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Sar Dubnotal

SAR DUBNOTAL

Gerd Frank (Hrsg.)
Buch / Abenteuer & Phantastik

Dieter von Reeken
Auswahlband mit den Heften 1, 7, 9, 10 und 11 der 1909 erschienenen französischen Romanheftreihe im Neusatz.
Übersetzt und herausgegeben von Gerd Frank
Broschüre, 315 Seiten, 28 Abbildungen (davon 16 in Farbe), Anmerkungen des Herausgebers
22,50 € — ISBN 978-3-940679-57-4

Dieter von Reeken hat schon einmal mit dem „Luftpiraten und seinem lenkbaren Luftschiff“ eine Heftromanserie aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg mit einem ausführlich illustrierten und von informativen Vorwörtern begleiteten Sammler wiederbelebt und damit der laufende Nachdruckauflage von Marianne Sydow ein wenig den Weg geebnet. Mit „Sar Dubnotal“ präsentiert sich einen ähnlichen Sammler von insgesamt fünf inhaltlich miteinander verbundenen Romanen einer insgesamt zwanzig Hefte umfassenden Serie aus dem Jahre 1909. Der Verlag Alwin Eichler hat die Serie zeitgleich in Frankreich und Deutschland veröffentlicht. Während in Frankreich zwanzig großformartige, zweiunddreißig Heftromanseiten umfassende Ausgaben erschienen sind, wurde die Serie in Deutschland nach vermutlich zehn Ausgaben eingestellt. Dieter von Reeken und Mitherausgeber Gerd Frank haben alle Titelbilder der Serie farbig am Ende dieser Sammlung nachgedruckt. Der Literaturwissenschaftler und Übersetzer Gerd Frank hat nach Archivfunden in Frankreich die hier zusammengefassten fünf Hefte extra übersetzt und mit einem ausführlichen Nachwort begleitet. In England hat Brian Stableford leider die gleichen fünf Hefte sorgfältig ins Englische übersetzt ebenfalls herausgebracht. Auch den Tscherpikoff- Zyklus scheint nur die Nummer acht zu fehlen. Aus dem Nachwort geht leider nicht klar heraus, ob diese Ausgabe in den französischen Archiven nicht vorhanden gewesen ist oder ob es inhaltliche Gründe gegeben hat, auf diesen Band zu verzichten.
Schon im Auftaktabenteuer „Das Spuckschloss von Crec´h-ar- Vran“ wird ein interessanter Bogen zu H.P. Lovecrafts Werk geschlagen. Der Psychagoge und Titelheld Severus el Tebib alias Sar Dubnotal kennt das legendäre „Necronomicon“, das Lovecraft in seinem umfangreichen Zyklus in den Stand eines Kultbuches erhoben hat. Über Sar Dubnotal erfährt der Leser als Auftakt dieser Serie nur indirekt einiges. Er begegnet dem Leser zusammen mit seinem unverzichtbaren Helfer Rudolf auf der Suche nach übersinnlichen Phänomenen, wobei im Gegensatz zu vielen anderen Heftromanserie Dubnotal diese Erscheinungen nicht als Hirngespinste abqualifiziert, sondern ernst nimmt. Er hat sich eine Schule in einem kleinen französischen Dorf eingerichtet, wo er nicht nur die Geheimnisse des Orients – für ihn die Quelle vieler Phänomene und des Occidents unterrichtet, sondern einigen seiner Schüler ein neues Zuhause schenkt. Im siebten Roman der Serie „Tserpichokoff- der blutige Hypnotiseur“ wird hinzugefügt, dass Sar Dubnotal unermesslich reich ist. Durch ein Kristallisationsverfahren von Kohle und die Herstellung von künstlichen Diamanten ist er finanziell unabhängig geworden. Interessanterweise hat Paul Alfredd Müllers Romanheftheld Jan Mayen sich mit der Herstellung von künstlichem Gold endgültig von allem „irdischen“ Geld abgekoppelt.

