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Dämonenfeuer

DÄMONENFEUER

Michael Laimo
Roman / Horror

Otherworld Verlag

Taschenbuch, 272 Seiten
ISBN: 978-380009519-3

Jan. 2010, 12.95 EUR
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Die Kirche St. Peter soll abgerissen werden und Pater Anthony Pilazzo wird plötzlich von seltsamen Visionen heimgesucht. Zugleich entdeckt der Obdachlose Jyro im angrenzenden Freizeitzentrum der Kirche ein Loch im Boden der Turnhalle, in dem sich eine hölzerne, verzierte Kiste befindet. Getrieben von einem unerklärlichen Drang bricht er die Kiste auf, nicht ahnend welches Grauen er damit heraufbeschwört, denn darin befindet sich das abgrundtief Böse in Form einer todbringenden Bestie, die in der Lage ist ihre Gestalt zu verändern. Die Bestie erlangt ihre Kraft durch einen schwarzen Kelch, dessen Kräfte durch einen magischen Rosenkranz gebannt waren. Als Jyro den Rosenkranz berührt, hört er Stimmen, die ihm befehlen denjenigen zu finden, der ohne Sünde ist, damit dieser das Böse, das der Menschheit das Ende aller Tage verspricht, vernichten kann. Auf seiner Suche schließen sich Jyro weitere Obdachlose, sowie der sechzehnjährige Ministrant Timothy an. Doch sie können die Kirche nicht verlassen, denn die Bestie hat die Ausgänge mit magischem Feuer versiegelt. Doch Pater Pilazzo ist bereits auf dem Weg zu seiner alten Wirkungsstätte, um sich dem Bösen zu stellen. Das hat bereits Besitz von den Arbeitern genommen, die für den Abriss der Kirche verantwortlich sind. Und während sich die kleine Gruppe um Jyro der Bestie in den Weg stellt, um das Böse in Schach zu halten, entbrennt in New York City ein mörderischer Kampf ums Überleben ...

Meinung:

Michael Laimo gilt als vielversprechender Horror-Autor, dessen Werke bereits mehrfach für den begehrten Bram Stoker Award nominiert waren. Von einigen Kurzgeschichten und Romanen wurden die Filmrechte verkauft und „The Horror Review“ urteilt sogar, dass sich Laimo stolz neben Clive Barker und Stephen King stellen kann. Allerdings kann mit keiner dieser Auszeichnungen der vorliegende Roman gemeint sein, denn „Dämonenfeuer“ ist weder besonders originell, noch spannend geschrieben. Vielmehr schafft es der Autor auf knapp 270 Seiten den Leser mit ominösen Prophezeiungen, bizarren Scharmützeln und oberflächlichen Charakteren zu langweilen. Die Figur des Paters Pilazzo scheint er direkt aus William Peter Blattys „Der Exorzist“ entnommen zu haben. Zu frappant sind die Ähnlichkeiten mit der Figur des zweifelnden Priesters Damien Karras. Auch Pilazzo wird von Schuldgefühlen geplagt, weil er seiner kranken, dementen Mutter nicht helfen konnte. Einziger Unterschied ist der, dass Pilazzo in seinem Glauben gefestigter ist. Allerdings erschöpfen sich hier bereits die Parallelen zu Blattys Meisterwerk, denn Laimo geht weit weniger subtil zu Werke und lässt gleich einen richtigen Dämon aus der Hölle auf die Menschheit los. Vermutlich soll hier der Vergleich zu Clive Barker zu finden sein, doch angesichts der oberflächlichen und umständlichen Art und Weise wie Laimo dies schließlich bewerkstelligt ist dieser Vergleich ein Sakrileg. Tatsächlich will der Autor dem Leser weismachen, dass Pilazzos Mutter eine Tochter von Jesus Christus ist, und Pilazzo selbst bekommt ständig zu hören, dass er einen bestimmten Rosenkranz finden muss, um das Böse zu besiegen. Das zieht sich so lange hin, dass man als Leser richtiggehend erleichtert ist, als er das doofe Ding endlich überreicht bekommt. Zuvor verbrennen sich die Obdachlosen aber alle hübsch der Reihe nach die Finger, als sie versuchen die Kirche und das Freizeitzentrum zu verlassen, doch glücklicherweise kann der Rosenkranz nicht nur das Böse bannen, sondern auch die dadurch verursachten Wunden heilen. Ehe Pilazzo eintrifft lässt Laimo den Ministranten Timothy und den Obdachlosen Jyro noch gegen ein Monster aus Scheiße antreten, ehe sich der finale Showdown abzuzeichnen beginnt. Tatsächlich sind diese beiden Charaktere noch mit am Interessantesten, während die restlichen Obdachlosen zu reinem Kanonenfutter verkommen. Die brutalen Ausschreitungen durch die besessenen Bauarbeiter in New York City bekommt der Leser lediglich durch Radiosendungen mit, die sich die Obdachlosen anhören. Dennoch lässt der Autor keine Gelegenheit aus mit Blut, Eiter und anderen unappetitlichen Flüssigkeiten um sich zu werfen. Dummerweise wird Spannung nicht allein durch Brutalität erzeugt, so dass das Konzept von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Zwar hat das Buch auch seine packenden Momente, die allerdings rar gesät sind und im Einerlei der belanglosen Szenen untergehen. Leider ein äußerst schwacher Roman, dessen überzogenen Darstellung vom Kampf Gut gegen Böse niemanden mehr hinterm Ofen hervorlocken dürfte. Immerhin hat der Autor seinen Freunden und Kollegen Gord Rollo und Brian Keene ein literarisches Andenken gesetzt, denn während einer der Obdachlosen Rollo heißt, erinnert sich Pilazzo an einen gewissen Pater Keene.

Aufmachung:

Das schmale Paperback ist im Otherworld Verlag erschienen und liegt außerordentlich gut in der Hand. Neben einer hochwertigen Papierqualität überzeugt der Band vor allem durch eine sehr angenehme Schriftgröße. Die Coverillustration mit dem blutroten, erhabenen Titel ist ein hervorragender Blickfang, und die Klappenbroschur, mit einer ausführlichen Inhaltsbeschreibung, sowie Infos zum Autor, macht das Buch zumindest zu einem anschaulichen Exemplar im Bücherregal.

Fazit:

Gottes Enkel kämpft gegen Monster aus Blut, Eiter und Fäkalien. Leider zeigt Laimo zu wenig Eigenständigkeit, um mit diesem kruden Mix aus brutalem Endzeithorror und christlichem Okkultschocker überzeugen zu können.

11. Jul. 2012 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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