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Red River – Tränen aus Blut
Johannes und Jesaja Löffler reisen im Jahr 1855 gemeinsam nach Amerika, um Abenteuer zu erleben und ihre Schwester, beziehungsweise Cousine, Catherine zu besuchen. Daher ändern sie ihre Namen kurzerhand in Joe und Jesse Spooner um. Doch als sie Catherine endlich finden liegt die junge Frau bereits im Sterben. Eine Kutsche hat sie erfasst und lebensgefährlich verletzt. Nun wollen sie wenigstens ihren Ehemann John Lawson ausfindig machen und über den Tod seiner Gattin informieren. Dieser soll als Farmer in Texas leben. Tatsächlich werden sie fündig, doch der Farmer ist seit der Abwesenheit von Catherine zum Säufer geworden. Das ist umso tragischer, da er von Catherines Unfall nichts wusste. Doch irgendetwas ist faul an der Angelegenheit und plötzlich erscheint Catherines Boss Lafayette mit zwei üblen Outlaws bei der Farm. Jesse und Joe bleibt nichts anderes übrig als John Lawson wieder auf die Beine zu bekommen und gemeinsam den Kampf gegen die Verbrecher aufzunehmen ... Meinung:Der Western ist ein Genre, das im Bereich des Erwachsenen-Hörspiels bislang sehr stiefmütterlich behandelt wurde. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang das Meisterwerk „Gesucht: Billy, the Kid“ von Frank Gustavus. Umso erfreulicher ist es, dass sich das junge Label iListen mit „Red River – Tränen aus Blut“ einem von Martin Schmidtke eigens fürs Hörspiel geschriebenen Western gewidmet hat. Legt man die CD ein und hört sich das klangvolle, eindeutig von Ennio Morricone inspirierte, Intro an, wähnt man sich schon unter gleißender Sonne im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts. Die Story ist witzig, originell und sehr kurzweilig. Die Herkunft der Protagonisten aus Deutschland schafft Nähe zum Publikum, während ihr Wettstreit sich gegenseitig mit Zitaten von Goethe und Schiller zu übertrumpfen für ein wenig Amüsement sorgt. Neben dem tollen Soundtrack, lebt das Hörspiel von der Kunst seiner Darsteller. Ganze sieben Rollen galt es zu besetzen und die meisten Sprecher sind in der Hörspielbranche weitestgehend unbekannt. Lediglich die Namen Simone Pahl und Jan-David Rönfeldt liest man mittlerweile häufiger in den Booklets. Erstere ist zugleich die einzige weibliche Sprecherin, während Rönfeldt als Trunkenbold und Haudegen eine echte Glanzleistung zum Besten gibt und maßgeblich für das Gelingen des Hörspiels verantwortlich ist. Die beiden Cousins Joe und Jesse, alias Johannes und Jesaja, werden von Jesse Grimm und Johannes Semm sehr glaubwürdig gespielt. Michael Grimm, versierter Schauspieler und Synchronsprecher, brilliert in der Rolle des finsteren Lafayette, seine beiden Handlanger werden von Matthias Klimsa und Rasmus Borowski gesprochen. Beide erweisen sich als hervorragende Interpreten, wobei besonders Klimsas Talent für Sprachfehler hervorzuheben ist. Seine ganzes Potenzial entfaltet das Hörspiel jedoch erst, wenn man es über Kopfhörer genießt, eine Alternative ist ein gut installiertes Dolby-Surround-System, denn erst dann erlebt man den großartigen Raumklang der Produktion. Tatsächlich ist das Hörspiel derart professionell produziert worden, dass Geräusche, Musik und Sprecherleistung über die etwas seichte Geschichte hinwegtrösten. Zwar ist die Charakterisierung, zumindest der Protagonisten, sehr realistisch und vielschichtig gelungen, doch überrascht wird man als Hörer kaum. Dafür ist das Ende derart konzipiert worden, dass das Hörspiel sowohl als einzelne Geschichte, als auch als Pilotfolge für eine Serie funktioniert.Aufmachung:Die Covergrafik fällt durch das grelle Rot, sowie durch die beiden Revolver sofort ins Auge. Die Szene mit den drei Reitern und dem brennenden Gehöft wirkt jedoch sehr einfach und schnell am Computer erstellt. Auch das Innenteil des Booklets hätte man besser verwenden können, als es rein weiß zu lassen. Eine Autoren-Vita und ein wenig Werbung für andere Produkte des Labels wären das Mindeste gewesen.Fazit:Eine tolle Bereicherung des Hörspielangebots. Der geradlinig erzählte Western besticht vor allem durch die grandiose Leistung der Sprecher, einen tollen Soundtrack und durch den exzellenten Raumklang. 23. Okt. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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