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Kap der blutigen Nächte
Cap Sâo Vicente, vor der Küste Portugals, 1902 Meinung:Nach einer längeren Pause meldet sich Dreamland Productions mit einer neuen Folge der erfolgreichen Reihe DREAMLAND GRUSEL zurück. Dieses Mal mit einer besonderen Thematik, denn erzählt wird nichts Geringeres als die Vorgeschichte zu „Gräfin Dracula – Tochter des Bösen“, einem echten Klassiker aus dem Hause EUROPA, erschienen in H.G. Francis' GRUSELSERIE. Würde es sich um einen Film handeln, würde man neudeutsch von einem Prequel sprechen, und um ein solches handelt es sich auch, natürlich vollgepackt mit jeder Menge Anspielungen und kleinen Anekdoten, die das „Kap der blutigen Nächte“ zu einer großartigen Hommage an den leider verstorbenen H.G. Francis und das Studio EUROPA macht. Auch dieses Hörspiel setzt den hohen Standard in Punkto Besetzung, Dialogbuch und Sounddesign fort, den die Reihe mit Folge 11 endgültig erreicht hat. Hörspiel-Urgestein Christian Rode ist abermals als Erzähler zu hören und verleiht dem Hörspiel seinen ganz eigenen Charme. Problematisch gestaltete sich jedoch die Besetzung von Gräfin Dracula, denn Marianne Kehlau, im Oktober 2002 verstorben, die das Originalhörspiel so einzigartig gemacht hat, stand schließlich nicht mehr zur Verfügung. Die Wahl fiel auf Gabriele Wienand, einer großartigen Sprecherin, die ihrer Rolle mehr als gewachsen ist. Tatsächlich gelingt es ihr der Tochter Draculas mindestens ebenso viel teuflisches Charisma zu verleihen wie bereits Marianne Kehlau. Die weitere Besetzungsliste lässt das Herz eines jeden Kassettenkindes höher schlagen. Lutz Mackensy und Katja Brügger schlüpfen nämlich in die Rollen des Geschwisterpärchens Tiago und Joana de Silva, während Michael von Rospatt als Marco Marques zu hören ist, der bereits im Original den Verrückten mimte, den die Reisenden im Haus von Heinrich, dem Seefahrer, finden. Sein lakonisches „wenn es sein muss“, erinnert übrigens an ein weiteres grandioses Hörspiel aus der Feder von H.G. Francis: „Draculas Insel – Kerker des Grauens“. Dort hat der Matrose Jim, ebenfalls gesprochen von Michael von Rospatt, diesen Satz quasi als Runnung Gag in den Mund gelegt bekommen. Auch Professor Dark und Jonathan Harker werden mehrfach genannt, so dass die vorliegende Episode Querverbindungen zwischen den EUROPA-Klassikern „Dracula – König der Vampire“, „Draculas Insel“ und „Gräfin Dracula“ zieht. Die Musik von Tom Steinbrecher und Andreas Max bildet einen stimmungsvollen Soundtrack zu dem düsteren Gruselhörspiel, das dem verstorbenen H. G. Francis gewidmet ist. Ein kleines Manko ist der Kampf zwischen einem der Piraten und der Gräfin Dracula, denn es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass man in einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod seinen gebrochenen Arm kommentieren würde. Auch das offene Ende dürfte auf Hörer, die das Original nicht kennen eher störend wirken, doch immerhin weisen die Macher sofort daraufhin wo die Fortsetzung erhältlich ist. Am Schluss kommen schließlich einige Hörspielproduzenten zu Wort, die über H.G. Francis und seinen Einfluss auf Gruselreihen wie DREAMLAND GRUSEL und die PSI AKTEN berichten.Aufmachung:Das Coverlayout von Daniel Theilen ist ein echter Blickfang. Hinzu kommt ein hervorragend gestaltetes Booklet mit Sprecherfotos, einer Widmung an H.G. Francis und Hinweisen auf die GRUSELSERIE des legendären Hörspielautors, die der Reihe von Dreamland Pate stand.Fazit:Stimmungsvolles Prequel zu einem der besten Hörspiele aus der GRUSELSERIE von H.G. Francis. Ein tolles Gruselhörspiel mit einer herausragenden Gabriele Wienand und einem atmosphärischen Soundtrack. Ein Muss für alle Hörspielfans und Kassettenkinder. 10. Aug. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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