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Rock’n’Roll-Stories 1
Im ersten Teil seiner Rock'n'Roll-Stories beschreibt Thomas Sabottka die Erfahrungen eines Schriftstellers, der eines Morgens um halb sechs unsanft von einem Sondereinsatz-Kommando der Polizei geweckt wird. Sabottka blickt hinter die Kulissen eines Porno-Castings und begleitet einen potenziellen Amokläufer mit schlechtem Timing bei seinem persönlichen Tag der Abrechnung. Die Schrullen verbitterter Nachbarn können bisweilen bizarre Ausmaße annehmen und eine geeignete Wohnung in Berlin zu finden, wo man sein Kind sicher und behütet aufziehen kann, ist gar nicht so einfach. Ein Fahrradzusammenstoß mit einem 1,20 Meter großen Clown kann ein ganzes Leben verändern und es ist erstaunlich was sich alles in einer Acca Sellowiana verbirgt. Wie die Begegnung zwischen zwei Menschen verläuft, hängt oft von den Umständen ab, weiß Sabottka in „Straßenbekanntschaften“ zu berichten. Wie wichtig „Abwesenheitsnotizen“ sein können beschreibt er in der gleichnamigen Story, während „Mein Freund Ratte“ die Bedeutung echter Freundschaften unterstreicht. Und schließlich wird der Leser Zeuge des Beginns einer wundervollen Freundschaft, deren Fortsetzung im zweiten Teil der Rock'n'Roll-Stories zu finden ist. Meinung:Endlich ist auch der erste Teil von Thomas Sabottkas Rock'n'Roll-Stories, der bereits 2009 im Eigenverlag veröffentlicht wurde, in der Edition Mundwerk bei periplaneta erschienen. Wieder überzeugt Sabottka mit insgesamt elf Shorties, deren Plots humorvoll, spannend, unterhaltsam und aus dem Leben gegriffen sind. Während die Clowns-Geschichte „Drei Wünsche“ als exklusiver Bonustrack auf der beiliegenden Audio-CD enthalten ist, sind die restlichen Tracks auch als Printversion zum Mit- und Selberlesen vertreten. Das Buch wurde im ansprechenden Jewel-Case-Format gedruckt und mit kunstvollen Innenillustrationen aufgepeppt. Darüber hinaus gibt es zusätzlich vier neue Geschichten aus der Feder von Thomas Sabottka, die auf der CD nicht enthalten sind. Die Anschaffung lohnt sich also auch für all Diejenigen, die die erste Version der Rock'n'Roll-Stories bereits kennen. Darüber hinaus wird „Drei Wünsche“ von Thomas Sabottka im Duett mit Roman Leitner-Shamov gelesen, dessen Interpretation des kleinwüchsigen Clowns herrlich schräg und eindrucksvoll ist. Thomas Sabottka selbst ist als Sprecher ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt und macht seinen Job auch dieses Mal ausgezeichnet. Tatsächlich darf unterstellt werden, dass die Storys erst durch seine Art der Lesung ihr volles Potenzial entfalten. Selbstredend dienen seine Geschichten nicht nur der der bloßen Unterhaltung, obwohl sie bereits diese, nicht immer leichte, Aufgabe mit Bravour erfüllen, sondern beinhalten auch eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik. Dabei trifft Sabottka nur allzu oft den Nagel auf den Kopf, und reißt den Vorhang von der heuchlerischen Biedermeier-Fassade unserer Wohlstandsgesellschaft herunter, und entlarvt dabei faschistische Nachbarn, die ihre Nächsten nicht in Frieden leben lassen wollen, Mobbing-Opfer und Kindermörder. So kurz die einzelnen Storys auch sein mögen, ihre Wirkung verfehlen sie nie. Im Gegenteil, sie regen ebenso sehr zum Nachdenken an wie sie einen zum Schmunzeln bringen. Besonders gelungen ist die Überleitung zu den Rock'n'Roll-Stories Teil 2, denn in der letzten Geschichte des vorliegenden Buches kommt es zur ersten Begegnung eines jungen Rettungssanitäters mit seinem exzentrischen Kollegen Tim. Das schrille, poppige Cover ist für diese Sammlung herausragender Kurzgeschichten, genannt Shorties, das optimale Aushängeschild. Von dem relativ hohen Preis sollte man sich indes nicht abschrecken lassen. Es würde einem nämlich eine echte Perle der deutschen Pop-Literatur entgehen.Fazit:Multitalent Thomas Sabottka präsentiert eine äußerst unterhaltsame Kurzgeschichten-Sammlung zum Lesen und Hören. Witzig, spannend und aktuell. Die Ideale Lektüre für unterwegs. 22. Mai. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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