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Startseite > Rezensionen > Florian Hilleberg > Monster-Horror > Frankensteins Kampf mit den Teufelsmonstern

Frankensteins Kampf mit den Teufelsmonstern

FRANKENSTEINS KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER
FSK-Freigabe FRANKENSTEINS KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER

(Originaltitel: Gojira tai Hedora)



Anolis Entertainment
DVD/Blu-ray - Folge 10, