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Drachen! Drachen!

DRACHEN! DRACHEN!

Frank G. Gerigk, Petra Hartmann (Hrsg.)
Anthologie / Phantastische Geschichten

BLITZ

Taschenbuch, 384 Seiten
ISBN: 978-389840339-9

Mai. 2012, 14.95 EUR
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Der Band startet mit dem Vorwort von Frank G. Gerigk, der u.a. erklärt, dass die beiden Herausgeber bewusst Autoren aus verschiedenen Genres angeschrieben haben um einen möglichst bunten, knackigen Mix zu erzeugen.
Und es sei vorweg verraten: Es ist ihnen gelungen!

“Sanguis Draconis“ von Rainer Schorm (Phantastik)
Die Story handelt in Prag von dem Apotheker Amadeus Hirnbein und dem Kommissar Wronzek, der den Mord an einem Mann mit einem Drachentattoo aufzuklären hat. Der Verstorbene hat bei Hirnbein Drachenblut gekauft, ein uraltes Ingrediens für magische Rezepte und Tränke.
Der Gerichtsmediziner Frantizéc interessiert sich immer mehr für die Forschungen des Toten, sucht auch den alten Apotheker Hirnbein auf und beginnt selbst zu experimentieren …

„Im Banne Quetzalcoatls“ von Achim Mehnert (Mythic Crossover)
Achim Mehnert erzählt über einen Schöpfergott, der als Drache über einen Priester und seine Tochter und deren Volk kommt um Rache zu üben.

„Der mechanische Drache“ von Andrea Tillmanns (Kunstmärchen)
Die sehr kurze Story handelt von einem alten Spielzeugmacher, der einen mechanischen Drachen geschaffen hat.

„Drachenfutter“ von Malte S. Sembten (Heroic Fantasy)
Der Autor erzählt die Geschichte von Nexa Zhorff, der ehemaligen Jungfrau der Mondgöttin und jetztigen Meisterdiebin, Auftragmörderin, Giftmischerin, Nekromantin, Kurtisane … die auf der Suche nach einem sagenhaften Schatz in einer Drachenhöhle ist.

„Samen“ von Frank G. Gerigk (Science Fiction)
Hauptmann Cardi, einst auf einer Drachenfarm aufgewachsen, Biotechnologe, Offizier und nun einer der besten Drachenjäger, trifft auf Suracu den Kuscheldrachen seiner Kindheit.

„Nayan der Goldene“ von Christel Scheja (Fantasy)
Die Story von Nayan, der dritten Tochter des letzten Geheges von Raylyn der Goldenen, ist so kurz und nicht wirklich eine Story, dass sie eher wie der Prolog eines Romans wirkt, was schade ist, denn der kurze Text beweist, dass Christel Scheja sehr wohl schreiben kann.

„Hautnah“ von Fiona Caspari (Psychothriller)
Milena hat einen Menschen getötet, nein zwei – als sie Valerija, die Patientin ihres Verlobten und wohl auch dessen Geliebte ertappt, landet sie nicht nur in deren Liebesnest … doch die Einsicht in Valerijas Tagebuch verändert Milenas Sicht auf die Dinge.
Moderne – aber sehr lesenswerte Story.

„Im Garten des Drachen“ von Hendrik Loy (Satire)
Herrliche Satire über die Vertreibung aus dem Paradies!

„Aufnahme Nummer Fünf“ von Christiane Gref (Mystery)
Die schwangere Linda und ihre Crew sollen in Peru eine Reportage über ein Dorf drehen, in dem angeblich noch Kanibalismus betrieben wird. Sie kommen dort einem völlig anderen Geheimnis auf die Spur.

„Mitternachts Kompass“ von Linda Budinger (Asian Fantasy)
Mitternacht, Priesterin der Elemente, Geomantin und Geisterbannerin folgt dem Hilferuf aus dem Dorf Yumin. Dort soll sie als Erdexorzistin den Schrecken aus dem Dorf vertreiben, der wohl von einem Drachen herrührt – oder leidet die Dorfbevölkerung unter den Folgeerscheinungen eines alten Paktes?
Wunderbar erzählt!!! Eine der Glanzstücke der Sammlung.

„Der Vorhang“ von Miriam Pharo (Horror)
Eine junge Frau, frisch geschieden, zieht in eine neue Wohnung und hört dort ein mysteriöses Wispern. Noch verunsichernder sind jedoch die Abbildungen der sumerischen Blutdrachen in der Wohnung.
Meine erste und sicher nicht letzte Story der Autorin. Ein weiteres Highlight.


„Im Auftrag der Krone“ von Carsten Steenbergen (Steampunk)
Eine Stadträtin in Stockholm beauftragt den Dampfmechaniker Sigurd Sigmundson einen Drachen zu erledigen – einen mechanischen Drachen, den der Bruder der Stadträtin gebaut hat.
Eine weitere Favoritenstory.

„Gre.en“ von Rebecca Hohlbein (Urban Fanatsy)
Daniel schließt mit seinen Kollegen gerne skurrile Wetten ab
Als er mit einer Nutte in die Kanalisation hinabsteigt um dort von ihr ein Foto zu schießen während sie ihm einen Blow-Job verpasst (zum Beweis, dass er die neue Wette gewonnen hat), begegnen sie auf dem Rückweg einer riesigen Kreatur, die Methan atmet …
Das ist munter, das ist frisch und räumt mit den verstaubten Fantasystorys auf. Mehr davon!

