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Der Fluch der Mumie

DER FLUCH DER MUMIE
FSK-Freigabe DER FLUCH DER MUMIE

(Originaltitel: The Mummy's Shroud)



Anolis Entertainment
DVD/Blu-ray - Folge 3, Horror
Großbritannien 1966
FSK: ab 12, ca. 90 min.
EUR 18.99, Status: Jetzt bestellen

Ägypten 1920
Eine Expedition unter der Leitung des berühmten Archäologen Sir Basil Walden ist in der Sahara auf der Suche nach dem Grabmal des Kind-Pharaos Kah-to-Bey. Dieser musste vor 4000 Jahren mit seinem Leibwächter Prem in die Wüste fliehen, da Thronräuber ihn und seinen Vater verraten hatten. Die Mumie Prems wurde bereits entdeckt, doch wo Kah-to-Bey beigesetzt wurde ist noch immer nicht bekannt. Die Expedition bleibt lange erfolglos und gilt schließlich sogar als verschollen, so dass ihr Finanzier Stanley Preston nach Ägypten reist und sich schließlich sogar selbst auf die Suche nach den vermissten Forschern macht. Allerdings erst auf Druck der örtlichen Presse hin, obwohl auch Prestons Sohn zu der Expedition gehört. Tatsächlich wird die Suchmannschaft fündig, und dass keinen Tag zu früh, denn gerade hat die Expedition ihren Zweck erfüllt und das geheime Grab von Kah-to-Bey gefunden. Dabei wird Sir Basil allerdings von einer Schlange gebissen, erholt sich aber rasch angesichts des spektakulären Fundes. Den Wächter Hasmid können die Forscher ebenfalls ohne großen Widerstand vertreiben. Trotzdem weigert sich Sir Basils Assistentin, Claire de Sangre, die Inschrift auf dem Grabtuch zu entziffern, da dies ein großes Unglück nach sich ziehen würde. Die Mumie Kah-to-Beys und das dazugehörige Grabtuch werden in die Stadt gebracht. Dort erleidet Sir Basil kurz darauf einen Nervenzusammenbruch und wird in eine psychiatrische Anstalt gebracht, aus der er aber fliehen kann. Doch das Grauen ist schon auf der Suche nach ihm, denn Hasmid ist es gelungen das Grabtuch in seinen Besitz zu bringen und mit dessen Hilfe erweckt er die Mumie des Leibwächters Prem zu untotem Leben, damit sie die Frevler bestrafen kann ...

Meinung:

Sicher, die Story ist nicht neu und serviert dem geneigten Zuschauer nur eine weitere, farbenfrohe Variante des Horror-Klassikers von Universal aus dem Jahr 1933. Doch bei den Filmen der legendären Hammer-Studios ging es in den seltensten Fällen um raffinierte Plots und Originalität, sondern vielmehr um einen stringenten, spannenden Handlungsablauf, sorgfältig aufgebaute Kulissen und natürlich um Monster, Vampire, Werwölfe und – Mumien. Nicht weniger als vier Streifen wurden im Auftrag der Hammer Studios zu diesem Thema gedreht. Der berühmteste von ihnen dürfte sicherlich „Die Rache der Pharaonen“ aus dem Jahr 1959 sein. Regie führte damals Terence Fisher (u.a. „Dracula“ und „Der Hund von Baskerville“), in den Hauptrollen konnte man einmal mehr das Erfolgsduo Peter Cushing und Christopher Lee bewundern.

