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Das Erwachen
Sie erwacht auf einem alten Friedhof. Allein und ohne jegliche Erinnerung. Plötzlich erscheint ein verwahrloster, krank wirkender Mann, der sie anfällt und zu beißen versucht. Es gelingt ihr sich zu wehren und als das Licht der aufgehenden Sonne ihn trifft zerfällt er vor ihren Augen zu Staub. Auf einem Zettel in ihrer Hand stehen die ersten Hinweise auf ihre Identität: Lilith Eden, Paddington Street, 333. Als sie mit einem Taxi zu der angegebenen Adresse fährt, überkommt sie ein unbändiger Drang. Sie verführt den Fahrer und zapft ihm etwas Blut ab. In dieser Form gestärkt kommt sie bei dem verwahrlost wirkenden Haus in der Paddington Street an, dass auch in anderer Hinsicht seltsam anmutet. Fenster und Türen wirken wie aufgemalt. Das Haus gleicht einer riesigen Attrappe. Und doch gelingt es Lilith in das Gebäude einzudringen. Dort erwartet sie nicht nur eine alte im Sterben liegende Frau, sondern auch ihre Erinnerungen, die sie auf das Kommende vorbereiten sollen … Meinung:Der Vampir-Boom scheint ungebrochen. Nur so lässt sich wohl der Umstand erklären, dass sich der Bastei-Verlag dazu bereit erklärt hat, eine Heftromanserie neu aufzulegen, die bereits vor über zehn Jahren mangels Leser eingestellt wurde. Insgesamt brachte es die Serie auf 112 Ausgaben, die ersten 50 als herkömmliche Heftromane, die restlichen 62 im damals erprobten Taschenheftformat. Später wurden die Storys im Zaubermond-Verlag als schmucke Hardcover fortgesetzt und sogar nachgedruckt. Nun gibt es die Möglichkeit die Serie neu zu entdecken und von Anfang an dabei zu sein. Glücklicherweise muss man nicht befürchten einen Twilight-Ableger in Händen zu halten. Die Serie ist nämlich auf ein durchaus erwachsenes Publikum ausgelegt und gibt sich nicht mit Teenie-Fantasien ab. Auch in anderer Hinsicht ist VAMPIRA alles andere als herkömmliche Gruselkost. Bereits der erste Band ist sehr düster und geheimnisvoll, und der Leser steht am Beginn eines großen Mysteriums, das sich im Laufe der nächsten Bände auflösen wird. Der Schwerpunkt liegt auf der dichten Atmosphäre und der vorherrschenden Erotik, deren Palette von subtil bis plakativ alle Geschmäcker befriedigen dürfte. Geschrieben wurde der erste Band von Adrian Doyle alias Manfred Weinland, der im Bereich Heftroman sehr viel Erfahrung besitzt und zu den anspruchsvollsten Schreiberlingen der Branche gehört. Nicht umsonst hat er seine Finger auch in anderen laufenden Serien im Spiel, wie beispielsweise PROFESSOR ZAMORRA und MADDRAX. „Das Erwachen“ ist ein typischer Erstling und widmet sich ausführlich der Vorstellung der Protagonistin. Das Haus, in dem Lilith 98 Jahre geschlafen hat, ist durchdrungen von einer surrealen und traumhaften Atmosphäre. Viel passiert indes nicht, und die vielen Rückblenden verlieren sich oft in den ausschweifenden Beschreibungen und Metaphern. Am Ende aber hat man das Gefühl, dass der Stein ins Rollen gekommen ist und kann das Erscheinen von Band 2 kaum erwarten. Beibehalten wurde übrigens die Blutdepesche, jene berühmt-berüchtigte Leserkontaktseite, betreut von Michael „Monster-Mike“ Schönenbröcher. Im ersten Band gibt es dort mangels Leserbriefe eine kleine Einführung in den Vampir-Mythos der Serie, der sich doch ein wenig von den klassischen Vampiren basierend auf Bram Stokers „Dracula“ unterscheidet. Während das Layout der Blutdepesche beibehalten wurde, wurde die Gestaltung der Rota-Seite ein wenig geändert. Statt der stimmungsvollen Illustrationen von Fabian Fröhlich sieht der Leser eine comichafte Darstellung der Pro- und Antagonisten, die zwar durchaus gelungen ist, aber nicht den Charme der alten Zeichnungen besitzt.Titelbild:Das neue Cover von Luis Royo ist sehr viel kunstvoller und erotischer, als das Titelbild der Erstauflage. Allerdings zeigt das neue Covermotiv keine Szene aus dem Roman und ist eher symbolischer Natur.Fazit:Gelungener Einstiegsroman, der sich stellenweise in blumigen Beschreibungen verliert und als Pilot in erster Linie der Vorstellung der Protagonistin dient. 30. Jun. 2011 - Florian Hilleberg Der RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Weitere Rezensionen
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