![]() |
![]() | ||||||||
Die Herrenlose
Nach seinem Examen sind die Nerven von Dr. Dark spürbar angegriffen. Um sich zu erholen heuert er auf dem Segelschiff Bheopte als Schiffsarzt an. Zerstreuung versprechen die einzigen Passagiere, Eleanor Main und ihre bezaubernde Nichte Constance. Nach einem schweren Sturm erleidet die Bheopte erheblichen Schaden und treibt in Sichtweite eines weiteren Schiffes, das regelrecht verwahrlost ist. Es handelt sich um eine sogenannte Herrenlose, ein Schiff ohne Besatzung, das seit Jahrzehnten auf dem Ozean treiben könnte. Die Neugier von Constance und Dr. Dark ist geweckt, und nach einigem Drängen willigt Captain Gannington zu einer Expedition auf die Herrenlose ein. Ein schwerer Fehler, wie sich bald herausstellen soll ... Meinung:William Hope Hodgson (15.11.1877-19.04.1918) war der Sohn eines Geistlichen und fuhr von 1891 bis 1899 zur See. Daher basiert sein anschließendes literarisches Werk größtenteils auf eben diesen Erfahrungen, die Hodgson auf hoher See gesammelt hat. Vor seinen schriftstellerischen Fähigkeiten sind es vor allen Dingen die originellen und bizarren Ideen, die auch heute noch zahlreiche Leser fesseln. Die vorliegende Geschichte ist das beste Beispiel dafür, und überzeugt von Beginn an mit einer dichten Grusel-Atmosphäre. Dabei ist „Die Herrenlose“ kein bloßer Abklatsch des fliegenden Holländers, sondern eine eigenständige Seefahrer-Geschichte, die stellenweise sehr unheimlich inszeniert wurde. Allein durch die Bedrohung des namenlosen Grauens, das die wagemutigen Entdecker auf der Herrenlosen erwartet, entsteht beim Hörer ein Gefühl des Schauderns. Setting und Handlungsaufbau erinnern bereits an die Geschichten eines gewissen H.P. Lovecraft, bedingt durch den Tagebuch-Charakter, in der die Story erzählt wird. Die Musik sorgt mit leisen, düsteren Klavierstücken für die stimmungsvolle Atmosphäre und wirkt an keiner Stelle unpassend oder überfrachtet. Realistische Hintergrundgeräusche, wie das Pfeifen des Windes und das Plätschern der Wellen vervollständigen das hochwertige Sounddesign. Das Ensemble setzt sich zum größten Teil aus Sprechern zusammen, die mit diesem Hörspiel ihren Einstand bei Titania Medien geben. Johannes Berenz spricht den jungen Dr. Dark mit gebotener Leidenschaft und Hingabe. Filmfans dürfte er als deutsche Synchronstimme zahlreicher Hollywood-Stars bekannt sein, angefangen bei Ben Affleck und Owen Wilson bis hin zu Matt Dillon und William Baldwin. Äußerst erfrischend sind auch die weiblichen Stimmen, die sich wohltuend von den bekannten Sprechern abheben. Da wäre zum einen Antje von der Ahe zu nennen, deren glockenhelle Stimme in erster Linie aus vielen US-Serienhits bekannt sein dürfte. Im Hörspiel spricht sie Constance Main, während Almut Eggert in der Rolle von Eleanor Main zu hören ist. Hans Teuscher leiht seine markante Stimme Captain Gannington und Friedrich Georg Beckhaus zeigt sich erneut als versierter Erzähler. Insgesamt ist „Die Herrenlose“ ein fulminantes Gruselhörspiel, bei dem einfach alles stimmt.Aufmachung:Zwar fehlt der sonderbare Schaumteppich um die Herrenlose herum, doch stimmungsvoller hätte man das verlassene Schiff kaum darstellen können.Fazit:Für Liebhaber klassischer und hochwertig produzierter Gruselhörspiele ein absolutes Muss. Mehr als eine herkömmliche Geisterschiff-Erzählung, sondern ein beklemmender Horror-Trip mit grandiosen Sprechern. 26. Apr. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |