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Von Magie nicht zu unterscheiden

VON MAGIE NICHT ZU UNTERSCHEIDEN
VON MAGIE NICHT ZU UNTERSCHEIDEN

David A. McIntee
Roman / Science Fiction

Cross Cult

Star Trek - The Next Generation: Band 7
Taschenbuch, 512 Seiten
ISBN: 978-386425293-8

Dez. 2013, 1. Auflage, 14.80 EUR
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Die U.S.S. Enterprise entdeckt ein Raumschiff der NX-Klasse aus dem 22. Jahrhundert, das für zerstört gehalten wurde. Angeblich sei die Intrepid bei der Deaktivierung romulanischer Minen nach dem Waffenstillstand zwischen dem romulanischen Imperium und der neugegründeten Föderation vernichtet worden. Als eine Außenteam das Wrack erkundet, muss es jedoch bestürzt feststellen, dass die Besatzung durch enorme Fliehkräfte infolge eines Versagens der Trägheitsdämpfer, zerschmettert wurde. Die Sternenflotte fordert eine Untersuchung des Phänomens und eine Instandsetzung der Intrepid. Diese Aufgabe soll jedoch nicht von Captain Picard und der Crew der Enterprise durchgeführt werden, sondern von der U.S.S. Challenger unter dem Kommando von Captain Montgomery Scott!
Der fordert jedoch seinen Ingenieurs-Kollegen Geordie LaForge an, ebenso wie Lieutenant Commander Reginald Barclay und Lieutenant Commander Nog, seines Zeichens eigentlich Chefingenieur von Deep Space Nine. Zu Geordies Freude trifft er am vereinbarten Rendezvous-Punkt auf eine alte Bekannte, die ebenfalls an Bord der Challenger erwartet wird: Guinan. An Bord des Raumschiffs gibt es außerdem ein Wiedersehen mit einer Frau, die in Geordie augenblicklich tiefergehende Gefühle weckt. Dabei handelt es sich um die Raumschiff-Expertin und zivile Beraterin Dr. Leah Brahms. Weniger erfreut ist Geordie jedoch über den wissenschaftlichen Berater aus dem 22. Jahrhundert, denn bei dem handelt es sich um keinen Geringeren als den Zeitreisenden Rasmussen, der bei der Crew der Enterprise keine guten Erinnerungen hinterlassen hat. Doch Rasmussen scheint sich geändert zu haben und zeigt ehrliches Interesse an der Arbeit mit der Intrepid, bei der die Crew der Challenger rasch Fortschritte macht. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt als das Sternenflotten-Schiff von mehreren feindlichen Kreuzern angegriffen wird, die unter dem Kommando eines alten Feindes von Captain Picard stehen. Und der hat mit der Intrepid seine ganz eigenen Pläne.
Und nachdem die gemeinsame Arbeit der besten Ingenieure der Raumflotte einen Hinweis auf den begehrten Slipstream-Antrieb liefert, mischen plötzlich auch die Romulaner mit, und die führen selten etwas Gutes im Schilde ...

Meinung:

