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Sherlock – Eine Legende kehrt zurück - Staffel 2

SHERLOCK - STAFFEL 2
FSK-Freigabe SHERLOCK - STAFFEL 2

(Originaltitel: Sherlock - Season 2)

Regie: Paul McGuigan

Polyband Medien GmbH
DVD/Blu-ray - Folge 2, Krimi
Großbritannien 2012
FSK: ab 12, ca. 270 min.
EUR 18.95, Status: Jetzt bestellen

Ein Skandal in Belgravia
Nachdem Sherlock und John der perfiden Falle von Jim Moriarty entronnen sind, soll der Meisterdetektiv die kompromittierenden Fotos eines Angehörigen des Königshauses sicherstellen, die die Domina Irene Adler besitzt. Noch ahnt Sherlock Holmes nicht, dass ihm in der Frau ein ebenbürtiger Gegner erwächst.

Die Hunde von Baskerville
Der schwer traumatisierte Henry Knight bittet Sherlock Holmes um die Hilfe in einem Mordfall, der bereits 20 Jahre zurückliegt. Damals wurde sein Vater im Moor von einem gigantischen Hund getötet. Nach kurzem Zögern erklärt sich Sherlock bereit den Fall zu übernehmen. Henrys Vater hat die militärische Forschungseinrichtung „Baskerville“ beschuldigt, genetische Experimente an Tieren durchzuführen. Mutierte Hunde sollen Dartmoor unsicher machen. Eine wirksame Touristenfalle, doch Sherlock vermutet ein geniales Verbrechen hinter der Legende.

Der Reichenbachfall
Sherlocks Erzfeind Jim Moriarty meldet sich zurück. Und dass mit dem Verbrechen des Jahrhunderts. Zuerst bricht er in den Tower ein, um die Kronjuwelen zu rauben, dann öffnet er den Tresor der Bank von London und schließlich setzt er die Sicherheitsvorrichtungen eines Gefängnisses außer Kraft. Sherlock soll als Gutachter vor Gericht erscheinen, doch der Prozess nimmt einen unerwarteten Verlauf. Als Sherlock merkt, dass alles Bestandteil eines großangelegten, perfiden Plans zu seiner Vernichtung ist, ist es bereits zu spät. Der Meisterdetektiv gerät nicht nur ins Fadenkreuz internationaler Profikiller, sondern wird selbst zum Gejagten von Scotland Yard ...

Meinung:

