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Gegen die Zeit
Weiter geht der Konflikt der beiden Magierfraktionen des Silbernen Kreises und die Lage spitzt sich immer mehr zu.
Die Handlung des Bandes 2 der „Magierdämmerung“ knüpft am 21. April 1897 in Enlgland an – in Brixworth.
Zwei Jungen, David und Percy, tummeln sich in einem Steinbruch auf der Suche nach Drachen und finden in einem großen Schuppen eine Monströsität = einen Mann, der mit einer Lok „verwachsen“ ist. In seiner Panik löst David eine Explosion aus, die nicht nur den Schuppen, sondern auch die Monströsität in Schutt und Asche legt.
Neue Charaktere betreten in Rom die Bühne: Lionida Diodato, ehemalige Tänzerin und Magieragentin, wird von Donatello Castafiori, dem Leiter der Magieabwehr nach London geschickt. Als Reisegefährten stellt er ihr Scarcatore (Deflector, vollkommen immun gegen Magie) an die Seite.
Lordmagier Victor Mordred Wellington hat die Macht an sich gerissen und verfolgt weiter verbissen seine Ziele. Er hatte die Wahre Quelle der Magie gefunden und das Siegel gebrochen und somit eine magische Katastrophe ausgelöst.
Castafiori befürchtet dank der Entfesselung dieser ungeheuren Magie das Ende der Welt, wie sie bisher existiert hat. Um dem entgegenzuwirken soll sich Lionida mit den Widerständlern verbinden und sich zu diesem Zwecke nach London begeben.
Derweil werden Jonathan Kentham und seine Begleiter immer noch in den Kerkern des Ordens des Silbernen Kreises gefangen gehalten – u.a. zusammen mit dem Magier Jupiter Holmes und seiner Geisterkatze Watson und Kendra McKellen, der jungen Magierin.
Randolph Brown der ehemalige Kutscher des ermordeten Lordmagier Dunholm hat den in magischem Schlaf liegenden Giles McKellen (Verbündeter und Großvater von Kendra) und Mary-Ann McGowan (eine gefangen genommene Magierin der Gegenseite, die sie als Geisel mitnehmen) in seiner „Obhut“. McGowan gelingt jedoch die Flucht und sie entpuppt sich als vampirähnliches Wesen.
Wellington „bittet“ Kendra zu einem Gespräch und merkt sehr bald, dass sie über bemerkenswerte magische Kräfte verfügt.
Kendra und Jonathan, die einzigen Neulinge unter den Magiern, beschließen sich gegenseitig in ihre Fähigkeiten zu unterweisen, um dadurch magisch zu wachsen.
Ein erster Ausbruchversuch der Gefangenen scheitert kläglich.
Einer der mitgefangenen Magier verlangt von Holmes, ihm zu helfen, dass Jonathan sein Wissen erhält, indem Holmes ihm das Bewusstsein raubt und es Jonathan gibt. Somit wird Jonathan Fähigkeiten entwickeln, die er vorher nicht hatte und ihm wird ein magisches Geschick vererbt, das er sich sonst nur mühsam aneignen könnte. Das dafür nötige Ritual ist die Hölle und Jonathan erleidet Schmerzen, die er so schnell nicht vergessen wird. Und der Magier kommt dabei zu Tode.
Wellington setzt alles daran an den Ring des ermordeten Lordmagiers Dunham, den jetzt Jonathan trägt, zu kommen.
Timothy Crandon, Magispector, ist Randolph auf der Spur, der wiederum in die Kerker des Ordens einbricht um Jonathan, Holmes und deren Gefährten zu befreien. Bis auf Randolph, Holmes und Watson, die verschüttet werden, gelingt die Flucht.
Randolph, Holmes und Watson werden von ihrem Widersacher Wellington gefangen genommen. Durch die Explosion, die Randolph ausgelöst hatte, wurde die Untere Guildhall, in der der Orden Hunderte von Jahren heimlich gelebt hat, und die das Zentrum – ein Ort der Kraft und Heimat für viele magische Artefakte – war, zum größten Teil zunichte gemacht – den Rest legt Wellington selbst in Schutt und Asche.
