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Wenn die Nacht beginnt
Es gibt Worte im Klappentext, die mich zur leichten Beute eines Buches machen – „Sherlock Holmes“ gehört ganz sicher dazu, aber auch „viktorianisches London“, „Dr. Jekyll“ und „Jack the Ripper“ lösen den Kaufreflex aus. Fügt man noch ein „mysteriös“ oder gar ein „Hospital für Geisteskrankheiten“ hinzu, findet es ganz sicher seinen Platz auf meinem Bücherstapel. HANDLUNGDer Prolog versetzt die Leserin in das Jahr 1887 und gibt einen Vorgeschmack auf das, was auf den nächsten knapp 350 Seiten abspielen wird. Ein blutrünstiger Mörder hat ein hilfloses Mädchen in seiner Gewalt, während Archer sich darauf freut, den Übeltäter auf möglichst schmerzensreiche Art und Weise ins Jenseits zu befördern. Doch die Anwesenheit des Mädchens Elena macht ihm einen Strich durch die Rechnung, er kann den Übeltäter nicht beseitigen, ohne das faszinierende Mädchen zu gefährden, das zudem auf mysteriöse Weise zu erkennen scheint, das Archer mehr als ein Mensch ist.Im Rest des Buches wird das Leben Elenas (oben erwähntes Mädchen) ein Jahr nach dem Unfall geschildert. Sie ist das mit einer üppigen Apanage ausgestattete Mündel Lord Blacks und besteht darauf, sich zur Ärztin ausbilden zu lassen. Als Lord Black alias Archer, der unsterbliche Krieger, in London auftaucht, um Jack the Ripper das Handwerk zu legen, knistert und brennt die Luft zwischen den beiden ungleichen Wesen, zumal Archer noch zwei weitere Unsterbliche im Schlepptau hat (ihnen widmen sich die nächsten beiden Bände der „Shadow Guards“) und Elena alles andere als fügsam ist. MEINUNGDie Geschichte selbst ist relativ vorhersehbar und bleibt in allem, was ins Übernatürliche geht, recht vage – so fehlt mir beispielsweise eine plastische Beschreibung dessen, was die Autorin die „Kampfgestalt“ Archers nennt (er transzendiert … irgendwie … in ein Schattenwesen). Sehr schön wiederum ist das Geplänkel zwischen Elena und Archer, auch wenn man Abstriche machen muss, was die historische Realität des gesponnenen Garns angeht – aber das spielt im Grunde nur für die Leser eine Rolle, die einen historisch korrekt recherchierten Roman erwarten. Dies ist eine „paranormal romance“, in der die Heldin Ende des 19. Jahrhunderts so widerspenstig sein darf, wie sie nur mag, sie darf tätowiert sein und schockierend freizügig, sie darf sich zur Ärztin ausbilden lassen und sich nur recht geringen Hemmnissen gegenübersehen.FAZITEin Lesevergnügen der paranormalen Art, in der die Romantik einen erotischen Anflug bekommt, aber nicht in allzu detailverliebten Voyeurismus übergeht. Das Buch hat mir großen Spaß gemacht, und ich werde Teil 2, der im April erscheint, auf jeden Fall lesen, denn hier erwartet mich die Braut Jack the Rippers! 01. Feb. 2013 - Gunda PleweDer RezensentGunda Plewe![]() Total: 28 Rezensionen Gunda Plewe wurde 1971 am Niederrhein geboren, und ihr Lebensweg verlief bis zum 3. Semester ihres Germanistikstudiums schnurgerade und zielgerichtet auf eine Tätigkeit im Universitätsbetrieb hin – zu diesem Zeitpunkt war ihre Vorstellung von einem idealen Leben die, in einem Elfenbeinturm zu sitzen und Mörike-Gedichte zu interpre... [Zurück zur Übersicht] |
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