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Der vergessene Friedhof
Bei einem Angriff der Piraten verliert der Söldner Kronn seinen besten Freund und fast das eigene Leben. Mit viel Glück kann er sich an Land retten und stößt in einer Zitadelle auf das Vermächtnis einer Verstorbenen. Es gelingt ihm, die Schatzkarte zu bergen, die mit dem Schiff unterging, von dem die Frau entführt worden war, und nach Saramee zurückzukehren.
In der Stadt ist eine üble Seuche ausgebrochen, für die es kein Heilmittel zu geben scheint. Auf der Suche nach Schätzen entdeckt Kronn in einem unterirdischen Labyrinth etwas, das für das Überleben der Bewohner Saramees entscheidend sein kann.
„Der vergessene Friedhof“ ist der Auftaktband der Fantasy-Serie „Saramee“, die auf Ideen von Christoph Weidler beruht. Als Autor konnte Markus K. Korb gewonnen werden, der den Phantastik-Lesern aus zahlreichen Anthologien und Romanen, die meist dem Mystery/Horror-Genre zuzuordnen sind, bekannt ist.
Das vorliegende Buch setzt sich eigentlich aus mehreren kleinen Episoden zusammen, die schließlich einen relativ in sich abgeschlossenen Handlungsstrang bilden. Hauptfigur ist der Söldner Kronn, der im Leser das Bild von „Conan“ heraufbeschwört. Wie dieser schlägt sich Kronn nach dem Tod seines Kameraden alleine durch, entkommt tödlichen Gefahren, jagt heimtückische Schurken, spürt Geheimnissen und Schätzen hinterher. Da nicht alle Fragen restlos geklärt werden, darf man davon ausgehen, dass Kronn in absehbarer Zeit wieder in Erscheinung treten wird.
Mit der Rahmenhandlung, die von Christoph Weidler vorgegeben wurde, hat die Geschichte nichts zu tun. Der Prolog schafft Raum für einen Erzähler, der Kronns Abenteuer vorträgt. Ob auf die anderen Vorgänge oder Punkte, die von Markus K. Korb bloß angeschnitten wurden, an anderer Stelle, eventuell von Seiten anderer Autoren, eingegangen wird, bleibt abzuwarten.
„Saramee“ ist eine Serie mit viel Potential, die an traditionelle Titel wie „Conan“, „Kull“, „Red Sonja“ etc. anknüpft und spannende Abenteuer um Schwertkämpfer und Magier, vergessene Kulturen und Schätze erzählen möchte - wie man sie als Genre-Fan schon seit langem schmerzlich vermisst, mussten diese Bücher doch den endlosen Rollenspielen, der Hausfrauen-Fantasy und zuletzt der Paranormal Romance weichen.
Hat man Spaß an zeitgenössischer Sword & Sorcery, wird man gewiss gespannt sein, was „Saramee“ noch zu bieten hat. (IS)
19. Jun. 2012 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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