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Urban Gothic
Bevor Kerri und ihre Clique aufs College gehen, wollen sie noch einmal gemeinsam Party machen und besuchen ein Rap-Konzert in Philadelphia. Weil Kerris Freund Tyler unbedingt noch Drogen besorgen will, fahren sie in eine äußerst zwielichtige Gegend der Stadt, wo ihr Auto auch prompt mit Motorschaden liegen bleibt. Als eine Gruppe schwarzer Jugendlicher die Clique anspricht, verliert Brett die Nerven, beschimpft sie als Nigger und ergreift die Flucht. Seine Freunde folgen ihm in ein altes, heruntergekommenes Haus, wohin ihnen die vermeintliche Gang nicht folgt. Aus gutem Grund, denn dort lauert ein wirklich übles Gesindel, das begierig auf unbedarfte Neuankömmlinge gewartet hat und alles andere als zimperlich mit den Teenies umgeht ... Meinung:Urban Gothic (der Titel des Originals wurde der Einfachheit halber beibehalten) ist ein überaus brutaler Splatter-Horror des Horror-Experten Brian Keene. Eine Gruppe missgebildeter Mutanten macht Jagd auf eine Gruppe artiger Teenies und zwingt diese quasi über Nacht erwachsen zu werden. Zu dumm nur, dass nur die Wenigsten diesen mörderischen Initiationsritus überleben. Scug und seine Familie gehen konsequent und rücksichtslos gegen die ungebetenen Besucher vor, die ironischerweise nur durch ein Missverständnis in diese prekäre Situation geraten sind. Weil sie sich in einer verrufenen Gegend Philadelphias herumtreiben, gehen sie automatisch davon aus, dass eine Gruppe Jugendlicher, insbesondere wenn diese eine dunkle Hautfarbe besitzen, nichts Gutes im Schilde führen kann. Doch eigentlich wollen Leo und seine Kumpels den weißen Vorstadt-Kids nur helfen. Brian Keene zeigt hier auf leicht überzogene und äußerst brutale Weise welche Auswirkungen unsere Entscheidungen haben können. Hätte Brett den Anführer der vermeintlichen Gang ausreden lassen, hätte er nicht flüchten müssen. Seine Freunde wären ihm nicht gefolgt, und Scug und seine Familie wären diese Nacht leer ausgegangen.Zugegeben, sonderlich originell ist Urban Gothic nicht gerade und präsentiert dem geneigten Leser nur eine weitere Mutanten-Schlachtplatte mit allerlei widerwärtigen Szenen. Wem dies genügt, der wird hier bestens bedient. Allerdings hält der vorliegende Roman den Vergleich mit Keenes Meisterwerk Leichenfresser an keiner Stelle stand. Auch die Zombie-Romane des Autors sind um Längen besser. Urban Gothic ist geradliniger, schnörkelloser Horror ohne überraschende Wendungen. Mal abgesehen davon, dass es hier keine Schonung für die Opfer gibt und nicht von Anfang an klar ist, wer überlebt und wer stirbt. Zum Teil sind die einzelnen Kämpfe und die Verfolgungsjagden durch die unterirdischen Tunnel zu langgezogen und unübersichtlich, um wirklich zu fesseln. Zudem fehlt Keene in diesem Werk ein gewisser Sinn für trockenen, schwarzen Humor wie Richard Laymon ihn hatte oder das Gespür für Intensität und Seriosität wie Jack Ketchum es in seinen Kannibalen-Romanen vorgemacht hat. Für nimmersatte Horror-Fans reicht es jedoch allemal. Aufmachung:Der Scherenschnitt des Mannes mit seinem Opfer über der Schulter, vermittelt auf den ersten Blick den verstörenden Eindruck einer missgestalteten Mutation. Sehr eindrucksvoll in Szene gesetztes Covermotiv.Fazit:Geradlinig, schnörkellos und brutal. Ein weiterer Mutanten-Splatter-Roman, dieses Mal aus der Feder von Brian Keene. Kein Meisterwerk, aber solide Handwerksarbeit. 09. Nov. 2013 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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