Die Burg Crec`h-ar- Vran“ liegt in der Nähe seiner Schule, so dass er durch einen Zufall von den übernatürlich erscheinenden Ereignissen hört und sich ein Bild vor Ort verschaffen möchte. Er kennt die tragische Geschichte des letzten Burgherren und seines Sohns. Dubnotal kann das Rätsel eines Spukschlosses allerdings nur lösen, in dem er den Verstorbenen bzw. seine Astralgestalt befragen lässt. Er kommt auf einem komplexen wie perfiden Mordkomplott auf die Spur. Während der Leser den einzigen wirklich in Frage kommenden Täter schon etwas früher als Dubnotal kennt, vergewissert sich der Geisterbanner noch einmal. Interessant ist, das Dubnotal weniger an einer irdischen Bestrafung des Mörders, sondern einer Verbannung interessiert ist. Aus dieser fahrlässigen Großzügigkeit heraus entwickelt sich der Tscherpikoff- Zyklus mit zwei wiederkehrenden Antagonisten.

Sar Dubnotal ist nicht nur ein Gelehrter, sondern wie der Titel der Serie suggeriert Geisterbanner. Im ersten Roman geht er sehr ungewöhnlich vor. Anstatt das übernatürliche Phänomen quasi auszurotten, verschafft er dem unruhigen Geist seinen inneren Seelenfrieden zurück, wobei er auf der anderen Seite an das schlechte Gewissen eines anderen Geistes appeliert, um wichtige Informationen zu erhalten. Dazwischen übernimmt Dubnotal handfeste, an Sherlock Holmes erinnernde Detektivarbeit, in dem er das interessante Mordwerkzeug im wahrsten Sinne des Wortes aus seinem Versteck „ausgräbt“. Mit dem bodenständigen Schüler und Faktotum Rudolf verfügt Dubnotal über einen willigen Helfer, dessen Potential der Geisterbanner förmlich von der Straße aufgelesen hat. Rudolf dient auch als Brücke zum Leser. Dubnotal erläutert ihm stellvertretend für die Außenstehenden ausführlich seine Vorgehensweise und erläutert diverse übernatürliche Phänomene. Für einen direkten Kontakt mit den Geistern inklusiv entsprechender einen Sarg hebender Levitation ist das attraktive Medium Annunciata Gianetti zuständig. In den Folgeromanen nutzt Sar Dubnotal die junge Frau, um bei seinen Ermittlungen und seiner Suche nach Tserpchikoff und seiner ebenso hinterhältigen wie tödlichen, aber so wird impliziert von Tserpchikoff erst zum Bösen verführte Geliebten Abkürzungen nehmen zu können. Anfänglich ist der Auftaktband eine atmosphärische dichte, mit bitterbösen Seitenhiebe auf die ängstliche Engländer nicht sparende Geistergeschichte, die sich erst ab der Mitte zu einer perfiden Kriminalgeschichte in viktorianischer Manier wandelt, wobei die Erschaffung einer Erzschurkin auf den letzten Seiten ein wenig zu bemüht und der Hintergrund dieser Figur zu stark konstruiert erscheinen. Das Ermittlerteam wird im Laufe der nächsten Hefte noch um drei willige Helfer ergänzt. Die Zusammenarbeit mit einem natürlich dominierenden und die Marschrichtung vorgebenden Sar Dubnotal und seinem Team funktioniert erstaunlich gut, wobei das Verhältnis zwischen Dubnotal und der an seinen Lippen hängenden Gianetti ein wenig ambivalent gestaltet worden ist.
Im siebten Roman „Tserpchikoff, der blutige Hypnotiseur“ nimmt der bis heute unbekannte Verfasser der Serie den Handlungsfaden des Auftaktbandes wieder auf. Sar Dubnotal hat die Gräfin zusammen mit seinem treuen Diener, dem Hindu Naini, fortgeschickt. Als die Nachrichten von Naini ausbleiben, befragt der Geisterbanner mit Hilfe seines Mediums Gianetti einen Geist, der kryptisch darauf hinweist, dass Naini nicht tot, aber in eine Todesstarre gefallen ist. Um ihn vor der Autopsie zu retten, muss Dubnotal erst ein entsprechendes Telegramm schicken und schließlich in den Süden Frankreichs reisen. Nach diesem interessanten