„Drachenland“ von Frank G. Gerigk (Klassisches Abenteuer)
Ein Forscher tötet ein Drachenweibchen, wird in ein Gespräch mit ihrem Drachengefährten verwickelt und gesteht ihm, warum die Menschen Drachen töten. Und wird gewahr, dass Drachen weder Fleischfresser noch Monster sind.

„Das Spiel des Narren“ von Frank W. Haubold (Science Fiction)
Manaos, geheimnisumwitterter Planet: Jeremias Waters, Genie mit musikaler Kreativität, startet eine Forschungsexpedition nach Manaos und fragt sich was es mit den Gerüchten über Gestaltwandler und fliegende Ungeheuer auf sich hat. Er macht abenteuerliche Bekanntschaften mit fremden Lebewesen – und dem Feuerdrachen und einem Zauberer.

„Drachen sterben niemals aus“ von Melanie Brosowski (Klassische Fantasy)
Eachann sucht den Kampf mit dem Drachen, der sein Dorf zerstört und seine Liebste ermordet hat.

„Eusebio“ von Astrid Ann Jabusch (Klassische Phantastik)
Eine erfolgreiche Autorin wird auf sehr fantastische Weise mit ihrer Kindheit konfrontiert.

„Der Drache vom Zedernwald“ von Thomas R.P. Mielke (Götter- und Heldensage)
Die Geschichte um Gilgamesch und Enkidu und dem Kampf mit dem Ungeheur vom Zedernwald neu erzählt.

„Vom Ursprung der Regendrachen“ von Karsten Kruschel (Robinsonade)
Der Autor erzählt eine Geschichte auf Vilm dem Regenplanten und vom Regendrachen.

„Ladons Blut“ von Marc A. Herren (Entwicklungsgeschichte)
Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte ist die Kanareninsel “El Hierro” und ein Tourist, der enttäuscht über den partnerschaftlichen Urlaub ist. Der Autor spannt dabei den Bogen des griechischen Helden Herakles und des Drachen Ladon zu der Legende des Drachen und ihrer Bäume auf El Hierro und verquickt das gekonnt.

„Heldenlied“ von Petra Hartmann (Märchen)
Die Autorin erzählt das Märchen eines Königs und Drachentöters, dessen drei Söhne nun in seine Fußstapfen treten sollen. Die beiden älteren Söhne entsprechen auch den Erwartungen ihres Vaters, der Jüngste ist jedoch ein Schwächling, auf den der König keinerlei Hoffnung setzt – doch es kommt anders als er denkt.

„Der Drachenhüter“ von Monika Niehaus (History)
Das Drachenweibchen Yam-Yam und ihre noch ungeborene Brut sollen geopfert werden. Lo, der Hüter der Drachen will das verhindern.

„Wir brauchen Drachen!“ von Uwe Post (Biopunk)
Weil die Menschen Drachen lieben, will ein Konzern welche herstellen - in Ponygröße, damit sie als niedliche Haustiere gehalten werden können. André Bäcker soll das Vorhaben in die Tat umsetzen – mit fatalen Folgen für ihn.


Vor jeder Story wird als Gimmick das betreffende Genre des Textes erklärt.
DRACHEN sollten also das verbindende Element dieser Antho sein. Einige Plots haben nur sehr vage damit zu tun oder beschränken sich lediglich auf Andeutungen, andere wiederum haben das Thema zentral umgesetzt, was die Mischung äußerst homogen macht.
Nicht jede Geschichte kann punkten, aber das ist in fast jeder Anthologie so. Aber DRACHEN DRACHEN kommt auf einen sehr beachtlichen Wert wirklich guter Shorties. Auch das Konzept möglichst viele Genres zu bedienen geht auf – wenngleich es mir auf Dauer nicht läge, aber es bot einmal eine sehr lesbare Abwechslung auf dem Kurzgeschichten-Sektor.
Auch die Aufmachung weiß zu überzeugen. Mark Freier zeichnet sich für das Covermotiv und die Covergestaltung verantwortlich, ebenfalls für den Satz. Insoweit ist das ohne Fehl und Tadel (bis aus Seite 350, die mitten im Text unbedruckt ist) und eine mehr als ansprechende Publikation, die auch noch Dank des klassischen Taschenbuchformates, das der Verlag schon eine Weile anbietet, angenehm in der Hand liegt.

Die Kurzgeschichte braucht wieder mehr Kleinverlage, die gut umgesetzte Anthologien wie diese anbietet, aber auch LESER, die diese Literaturgattung unterstützen.
Also bleibt anzuraten einmal den x-ten Mainstreamtitel vom Fließband zu ignorieren und einer solchen Publikation Beachtung zu schenken.

Fazit:

Munterer Kurzgeschichtenreigen in über zwanzig Genres rund um das Thema DRACHEN und somit interessantes Konzept. Dazu in einem optisch sehr schönen und handlichen Taschenbuchformat. Liebhaber der Kurzgeschichte sollten hier unbedingt zugreifen – und nicht nur die.

22. Jul. 2013 - Alisha Bionda

Der Rezensent

Alisha Bionda
Balearen

Website: http://www.alisha-bionda.net
Total: 394 Rezensionen
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Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin

Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen&#...

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