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Caligula

CALIGULA

David Lapham
Buch / Historie

Paninicomics
Caligula 1 – 6, Avatar Press, USA 2011/12
Panini Comics, Stuttgart, 05/2012
PB mit Klappbroschur, vollfarbige Graphic Novel im Comicformat, History, 978-3-86201-345-6, 148/1695
Aus dem Amerikanischen von Claudia Fliege
Titelillustration von Jacen Burrows
Zeichnungen von German Nobile

Leseempfehlung: Ab 18 Jahre!

www.paninicomics.de
www.innocenceofnihilism.com
www.jacenburrows.com
http://germannobile.daportfolio.com
http://aracubus.deviantart.com

info

Seit dem legendären Monumentalschocker von Tinto Brass, der 1979 die Kinos mit Körperflüssigkeiten überflutete, steht der Name Caligula für Dekadenz der krassesten Sorte. Auch David Lapham (STRAY BULLETS) sind Abgründe nicht fremd, beschäftigt er sich doch gern mit der kriminellen Energie, die Normalbürger zu Straftätern macht. Doch mit CALIGULA überschreitet Lapham Grenzen. Er erzählt von einem Rom, das man so noch nie gesehen hat.

rezension

Junius sinnt auf Rache. Der Kaiser von Rom hat seine Mutter abgeschlachtet und den Olivenhain, das Einkommen der Familie, an sich gebracht. Um Vergeltung zu üben, reist Junius nach Rom. Nur ein Gedanke treibt ihn dabei an: Caligula muss sterben. Die Dekadenz und die Ausschweifungen, die sich ihm in der Hauptstadt des Reiches offenbaren, bestärken ihn noch in seinem Vorhaben.
Doch als er endlich seinen Mut zusammenrafft und die Tat verüben möchte, kommt es anders, als gedacht, und schon bald sieht er sich in der Gefolgschaft des Mannes, den er so sehr hasst. Er beginnt mehr und mehr, sich an die Abartigkeit des Kaisers, an dessen Spiele und die offen zur Schau gestellten Perversionen zu verlieren.
Hat er das Ziel aus den Augen verloren? Kommt ihm der Kaiser am Ende auf die Schliche - oder kann er seinen Plan doch noch ausführen?

Zuerst ein bisschen Geschichte:
Als Gaius Caesar Augustus Germanicus – genannt Caligula – im Jahr 37 n. Chr. römischer Kaiser wurde, jubelte ihm das Volk zu. Tatsächlich schien er sich angenehm von seinem Vorgänger abzuheben. Hochverratsprozesse wurden ausgesetzt, verbannte Senatoren durften zurückkehren, und Steuererleichterungen für die Oberschicht machten ihn zu einem beliebten Herrscher.
Dann aber erkrankte Caligula schwer; die heutige Forschung geht von einer Enzephalitis aus. Nach seiner Genesung war nichts mehr wie zuvor, und Caligula entwickelte sich zu einem tyrannischen Herrscher, der seine politischen Gegner töten oder verbannen ließ. Selbst Folter unter Senatoren, eigentlich ein Tabu, waren nicht selten.
Die historischen Quellen beschreiben Caligula zudem als einen Herrscher, der gewissen Perversionen zuneigte. Allein das sorgte bereits dafür, dass er bis heute in Filmen, Büchern oder eben Comics verewigt wird. Ob Caligula tatsächlich jene perverse Figur war, ist indes nicht gesichert, denn auch anderen ungeliebten Herrschern wurden ganz ähnliche Dinge zugeschrieben – und das mit oft identischem Wortlaut.
Sicher ist, dass die Prätorianergarde dem Leben des Kaisers ein Ende setzte – und das bereits im Jahr 41 nach Christus.

Um eines gleich zu sagen – der vorliegende Comic richtet sich ausschließlich an erwachsene Leser. Die Darstellungen sind explizit, die Ausdrucksweise lässt keinen Zweifel daran, dass hier Kinder und Jugendliche ein dickes, rotes Ab 18! zu sehen bekommen.
Und das ist auch gut so, denn wenn sich Autor und Zeichner dieser Thematik annehmen, dann muss es deftig zur Sache gehen. Eine Frau, die sich von einem Hund befriedigen lässt, Lustknaben und Vergewaltigungen sind ebenso vertreten wie Tötungen in all ihrem blutigen Schrecken.
Die Story an sich ist durchaus gelungen; sie erzählt eine Episode aus dem Leben des Kaisers, mixt jedoch ein wenig Mystik hinein, zeigt den Tod Caligulas sowie die Folgen für den Protagonisten aus einer eigenen, bislang nicht erzählten Perspektive.
Gewürzt wird das alles mit einer gehörigen Portion Sarkasmus, die dem Comic mit seinen klaren und ausdrucksstarken Bildern den letzten Feinschliff verleiht.
Leser, die das von historischen Schriften vorgegebene Bild eines tyrannischen und perversen Herrschers vor Augen haben, kommen voll auf ihre Kosten. Derbe Grafiken und Worte umkleiden eine spannende Geschichte … Mehr braucht es in diesem Fall nicht.

„Caligula“ ist lesenswert – sofern man das passende Alter hat …

10. Jul. 2012 - Gunter Arentzen

Der Rezensent

Gunter Arentzen
Deutschland

Website: http://www.g-arentzen.de/
Total: 66 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Gunter Arentzen wurde am 12.10.1972 in der Edelstein-Stadt Idar-Oberstein geboren und wuchs u.a. in einem Hotel auf, das seinem Stiefvater gehörte.

Mit Horror und Mystery kam er das erste Mal in Kontakt, als ihm durch Zufall ein Larry-Brent-Roman in die Finger fiel. In der Folgezeit kaufte er regelmäßig Gros...

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