Jonathan, Keena und ihre Begleiter kommen bei Old Man unter. Watson informiert Jonathan, dass Randolph von Wellington verschleppt wurde – sie vermuten auf das U-Boot „Nautilus“. Aber auch Wellingtons Schergen bleiben weiter Jonathan und seinen Begleitern auf der Fährte – so geraten die Freunde in immer größere Gefahren...
Aber auch Lionida erlebt gar Phantastisches. Sie begegnet in den italienischen Alpen einem Offizier des Deutschen Kaiserreiches: Hauptmann Friedrich Wilhelm von Stein, Kapitän des Luftschiffes „Gladius Die“ (Schwert Gottes), das im Zeichen des Vatikans fährt und sich anhand eines magischen Tarnkokons unsichtbar machen kann.
Jonathans magische Fähigkeiten wachsen und die Freunde erhalten wichtige Verbündete – aber auch Rückschläge: Als Jonathan seinen Freund Robert in Sicherheit bringen will, kommt es zu einem Kampf mit Wellingtons Häscher, den Jonathan zwar erst einmal für sich entscheiden kann. Er und Robert versuchen Elisabeth Holbrook zu warnen, weil alle Freunde Jonathans in Gefahr sind, müssen aber zu ihrem Entsetzen festellen, dass sie zu spät gekommen sind: Elisabeth wurde entführt. Nun gilt es, sie zu befreien.
Kendras Großvater erzählt Jonathan und seinen Begleitern wenig später von der Wahren Quelle der Magie und welche Auswirkung es hat, dass sie von Wellington aktiviert wurde.
Doch damit nicht gwenug: Um die „Nautilus“ rankt sich ebenfalls ein makabres Geheimnis ...
Weitere bereits bekannte Akteure, die schon Band1 so “farbig“ machten, sind wieder mit von der Partie und begleiten den Autor und seine Leser durch die Handlung: Hyde-White, die Menschmaschine, der Rabe Evermore und der Magierjäger „Der Franzose“, um nur wenige zu nennen.
Amüsant auch die Szene, in der Jonathan zu einem weiteren neuen Begleiter kommt – zu Rupert, dem kleinen Mississippi-Alligator, der magisch wiedererweckt wurde.
Es geht also wieder wundervoll turbulent zu, ohne dass die Charaktere an Tiefe verlieren oder zu hastig abgehandelt werden und man merkt dem Autor die Freude an dieser Trilogie deutlich an, denn auch „Gegen die Zeit“ wirkt wieder wie aus einem Guss geschrieben, entgegen den Befürchtungen, mit denen sich der Autor geplagt hat, wie man in seiner Danksagung lesen kann.
Bernd Perplies versteht es auch in Band 2 Fantasy, gute Recherche, Zeitgeschehen und Humor mit Action zu verquicken. Und ihm gelingt noch mehr: Sein zweiter Band nimmt nicht die undankbare Aufgabe vieler Mittelbände von Trilogien ein, die nur als Interims-Werke verkümmern, ein. Die Plots, Handlungsstränge und vor allem Spannungsbögen bewegen sich auf dem gleichen Niveau wie der Auftaktband. Und ebnet somit ohne Längen und Einbrüche den Weg für das Finale und Band 3.
Auch optisch weiß der Band wie sein Vorgänger voll zu überzeugen. Sehr ansprechendes und passendes Buchumschlagsmotiv, schöne Klappenbroschur, erstklassiges Papier, augenfreundlicher Satz. Und im Anhang der Romanhandlung gibt es ebenfalls wieder eine „Dramatis Personae“.
Da stimmt wirklich alles.
Fazit: Wundervoll temporeicher und atmosphärisch dichter Mittelband, der Fantasy, gute Recherche, Zeitgeschehen und Humor mit Action verquickt. Absolut empfehlenswert.
07. Apr. 2011 - Alisha Bionda
Der Rezensent
Alisha Bionda
Balearen
Website: http://www.alisha-bionda.net
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Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin
Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen...
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