Auftakt durchbricht der Autor nicht zum ersten Mal die chronologische Erzählstruktur und bringt den Leser auf den allgemeingültigen Stand der Ereignisse. Naini ist während seiner Meditation mit einem heimtückischen Gift betäubt worden, das ihm Tserpchikoff verabreicht hat. Im vorliegenden Band wird der Russe mehr und mehr zu einem brutaleren Dr. Moriarty, einem Großmeister des Verbrechens oder einem Fantomas, wobei das Netzwerk des Russen viel weiter gezogen worden ist. So will er die Ankunft Sar Dubnotals verzögern, in dem er den Zug mittels einer Bombe zum Entgleisen bringt. Insbesondere im Vergleich zu diese ungewöhnliche Serie einleitenden Auftaktroman ist „Tserpchikoff, der blutige Hypnmotiseur“ deutlich dynamischer geschrieben und die wechselnden Handlungsorte erscheinen spärlich, aber effektiv beschrieben. Die finale Konfrontation zwischen Tserpchikoff und Sar Dubnopal natürlich auf den Brettern, welche auch für Magier die Welt bedeuten, ist packend geschrieben. Wie Sherlock Holmes unterschätzt Dubnopal seinen Feind und muss ihn vorläufig entkommen lassen.
Der neunte Band der Serie „Die Geviertelte von Montmartre“ nimmt den Handlungsfaden des siebenten Romans nicht nur wieder auf, sondern entwickelt insbesondere Tserchikoffs Hintergrund weiter. Es ist einer der besten der hier versammelten Romane, wobei fairerweise er von der Struktur her teilweise an einen aus der Perspektive der Helden geschriebenen „Fantomas“ Romane erinnert, der mit einem spektakulären Verbrechen beginnt. Eine junge wie attraktive Engländerin Annie Stevens ist in einen Fahrstuhlschacht gebunden und bei lebendigem Leibe gevierteilt worden. Gleichzeitig erschüttern verschiedene Aktionen der so genannten „Schachbande“ Paris. Sar Dubnotal glaubt seinen alter Widersacher hinter dieser an Professor Moriartys Netzwerk erinnernden Organisation zu sehen und macht sich mit Hilfe seines Mediums an die Untersuchung der Verbrechen. Schon der Auftakt mit dem grausamen Mord ist spektakulär. Im Verlaufe des geradlinig geschriebenen Romans werden Sar Dubnotal wichtige Informationen mittels einer Astralfotographie übermittelt. Sie fotografieren einen im gelben Turm spuckenden Geist, der schließlich eine Verbindung zu der ermordeten Annie Stevens offenbart. Das Finale ist vergleichbar dem siebenten Roman der hier gesammelten Serie ausgesprochen geradlinig und leidet unter einem weiteren nicht einmal überraschenden Schachzug Tserpchikoffs, der wieder Sar Dubnotal entkommt. Im Vergleich zum ersten und vielleicht noch siebenten Roman der Serie konzentriert sich „Die Gevierteilte von Montmartre“ noch mehr auf einen klassischen Kriminalstoff. Die Astralfotographie liefert zwar einen wichtigen Hinweis, den Sar Dubnotal aber auch zu Fuß hätte erhalten können. Zusätzlich agiert die sich in Paris des Jahres 1890 - einer der wenigen Hinweise auf die Zeit, in welcher die Romane spielen - versteckende Stevens angesichts der Gefahr, in welcher sie sich befindet, ein wenig zu naiv. Zusammengefasst ein interessanter, andeutungsweise auch sehr vielschichtiger Roman, der insbesondere hinsichtlich Tserpchikoffs Entwicklung von einem verliebten und verführerischen adligen Russen über einen Hypnotiseur bis zu einem überdurchschnittlichen intelligenten Bandenführer überrascht. Mit dem zehnten Band der Heftromanserie „Jack the Ripper“ wird dessen „Karriere“ ihren Höhepunkt erreichen, wobei der durch und durch britische Massenmörder ebenfalls eine Anspielung auf den Sherlock Holmes Kosmos sein könnte, den der unbekannte Autor hinsichtlich der deduktischen Ermittlungsmethoden Sar Dubnotals manchmal erkennbar für sich ausnutzt.

