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Astropolis

Mark Brandis - Weltraumpartisanen
ASTROPOLIS

Mark Brandis
Roman / Science Fiction

Wurdack Verlag

Mark Brandis - Weltraumpartisanen: Band 19
Taschenbuch, 174 Seiten
ISBN: 978-393806567-9

Mai. 2011, 1. Auflage, 12.00 EUR
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"Astropolis" ist der 19. Band der SF-Serie "Mark Brandis", der jetzt zusammen mit Band 20, "Triton-Passage" im Wurdack-Verlag erschienen ist. Das Taschenbuch handelt von einer riesigen Raumstation, die als künstlicher Planet eine neue Heimat für zehntausend Auswanderer werden soll, und von der Sehnsucht nach Unsterblichkeit.

Inhalt

Mark Brandis erhält einen Auftrag, der wohl der Traum eines jeden seiner Kollegen ist: Nicht ein Raumschiff, nein, einen ganzen Planeten soll er steuern: Astropolis, eine in der Mondumlaufbahn zusammengebaute Station nach Vorbild der "Pilgrim 2000", soll nun in einen Orbit um die Sonne gebracht werden. Der künstliche Planet ist der erste einer ganzen Planetenkette, mit der die Menschheit der drohenden Übervölkerung ihres Planeten begegnen möchte. Immerhin leben im Jahr 2082 allein in der EAAU, der Europäisch-Amerikanisch-Afrikanischen Union, 6,7 Milliarden Menschen, und in den Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) setzen die Regierungen eine radikale Geburtenkontrolle durch, wie in "Aktenzeichen: Illegal" beschrieben. Jetzt sollen künstliche Planeten für zunächst 20 Millionen Menschen eine neue Heimat bieten.
Eine neue paradiesische Heimat unter den Sternen - das könnte so schön sein, wenn es nicht auch andere Ideen zum Kampf gegen die Bevölkerungsexplosion gäbe: Gil Graham, ein Arzt und Anhänger der "Tarassenko-Spritze", hat sich auf der Flucht vor der Polizei an Bord der Station versteckt. Sein Heilsversprechen: Unsterblichkeit, erkauft um den Preis der Unfruchtbarkeit. Ein Serum soll den "Status quo" der Menschheit erhalten, ein weiterer Anstieg der Bevölkerung ist nach der Impfung ausgeschlossen. Zuerst heimlich, dann immer offener und fordernder und getragen vom Schwarm seiner Jünger schwingt sich Graham in Astropolis zum neuen Guru auf, und der Hass auf alle "Impfungsverweigerer" schlägt bald in Gewalt um. Brandis sieht sich mit Krawallen und Zwangsimpfungen konfrontiert, sogar mit Gewalt gegen Schwangere. Die Lage gerät außer Kontrolle, zumal sich Brandis nicht auf seine bewährte Crew stützen kann, sondern mit zwei Partnern fliegt, von denen der eine auf jeden Fall nach der Mission in Astropolis bleiben will, während der zweite noch unentschlossen ist.
Das Buch greift ein Thema auf, das in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts heftig diskutiert wurde. Dennis Meadows' Bericht an den Club of Rome "Die Grenzen des Wachstums" oder Heinz Habers "Stirbt under blauer Planet?" waren Schullektüre, die Bevölkerungsexplosion in China war das Schreckgespenst schlechthin. Ein Thema also, an dem auch Mark Brandis nicht vorbei kam. Sehr geschickt stellt der Autor in Grahams Theorie die Konsequenzen eines "Einfrierens" der Menschheit auf gleichbleibendem Niveau dar: Unsterblichkeit auf der einen Seite, aber eben auch den Preis dafür, die Unmöglichkeit, Kinder zu haben.
Und noch ein weiterer Preis wird gezahlt: der Verlust der Menschlichkeit.

Bewertung

Wieder einmal zeigt der Verfasser sich als guter Beobachter mit einem Gespür dafür, wie die "Masse Mensch" funktioniert. Wer als Geimpfter plötzlich zur Mehrheit gehört, wird Teil eines wütenden Mobs, getragen vom Hass auf alles, was anders ist, auf jeden, der nicht mitmachen will. Aber auch die zwischenmenschlichen Konflikte innerhalb der Crew, die schon zu Beginn der Reise keine Einheit bildet, sind treffend und überzeugend herausgearbeitet.
Die Handlung ist spannend, das Buch flüssig und mitreißend geschrieben, und der Leser wird schnell hineingesogen in den Strudel des Wahnsinns, der in Astropolis wütet. Die Auflösung der Geschichte und das Ende der Hysterie hätte vielleicht etwas filigraner gearbeitet und besser vorbereitet sein können, doch dies sind Kleinigkeiten, die den Lesegenuss sicher nicht stören.

Fazit

Spannend, nachdenklich und mitreißend. Ein Weltraumabenteuer, das zum Verschlingen gemacht ist.

31. Mai. 2011 - Petra Hartmann
http://www.scifinet.org/scifinetboard/blog/petraha...

Der Rezensent

Petra Hartmann
Deutschland

Website: http://www.petrahartmann.de
Total: 80 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

*Jahrgang 1970

* lebt in Sillium.

*Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politik und promovierte mit einer Arbeit über Theodor Mundt (1808 – 1861). Ausgebildete Redakteurin, arbeitete sieben Jahre lang für eine Tageszeitung. Derzeit ist sie freie Journalistin und Schriftstellerin.



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