„Der Fluch der Mumie“ entstand im Jahr 1966 und ist der letzte Film, der in den Bray-Studios entstand, ehe die Firma ihre Produktionen in die Elstree und Pinewood Studios verlegte. Regie führte dieses Mal John Gilling, der sich unter anderem auch für den atmosphärischen Horror-Film „Das Schwarze Reptil“ verantwortlich zeigt und darüber hinaus auch das Drehbuch verfasste. Zu den Darstellern gehören André Morell („Der Hund von Baskerville“, „Nächte des Grauens“) und Michael Ripper („Das Schwarze Reptil“), beides verdiente Schauspieler, die man aus vielen Hammer-Produktionen kennt und auch hier eine herausragende Darbietung ihres Könnens geben. Weitere Darsteller sind John Phillips, David Buck, Elizabeth Sellars, Catherine Lacey und Maggie Kimberly, die jedoch in der Rolle der Claire de Sangre als eine der Hauptakteurinnen seltsam spröde und steif daherkommt.
Die Kulissen zeugen auch dieses Mal von sehr viel Sorgfalt und Herzblut, die in das Projekt geflossen sind, obwohl der Film selbst für damalige Verhältnisse als Low-Budget-Projekt angesehen werden kann.
Der Streifen beginnt mit einer sehr langen Prologszene, in der lediglich ein Sprecher zu hören ist, der das Geschehen auf dem Bildschirm kommentiert. Nach dem sehr dramatischen und mit pompöser Musik untermalten Intro, erfährt die Handlung einen Zeitsprung und setzt die Geschehnisse im Jahr 1920 fort, in dem die Geschichte des restlichen Films spielt. Obwohl es geraume Zeit dauert bis sich die Mumie in Bewegung setzt, nämlich ziemlich genau die Hälfte des Films, kommt keine Langeweile auf. Das liegt zum einen an der stringent erzählten Handlung, aber auch an der Leidenschaft und Spiellust der Darsteller, die ihre Rollen sehr ernst nehmen. Obwohl es einige witzige Momente in dem Film gibt, wie beispielsweise der pflichtvergessene Putzmann, ist die Handlung gravitätisch und bietet keine unfreiwillig komischen Momenten. Die Mumie, von Christopher Lees Stunt-Double Eddie Powell gespielt, bewegt sich steif und staksig durch die Kulissen und begeht auf Befehl des Grabwächters die Morde, die für die damalige Zeit ungewöhnlich brutal ausgefallen sind, obwohl, und das ist der Clou dabei, kaum Blut zu sehen ist. Hier spielt der Regisseur mit der Vorstellungskraft des Zuschauers, frei nach dem Motto „lieber andeuten und abblenden, als durch schlechte Effekte und billige Masken unglaubwürdig zu werden“. Insbesondere das Finale wurde wirklich großartig und schaurig inszeniert.
Schade nur, dass der Klappentext der Bluray bereits die Geschichte, inklusive dem Ende, vorwegnimmt.

Der Film ist auch dieses Mal in zwei Varianten erhältlich. Zum einen als Standard-Version und zum anderen als aufwändig gestaltetes Mediabook mit umfangreichem Booklet. Die Extras sind jedoch auch in der Standard-Version vorhanden und können sich wirklich sehen lassen. Bildergalerien, Trailer usw. kennt man zur Genüge und gehören mittlerweile zur Grundausstattung. „Der Fluch der Mumie“ indes hat darüber hinaus auch den kompletten Comic zum Film zu bieten, sowie einen Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Volker Kranz, die mit sehr viel Sachverstand und Detailwissen an die Aufgabe herangegangen sind. Schade nur, dass sie so selten auf das Geschehen auf dem Bildschirm eingehen. Man kann den Erzählungen der beiden lauschen ohne ein einziges Mal hinzuschauen.

Das Cover-Artwork zeigt in der Standard-Version die drohende Faust der Mumie. Die Farbgebung des Hintergrunds ist jedoch weniger ansprechend.

Fazit:

Unterhaltsamer und sehenswerter Mumien-Horror, der zwar erst nach der Hälfte des Films so richtig in die Gänge kommt, dann aber auch mit einigen sehr brutalen Morden aufwartet, bis hin zu dem grandios inszenierten Finale. Wem der Film an sich noch nicht ausreicht, der kann sich darüber hinaus über jede Menge Bonusmaterial freuen. Sowohl in der Standard-Version, als auch als Mediabook eine durchaus lohnenswerte Anschaffung, die sich kein Liebhaber klassischer Gruselfilme entgehen lassen sollte.

25. Mai. 2014 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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