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Astronautensonne
"Astronautensonne" - so lautet der Name für ein kühnes Projekt: Ein Unternehmen will einen Mond in eine künstliches Sonne verwandeln. Der 24. Band der Science-Fiction-Serie Mark Brandis hat ein wahraft explosives Thema ... InhaltDie Besiedelung anderer Planeten ist ein kühner Traum der Menschheit. Im Mark-Brandis-Universum gelang es immerhin, die Venus zu besiedeln, eine Station auf dem Mars zu gründen und den Mond in ein Spielkasino zu verwandeln. Jetzt plant die Firmengruppe Kosmos-Trust ein gigantisches Projekt: eine Besiedelung des Planeten Saturn. Doch um dem Ringplaneten die nötige Wärme zu verleihen, soll durch eine gezielte Nuklearreaktion der Saturnmond Titan in eine Sonne verwandelt werden. Drei angesehene Wissenschafter bescheinigen die Unbedenklichkeit des Unternehmens. Militante Umweltschützer sehen das anders.Der Roman setzt ein mit einer sehr eindrucksvollen Szene: Auf der Venus kommt es zu gewalttätigen Protesten gegen das Projekt "Astronautensonne", wütende Umweltschützer besetzten den "Ozongürtel" und werfen mit Steinen und Flaschen auf Sicherheitsbeamten. Auch Mark Brandis, der mit dem Rettungskreuzer "Henri Dunant" zur Bergung Schiffbrüchiger starten will, bekommt den Zorn der aufgebrachten Meute zu spüren und wird bei den Ausschreitungen verletzt. Kein Wunder, dass Brandis spätestens ab jetzt nicht gut auf die Umweltschützer zu sprechen ist. Als loyaler und etwas naiver Staatsbürger glaubt er an die Erklärungen der Wissenschaftler und das Verantwortungsbewusstsein des Unternehmens und ärgert sich furchtbar über eine Gruppe junger Idealisten, die mit einem schrottreifen Raumschiff zur "Besetzung" des Titan aufbrechen. Nur langsam beginnen seine Zweifel zu wachsen. "Astronautensonne" ist die Geschichte einer Menschheit, die - mal wieder - Gott spielen will und das Universum nach ihrem Bilde formen möchte. Dass dies im Laufe der Jahrtausende immer wieder schief ging, scheint, wie in der Menschheitsgeschichte gewohnt, zumindest die Machthabenden nicht zu interessieren. Mit keinem Wort wird zum Beispiel an die noch nicht allzu lange zurückliegende atomare Katastrophe in Afrika erinnert. BewertungEine Stärke des Romans ist die sehr glaubwürdige Entwicklung und Veränderung von Brandis' Haltung zum Titan-Projekt. Vom anfänglich naiven Befürworter - oder zumindest Nicht-Gegner - der "Astronautensonne", der eigentlich nur in Ruhe seine Arbeit machen und weiter nicht behelligt werden will, wird er zunächst zufällig zum Störfaktor für das Unternehmen und hält schließlich Beweise für eine Verschwörung und für eine massive Gefährdung der Erde in der Hand.Etwas schwächer erscheint dagegen die Zeichnung seiner Gegner. Es sind die "üblichen Verdächtigen": Großkapital und Manager in Verbindung mit bestechlichen Wissenschaftlern. Unterstützt werden sie diesmal allerdings vom Geheimdienst, der ähnlich wie Brandis' Lieblingsgegner, die Militärs, offenbar nur ein Ziel hat: die VOR (Vereinigte Orientalische Republiken) zu schädigen. Wieso eine atomare Sonnengeburt am Saturn allerdings die Erde nicht gleichmäßig treffen, sondern die Republiken wesentlich härter schädigen würde als den "Westen", diese Begründung bleibt der Autor schuldig. Somit ist die Motivation der Geheimdienstler ziemlich dünn. Andererseits, wer würde für die politische Integrität des Verfassungsschutzes heutzutage noch die Hand ins Feuer legen? Das tut jedoch der Spannung des Romans keine Abbruch. Das Buch ist flüssig und in bewährter Brandis-Qualität geschrieben und bietet Action und Stoff zum Nachdenken gleichermaßen. FazitSpannendes Weltraumabenteuer mit explosivem Showdown. Klassische Science-Fiction, die in den vergangenen 30 Jahren nichts an ihrem Zauber eingebüßt hat. Lesenswert. 28. Mar. 2012 - Petra Hartmannhttp://www.scifinet.org/scifinetboard/blog/70/entr... Der RezensentPetra Hartmann![]() Website: http://www.petrahartmann.de *Jahrgang 1970 [Zurück zur Übersicht] |
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