STAR TREK-Leser haben es in Deutschland nicht leicht. Glücklicherweise hatte Cross Cult ein Einsehen, nachdem der Heyne Verlag die Veröffentlichung der Franchise-Romane einstellte. Dennoch müssen die Fans immer wieder lange Wartezeiten in Kauf nehmen, bis neue Titel ihrer Lieblingsserien erscheinen. So auch im Falle von THE NEXT GENERATION. Zweieinhalb Jahre mussten die Leser warten, bis neuer Lesestoff verfügbar war. Daher dürften einige Fans enttäuscht sein, dass Captain Picard und die restliche Crew der Enterprise nur eine verschwindend kleine Rolle in dem monumentalen Werk von 550 Seiten Umfang innehaben. Bis auf Geordie LaForge, der zusammen mit Montgomery Scott, genannt Scotty, die erste Geige spielt. Damit wird der siebte Band der TNG-Reihe zu einem Treffen der Ingenieurs-Generationen, denn auch der Ferengi Nog von Deep Space Nine ist mit von der Partie. Der hat ja bereits Chief O'Brien als Chefingenieur der Raumstation beerbt und sich zu einem gewissenhaften und zuverlässigen Offizier gemausert. Dennoch ist der Roman von David A. McIntee bei TNG gut aufgehoben, denn es gibt ein Wiederlesen mit zahlreichen bekannten und beliebten Figuren der Serie, angefangen bei Guinan und Reginald Barclay, bis hin zu (ACHTUNG SPOILER) Leah Brahms, Rasmussen, Daimon Bok und Sela. Selbst Spock darf im Epilog einen kleinen Cameo-Auftritt absolvieren.
Der Titel ist für diesen Roman perfekt gewählt, nicht zuletzt deshalb weil Scottys Taten oftmals für seine Offizierskollegen tatsächlich wie Magie anmuteten, wenn er in letzter Sekunde das Unmögliche möglich machte. So kommt es im Verlauf der Handlung immer wieder zu Reminiszenzen, in denen sich Scotty an seine Zeit auf der ersten Enterprise unter dem Kommando von Captain Kirk erinnert. Auch Geordie gedenkt verlorener Freunde, wenn er sich beispielsweise fragt, was Data in einer bestimmten Situation getan hätte. Nog indes, als Vertreter der dritten STAR TREK-Serie, wendet diverse Tricks an, die er von Constable Odo oder seinem Onkel Quark gelernt hat. Und am Ende kommt sogar ein MHN der ersten Generation zum Einsatz, so dass auch die vierte STAR TREK-Serie VOYAGER zu Ehren kommt. McIntee ist es somit gelungen in einem Roman das komplexe Universum von Gene Roddenberry spielerisch unter einen Hut zu bekommen. Dabei bleibt die Handlung erstaunlich schlüssig und logisch, ohne allzu konstruiert zu wirken. Eigentlich handelt es sich sogar um zwei Romane in einem Band, denn die Handlung um die Intrepid und die Rache von Daimon Bok endet mit dem ersten Teil des Buches, welcher mit der Überschrift „Challenger“ betitelt wurde. Erst im zweiten Teil „Möbius-Reise“ kommt es schließlich zur Begegnung mit den Romulanern, die natürlich eine Chance wittern, in den Besitz des begehrten Slipstream-Antriebs zu gelangen, mit dem sie nicht nur einen taktischen Vorteil gegenüber der Föderation besäßen, sondern darüber hinaus auch die unangefochtene Führung des Typhon Pacts übernehmen könnten. Die Charaktere wurden von McIntee perfekt getroffen. Angefangen bei Geordies Besonnenheit, bis hin zu Guinans weisen Ratschlägen und Barclays Unsicherheit im Kontakt mit anderen Lebewesen, insbesondere mit Frauen. Die Qualität des zweiten Teils „Möbius-Reise“ fällt jedoch im Gegensatz zum ersten Teil ein wenig ab. Das liegt teilweise an den komplizierten Beschreibungen, die nicht nur ein Interesse an der Physik von STAR TREK voraussetzen, sondern auch ein gewisses Maß an Fantasie erforderlich machen. Zum Teil aber auch an recht plakativen Szenarien, wie dem Angriff der wiederbelebten Gerippe, die der Autor von den Charakteren als Zombies bezeichnen lässt. Die Analogie zu den Antikörpern des menschlichen Organismus ist eine hervorragende Idee und eine treffende Erklärung, doch fragt man sich unweigerlich, weshalb die Sternenflotten-Offiziere und Romulaner die „Zombies“ nicht einfach desintegrieren und verdampfen.
Die Auflösung der „Möbius-Reise“, die die Besatzung der Challenger über die Grenzen der bekannten Galaxie hinausführt, ist dagegen jedoch äußerst raffiniert und gelungen, und trotz seines enormen Umfangs wird der Roman an keiner Stelle langweilig. Vorkenntnisse aus den erste sechs Bänden benötigt man zudem auch keine, allerdings sollte man sich in der TV-Serie einigermaßen auskennen und eine Affinität für die Ingenieure Geordie LaForge und Scotty mitbringen. Nach der Einstellung der Serien und Filme steht der Roman zudem nicht für sich alleine, sondern bringt auch eine charakterliche Entwicklung der Figuren mit sich. Für Fans der nächsten Generation absolut empfehlenswert und auch ohne Picard, Worf und Co ein Lesevergnügen par excellence.

Aufmachung:

Das wunderschöne Titelbild stammt dieses Mal ausnahmesweise nicht von Martin Frei, sondern von Alan Dingman und zeigt die U.S.S. Challenger in Aktion. Die Tatsache, dass es sich bei dem Raumschiff um einen Kreuzer der Galaxy-Klasse handelt sorgt zusätzlich für nostalgische Gefühle und hilft dem Leser sich die Räumlichkeiten des Schiffes bildlich vorzustellen. Die Schrift ist leider relativ klein, doch in Anbetracht des Umfangs des Romans vermutlich eine Entscheidung aus wirtschaftlicher Sicht.

Fazit:

Treffen der Ingenieurs-Generationen! XXL-Science-Fiction-Abenteuer mit Geordie LaForge und Scotty, fein gewürzt mit Auftritten vieler beliebter Nebencharaktere aus STAR TREK: THE NEXT GENERATION. Ein Muss für alle Trekkies.

25. Jan. 2014 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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