Wie schon angesprochen überspannt der Autor den Bogen mit dem vorletzten Roman. Nicht nur, dass Sar Dubnotals Helfer - allesamt Detektive verschiedener Herkünfte - feststellen, dass Tscherpchikoff als Ablenkung die Identität Jack the Rippers angenommen hat, um die Abstammung der von ihm bestialisch ermordeten Annie Stevens zu verbergen. Es wird impliziert, dass er ebenfalls der russische Revolutionär Azzef ist, der zu Zeiten der Veröffentlichung der Heftromane noch am Leben gewesen ist. Tscherchipkoffs Helfer versuchen die Leiche der zerstückelten Frau in den unterirdischen Kellergewölben Londons zu verstecken. Hier liegen hunderte von Knochen vor Jahrhunderten verstorbener Menschen. Sar Dubnotal versucht Tscherchipkoff eine Falle zu stellen. Der erste Versuch misslingt, er dessen Neugierde zieht ihn an den Ort eines Schauprozesse zurück. Dubnotal kann seine Tarnidentität aufdecken und den Erzkriminellen ins Jenseits befördern. In zweierlei Hinsicht ist dieser Roman signifikant. Zum einen werden die Leviationskräfte sehr zielgerichtet zum Fortschaffen von gigantischen Steinen bzw. zum Festhalten des Gangsters eingesetzt. Weiterhin kann einer von Dubnotals Helfern aus Bedrängnis eine telepathische Botschaft an seinen Herrn und Meister schicken. Zum anderen wirkt die Ergreifung Tscherchipkoffs fast kontraproduktiv, da ein Geisterbanner anscheinend nicht an eine Rache von Jenseits des Grabes glaubt. Interessant ist, dass Sar Dubnotal zwar die hinduistischen und orientalischen Lehren durchlaufen hat, in seinem Herzen aber dem Rosenkreuzlerglauben anhängt. Es wird sich rächen, dass er im abschließenden Roman der Sammlung „Hass über den Tod hinaus“ nicht an eine Wiederkehr der hasserfüllten Seele glauben möchte, obwohl er von den Aussagen dieser umherirrenden Seelen mehrmals im Verlaufe der fünf hier versammelten Abenteuer profitiert hat. Der letzte Roman schlägt den Bogen zum Auftaktband. Die Gräfin Azilis wurde 15 Jahre (!!!) in einem das Gewissen reinigenden Exil getrennt von ihren Kindern gehalten. Mehrmals ist im Verlaufe der Serie herausgestellt worden, dass sie ihren Mann nur unter Fernsteuerung Tserpchikoffs getötet hat. Daher erscheint diese drakonische Strafe einer Unschuldigen gegenüber überzogen. In der zweiten Hälfte des Romans versucht Tserpchikoffs noch einmal als Seele aus dem Jenseits anzugreifen, während der Gräfin Azilis noch übler mitgespielt wird. Sar Dubnotals Lösung ist nicht nur zynisch, sondern der Frau und ihrer Seele gegenüber ausgesprochen grausam. In erster Linie lebt der Roman von den verschiedenen Exkursionen in unterschiedliche Glaubenswelten, wobei die grundlegende Dynamik nicht so ausgeprägt wie bei den anderen Tserpchikoff Arbeiten ist. Zusätzlich muss Sar Dubnotal auf ein schwächeres Medium - ein junges amerikanisches Mädchen - zurückgreifen, da sein Stammmedium zu Tode erschöpft ohnmächtig daniederliegt.

