handlung noch einen historischen Hintergrund verpasst: Germania. Zur Welthauptstadt Germania sollte die deutsche Hauptstadt Berlin nach den Plänen Adolf Hitlers und seines Architekten Albert Speer Mitte des 20. Jahrhunderts ausgebaut werden. Das früheste und größte Bauwerk der Germania-Pläne, welches heute noch steht, ist das monumentale Olympiastadion, das nach den Olympischen Spielen ein Teil der Hochschulstadt werden sollte, sowie der Flughafen Tempelhof, welcher bis zu 6 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen sollte. Allein Albert Speer, dessen Memoiren sehr kritisch betrachtet werden müssen, behauptet in seinen Erinnerungen, dass Berlin in "Germania" umbenannt werden sollte. Diese Umbenennungspläne finden sich sonst nirgends, weder in den Memoiren anderer Zeitzeugen noch in zeitgenössischen Unterlagen. Da sie aber gut zur Gigantomanie der Nazis passten, wurde Germania zur Legende. World-Market zeigt auch unverkennbar parallelen zu der realen Kaufhauskette WAL-MART. Deren Historie und Entwicklung ist ähnlich abgelaufen. Der Erfinder Sam Walton fing 1950 mit einem kleinen Tante Emma Laden in Arkansas an. Mittlerweile beherrscht der US-amerikanische Einzelhandelskonzern einen großen Teil des US-Markts und ist in allen Teilen der Welt stark vertreten. Er wurde dadurch zum umsatzstärksten Unternehmen der Welt mit einem Umsatz von etwa 285 Milliarden US-Dollar im Jahr 2004. Und auch die Waltons haben sich durch ihre Marktpolitik und dem globalen Einfluss ihres Unternehmens nicht nur Freunde geschaffen. Wer auch immer sich hinter dem recht exotischen Pseudonym S.H.A. Parzzival verbirgt, es kann meiner Meinung nach kein Anfänger sein. Oder er ist ein begnadeter Neuling seiner Zunft. Der Autor schreibt schnörkellos und flüssig. Im Anhang heißt es, dass man in naher Zukunft mehr über sie oder ihn erfahren wird. Diesen Roman kann ich nur weiterempfehlen. Ich werde jedenfalls die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen und finde diesen Roman sowie das Gesamtkonzept sehr gelungen! 14. Sep. 2006 - Dieter Krämer http://www.sternenson.de Der RezensentDieter Krämer![]() Website: http://www.sternenson.de Dieter Krämer wurde 1970 geboren. [Zurück zur Übersicht] |
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