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Let's Talk

LET'S TALK
LET'S TALK

Alisha Bionda
Roman / Modern Shorties

Fabylon

SEVEN FANCY: Band 2
Broschiert, 200 Seiten
ISBN: 978-392707148-3

Jun. 2010, 14.90 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

Gespräche unter Freunden

Geschichten aus dem wahren Leben sind in der Regel öde – wer will sich auch noch in der kostbaren Lesezeit mit Menschen und Dingen beschäftigen, die man ohnehin jeden Tag selbst erlebt?
Niemand, genau.
Doch manchmal … liest man Stories, die mitten ins Herz zielen und auch noch treffen.

So ging es mir mit Alisha Biondas Let´s Talk, einem knapp 200 Seiten zählenden Buch aus der Seven Fancy - Reihe des Fabylon Verlags.
Man lernt Alisha Bionda und ihre besten Freunde Jojo und Susan kennen, fast immer aus der Perspektive der Icherzählerin Alisha. Da geht um „Glitzerklößchen“, die sich inmitten einer Horde magerer Turnfetischistinnen mit ihrem Mundwerk zu behaupten versucht (eine Story, die sie sich von einer Freundin „ausgeliehen“ hat); um den „Froschkönig“, der so lange geküsst wird bis die Lippen bluten, um das „Hasenherz“, zu dem man sich zurückentwickelt, wenn die große Liebe von einst plötzlich vor der Tür steht. Aber auch „Snobs“ können zum Problem werden, wenn sie merken, dass man sich nicht ihren Reglementierungen anpassen möchte. Der Traumprinz der guten Freundin, der bald zum Ehemann wird, der Ehealltag und das Fremdgehen, die Suche nach dem Mann, der einen auch vor dem Zähneputzen küsst – all das wird in über vierzig kurzen Stories zum Thema.

Der Reiz, der von den Geschichten ausgeht, liegt zuallererst in ihrer Vertrautheit. Wer von uns Frauen ist denn noch nie zum Hasenherz mutiert, hat sich über die vampirhaften Zeitdiebe geärgert oder ist angesichts sich ausbreitender Cellulitis, ob nun eingebildet oder real, freiwillig zum Aschenputtel geworden? Gleichzeitig sind die Geschichten in ihrer Kürze exakt auf den Punkt geschrieben. Zugespitzt, sicher, und immer humorvoll erzählt Alisha Bionda aus ihrem Leben – oder aus ihrem Leben, wie es hätte sein können. Denn alles, was sie erzählt, hätte so geschehen können.
Die Kunstfigur hinter der Icherzählerin verschwimmt, der Leser darf glauben, dass er einiges aus dem Leben der Autorin erfährt, denn der Tonfall ist durch und durch glaubwürdig. Andererseits weiß natürlich jeder Leser, dass man nicht alles für bare Münze nehmen darf, was auf Papier gedruckt wird, und gerät in einen angenehmen Zustand des Rätselratens.
Denn, das ist das Besondere an diesen Geschichten, sie haben einen großen Wiedererkennungseffekt. Durch die angenehme Selbstironie und die große Portion Humor, die sich in jeder Geschichte verstecken, ist es, als würde man mit einer alten Freundin reden. Genau das kenne ich! möchte man ziemlich oft rufen. Gleichzeitig ist Let´s Talk Literatur, also gefilterte, überhöhte Wahrnehmung, die auf Schönste unterhält – eine Seltenheit in dieser Kombination, hat man doch oft nur die Wahl zwischen „kunstvoll“ und „unterhaltsam“ und findet selten beides.

Auch die Stimmung der Geschichten passt einfach. Herzzerreißend, melancholisch, verrückt im besten Sinne des Wortes, fröhlich, aufmunternd, liebevoll. Ganz wie das Leben selbst.

Die Grafiken von Gaby Hylla sind hier mehr als nur eine hübsche Ergänzung zum Text, ich möchte beinahe sagen, sie führen ein Eigenleben. Auf jeden Fall bringen sie den Inhalt des Textes ebenso präzise auf den Punkt wie die wenigen Worte, die Alisha Bionda benötigt. Von der Farbwahl bis zum Gesichtsausdruck ist alles perfekt aufeinander abgestimmt. Schaut man sich beispielsweise die Illustration zu Glitzerklößchen an, rufen nicht nur das regenbogenfarben-zartlila gemusterte Ensemble der Trägerin Widerwillen hervor, es ist das Gesicht, das Bände spricht. Und ob es nun der Bürohengst in der weißen Feinripp-Unterhose ist oder eine 3D-Alisha, die ihre Katze an die Brust presst: Die Bilder sind ungeheuer ausdrucksstark.
Ich bin sehr angetan von dieser Kombination aus Bild und Text.

09. Nov. 2013 - Gunda Plewe

Der Rezensent

Gunda Plewe
Deutschland

Total: 28 Rezensionen
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Gunda Plewe wurde 1971 am Niederrhein geboren, und ihr Lebensweg verlief bis zum 3. Semester ihres Germanistikstudiums schnurgerade und zielgerichtet auf eine Tätigkeit im Universitätsbetrieb hin – zu diesem Zeitpunkt war ihre Vorstellung von einem idealen Leben die, in einem Elfenbeinturm zu sitzen und Mörike-Gedichte zu interpre...

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