Bereits kurz nach ihrer Erstausstrahlung in Großbritannien stand fest, dass es eine zweite Staffel von SHERLOCK geben würde. Trotzdem gestaltete sich das Warten für die Fans als nervenzerreißende Geduldsprobe. Doch es hat sich gelohnt. Natürlich musste zunächst mal die überaus dramatische Schwimmbad-Szene beendet werden, um auf den nächsten Fall von Sherlock umzuschwenken. Pate für die drei Episoden der zweiten Staffel standen die wohl bekanntesten und beliebtesten Fälle des Kanons. „Ein Skandal in Belgravia“ orientiert sich an „Ein Skandal in Böhmen“, in dem Sherlock der einzigen Frau begegnet, die ihm jemals etwas bedeutet hat. Von Mrs. Hudson vielleicht einmal abgesehen. Irene Adler, obwohl in den Originalen von Doyle nur ein einziges Mal vertreten, hat sich nicht nur einen Platz im Herzen des Detektivs gesichert, sondern auch in denen unzähliger Leser, Zuschauer und Autoren. So war offensichtlich, dass Irene Adler auch in der neuen BBC-Serie ihren Platz bekommen würde. Mit Lara Pulver wurde zudem eine Schauspielerin gefunden, die nicht nur das Format für eine ebenbürtige Gegenspielerin von Sherlock, alias Benedict Cumberbatch, hat, sondern darüber hinaus auch eine sehr attraktive und beeindruckende Erscheinung darstellt. Natürlich geht es in der modernen Version nicht nur um den Ruf eines Mitglieds des Königshauses, sondern um die Sicherheit einer ganzen Nation. Die zweite Folge nimmt sich des berühmten Hundes der Baskervilles an, der in der Story von Mark Gatiss allerdings keinem alten Adelsgeschlecht nachstellt, sondern das Produkt skrupelloser Militärforschung ist. Hier werden aber nicht nur Motive von Doyles wohl berühmtester Novelle verarbeitet, sondern auch Elemente von „Der Teufelsfuß“ und anderen Original-Erzählungen des Schriftstellers. Hier zeigen die Macher einen sehr verletzlichen Sherlock, der sich mit der Tatsache auseinandersetzen muss, dass es vielleicht doch Dinge geben könnte, die er mit seinem rationalen Verstand nicht erklären kann. Ein Sherlock Holmes, der sich des Umstandes bewusst wird, dass er eben doch ein normaler Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen ist. Doch Sherlock wäre nicht er selbst, wenn er nicht in der ihm eigenen Art und Weise auch dieses Problem in den Griff bekommt. Zur Seite steht ihm dabei abermals sein treuer Freund und Gefährte Dr. John Watson, fabelhaft gespielt von Martin Freeman („Per Anhalter durch die Galaxis“, „Der Hobbit“). Wieder sind es die Dialoge zwischen Freeman und Cumberbatch die maßgeblich für den trockenen Humor beitragen. An der Auflösung von „Die Hunde von Baskerville“ hätte Sir Arthur Conan Doyle jedenfalls seine helle Freude gehabt. Übrigens ist fast jeder Name aus der Novelle auch im Film vertreten, wenngleich in gänzlich anderen Rollen. Den Höhepunkt der zweiten Staffel stellt jedoch wieder einmal die dritte und letzte Episode dar, die mit „Der Reichenbachfall“ betitelt wurde. Der erinnert natürlich an die denkwürdige Erzählung „Das letzte Problem“, in dem sich Doyle seines ihm überdrüssig gewordenen Helden entledigen wollte. Moriarty, oscarverdächtig gespielt von dem irischen Schauspieler Andrew Scott, bezeichnet das bevorstehende Finale zwischen ihm und Sherlock ebenfalls als „Das letzte Problem“ und zieht damit die wichtigste Parallele zwischen der Episode und der literarischen Vorlage. Ansonsten weichen beide weit voneinander ab, denn während Holmes und Watson in der Geschichte auf den Kontinent, genauer in die Schweiz, flüchten, bleiben Sherlock und John im Film in London. Hier zeigt sich was für ein genialer Bösewicht Moriarty letztendlich ist. Scotts Mimik ist einfach genial, und in „Der Reichenbachfall“ ist er unbestritten der heimliche Star des Films. Filmisch erkennt man die Handschrift der Produzenten sofort wieder. Texte im Bild, rasch aufeinanderfolgende Nahaufnahmen von Sherlocks Beobachtungen und intelligente Dialoge. Allerdings gibt es in der zweiten Staffel mehr Action und noch mehr Dramatik. So werden die Zuschauer in „Ein Skandal in Belgravia“ Zeuge, dass Sherlock eben doch keine Maschine ist, sondern sich ehrlich um die Menschen in seiner Umgebung sorgt und höchst unangenehm werden kann, wenn man einen von ihnen bedroht. Dank einer Hochgeschwindigkeits-Kamera gibt es atemberaubende Action-Szenen zu sehen. Abgerundet werden die Filme durch den herausragenden Soundtrack von David Arnold und Michael Price, der perfekt auf das Geschehen abgestimmt ist. Kleine musikalische Gimmicks, wie Nina Simones „Sinnerman“ bei den Vorbereitungen zu Moriartys Prozess, sind das Tüpfelchen auf dem I.

Extras:

Neben Audiokommentaren zu den ersten beiden Episoden, gibt es den zweiten Teil des beliebten Making-Of's „Sherlock Uncovered“, dieses Mal sogar mit deutschen Untertiteln. Ebenfalls in der Doppel-DVD-Box enthalten ist ein umfangreiches Booklet mit jeder Menge Hintergrundinformationen.

Fazit:

Noch schneller, noch raffinierter und noch besser als Staffel 1. Drei der bekanntesten und beliebtesten Fälle des Meisterdetektivs in modernen, zeitgemäßen Versionen, mit jeder Menge Anspielungen auf die Originale von Sir Arthur Conan Doyle. Benedict Cumberbatch und Martin Freeman sind als Duo unschlagbar und mittlerweile fest mit ihren Rollen verwachsen. Der Cliffhanger der zweiten Staffel übertrifft den der ersten an Spannung und Dramatik bei Weitem.

27. Mai. 2012 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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