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Der letzte Tag
Es sind sechs Drehorte, in drei Ländern, die Sie in elf Tagen bewältigen sollen. Meinung:Mit seinem dritten Werk, das beinahe sechshundert Seiten füllt, ließ sich Adam Nevill, hochtrabend als die britische Antwort auf Stephen King beworben, abermals von einschlägigen Filmen der Horror-Subgenres Okkultismus und Geister inspirieren. Ein bisschen Blair Witch Project, ein wenig Paranormal Activity und ein Hauch von The Grudge.Mit dem stimmungsvollen Prolog weckt der Autor jedenfalls augenblicklich das Interesse des Lesers und bereits in den ersten Kapiteln werden die Grundsteine für eine originelle Gruselgeschichte gesetzt. Protagonist und (Anti-)Held des Romans ist der erfolglose Filmemacher Kyle, der immer tiefer in den Strudel des Bösen hineingezogen wird. Viel wird zunächst nur angedeutet, konkret oder plakativ ist erst einmal gar nichts. Selbst die bizarren Todesfälle erlebt der Leser nur aus der Sicht von Kyle, das heißt, durch Erzählungen und Berichte. Fans und Liebhaber härterer Kost kommen bei Nevill definitiv nicht auf ihre Kosten. Also nichts für Leser von Laymon, Lee, Ketchum oder Curran. Der Autor des vorliegenden Romans setzt auf Atmosphäre pur, was ihm auch unbestritten gelungen ist. Allerdings schießt er bei Der letzte Tag eindeutig über das Ziel hinaus. Was zu Beginn noch sehr stimmungsvoll ist, verliert sich bald in langatmigen Monologen der verschiedenen Zeitzeugen und den Beobachtungen und Erlebnissen von Kyle. Nevill setzt nur wenige dramaturgische Höhepunkte, die dann schnell in den allgemeinen, subjektiv sehr langweilig empfundenen, Beschreibungen untergehen. Nach den ohnehin sehr ausladenden Kapiteln verspürt man nur wenig Lust, die Geschichte weiterzuverfolgen, und selbst im letzten Abschnitt des Buches, der deutlich actionorientierter ist, gelingt es Nevill kaum, die Aufmerksamkeit des Lesers noch einmal zu wecken, nachdem das anfängliche Interesse geschwunden ist. Vielleicht hätten Übersetzer und Lektorat durch ein konsequentes Kürzen, der Story noch etwas mehr Schwung geben können, denn die Geschichte hat durchaus Potenzial. Aufmachung:Das Covermotiv zeigt den heruntergekommenen Bauernhof der Sekte aus ihrer Zeit in Frankreich. Das düstere Setting findet sich genauso im Roman wieder. Leider reicht es nicht aus, um die Spannung zu halten. Das großformatige Taschenbuch mit der Klappenbroschur sieht schön aus, ist aber aufgrund der hohen Seitenzahl äußerst unhandlich. Besitzer eines elektronischen Lesegerätes sind mit der Ebook-Version deutlich besser beraten.Fazit:Düstere und äußerst faszinierende Story, die aber viel zu langweilig erzählt wird, um wirklich Spannung oder Gänsehaut zu erzeugen. Wirklich schade. 01. Feb. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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