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Nuttenbunker
Marina lebt mit ihrem kleinen Söhnchen Johnny am Existenzlimit. Von ihrem Ex Otto hat sie keine Hilfe zu erwarten und ist voll und ganz auf die Stütze angewiesen, die vorne und hinten nicht ausreicht. Doch in einem Apartmenthaus mit über 425 Parteien ist man trotz aller Anonymität mit seinen Problemen nicht allein. Auch Carmen aus der sechsten Etage und Olga, die Polin aus dem neunten Stock, haben kaum genug Geld zum Überleben. Ein Zusatzeinkommen muss her, am besten bequem von zu Hause, ohne den Staat am Gewinn zu beteiligen. Ihr bestes Kapital sind ihre Körper und rasch ist der Entschluss gefasst, mit Sex das große Geld zu machen. Doch wie organisiert man so etwas am einfachsten ohne die Polizei auf den Plan zu rufen? Ihr (schwuler?) Freund Ecki hat die zündende Idee und wird schließlich ihr Organisator, sprich Zuhälter. Anfangs läuft die Aktion wie geschmiert, doch dann treten erste Schwierigkeiten auf ... Meinung:Jacques Berndorf dürften die meisten Menschen vor allem wegen seiner hochgelobten und vielgelesenen Eifel-Krimis kennen. Doch die Palette des Journalisten und preisgekrönten Schriftstellers ist sehr viel facettenreicher, wie das vorliegende Hörbuch „Nuttenbunker“ auf höchst amüsante und musikalische Art beweist. Ein wenig gesellschaftskritisch, etwas provokant, ein bisschen schlüpfrig und absolut humorvoll beschreibt Berndorf, die neue Geschäftsidee dreier sozial eher schwach eingestellter Frauen. Die Geschichte ist glänzend pointiert und wartet mit interessanten Charakteren auf, die Berndorf durch seine markante Stimme zum Leben erweckt. Obwohl Jacques Berndorf bereits mit „Samiras Blues“ seine Qualitäten als talentierter Sprecher bewiesen hat, so zeigt er mit der vorliegenden Produktion, dass er es nicht verlernt hat. Und wie schon bei „Samiras Blues“ hat er in Christian Willisohn einen kongenialen Musiker gefunden, der das Sahnehäubchen auf dem „Nuttenbunker“ bildet. Trotz der Tatsache, dass die Produktion im KBV-Verlag erschienen ist, handelt es sich um keinen Krimi, sondern um eine höchst amüsante Tragikomödie, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Ein kleines Manko ist jedoch, dass die Figuren häufig ihre Dialoge gewissermaßen abnicken („wörtliche Rede“, nickte Ecki). Das klingt vor allem in gesprochener Form nicht sehr elegant und falsch. Spätestens ein Lektor hätte hier korrigierend eingreifen müssen. Nichtsdestotrotz ist „Nuttenbunker“ ein absolut empfehlenswertes Hörbuch, das in keiner ernsthaften Kabarett-Sammlung fehlen sollte.Fazit:Irgendwo zwischen Drama und Satire angesiedelte Tragikomödie von Jacques Berndorf, der den Figuren mit seiner markanten Stimme Leben einhaucht. Begleitet von den harmonischen Blues-Melodien eines Christian Willisohn, die den „Nuttenbunker“ zu einem unvergesslichen Hörvergnügen machen. 21. Sep. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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