In seinem Nachwort stellt Gerd Franke von Beginn an klar, dass die vermutlich von Norbert Sevestre „Sar Dubnotal“ von allen französischen den Dimegeschichten nach empfundenen Heftromanserien als einzige über einen überdimensionalen Superhelden verfügt, der gleichzeitig Magier mit einem Hang zum Okkultismus ist. Franke arbeitet die verschiedenen Widersprüchlichkeiten - westliche christlich religiöse Erziehung und die positive Nutzung des mystisch orientalischen Lehren - des Charakters elegant heraus. In mancherlei Hinsicht ist Sar Dubnotal der heroisierte Gegenentwurf zu „Fantomas“, dem eleganten wie brutalen Superverbrecher, der Frankreich im Allgemeinen und Paris im Besonderen in Atem gehalten hat. Auf der anderen Seite nutzt Dubnotal die übernatürlichen, aber ambivalent und perfekt zur Situation passenden übernatürlichen Fähigkeiten seiner devoten Schüler, um in den hier versammelten Geschichten einen Superverbrecher eben von „Fantomas“ Charakter, seiner perfiden Intelligenz und seiner Wandlungsfähigkeiten zur Strecken zu bringen. Es ist interessant, dass Tserpchikoff in erster Linie an seiner eigenen Eitelkeit scheitert, wobei die ihm gestellte Falle nicht einmal besonders anspruchsvoll gewesen ist. Die Geschichten lassen sich trotz einiger stilistischer Holprigkeiten und Dialog technischer Manierismen ausgesprochen unterhaltsam lesen. Dubnotal ist ohne Frage ein faszinierender Charakter, der dank seiner zahlreichen Helfer die Leser sehr gut in diese halbseidene Geisterwelt einführt. Er agiert seltener als Geisterbanner - das einzige Mal, wo er indirekt einen Geist verbannen muss, braucht er die Hilfe eines im Grunde unschuldigen Opfers einer perfiden Manipulation -, sondern ein Geisterbeschwörer, der mittels verschiedener Seancen wichtige Informationen erhält. Schon alleine aufgrund der Seltenheit der Serie lohnt sich die Anschaffung des sorgfältig zusammengestellten Sammelbandes. In Bezug auf die aufkommende Superhelden Thematik stellt „Sar Dubnotal“ einen interessanten Zwischenschritt mit dem populären „Luftpiraten“ und seiner technisch modernen Ausstattung sowie den viktorianischen Schauergeschichten mit seinen Geisterbeschwörungen da, wobei die Detektivarbeit Dubnotals stellenweise ausgesprochen stark an den britischen Ermittler Sherlock Holmes und sein nicht geringes Ego erinnert. Im Gegensatz zu Holmes verfügt Dubnotal zwar mit seinem Schüler Rudolf nicht nur über ein vermittelndes Faktotum, die Gruppe seiner Helfer ist aber erstaunlich vielschichtig - drei Detektive aus drei Ländern, ein italienisches und ein amerikanisches Medium - und durch Dubotals unbegrenzten Reichtum auch sehr groß. Wie „Jan Mayen“ oder später „Sun Koh“ setzt er diesen Reichtum nicht nur zur Verbrecherbekämpfung ein, sondern erinnert ein wenig an Jules Vernes „Matthias Sandorf“, der nach der Rückkehr aus seinem Exil seine aus verschiedenen technischen Erfindungen stammenden Gelder für Unschuldige und deren Wohlergehen eingesetzt hat. Zusammenfassend ist es interessant, nach den verschiedenen Wurzeln zu suchen, welche die mit zwanzig in Frankreich erschienenen Heften kurzlebige und zwanzig Jahre später fast gänzlich in Vergessenheit geratene Serie aufgesogen hat, während sie zumindest teilweise eine Reihe von Pulpgeschichten nach dem Ersten Weltkrieg beeinflusst hat. Wie schon angesprochen insbesondere für Anhänger dieser frühen „Pulp“ Abenteuer eine empfehlenswerte Lektüre, wobei der Ideenreichtum den „Fantomas“ Romanen nicht nachsteht, während die erzähltechnische Ausführung manchmal ein wenig steif, zu distanzierend erfolgt ist. Die Wiedergabe der farbigen Titelbilder ist exzellent gelungen, das Nachwort vom sorgfältigen Übersetzer Gerd Franke informativ und lesenswert.

09. Aug. 2012 - Thomas Harbach

Der Rezensent

Thomas Harbach
Deutschland

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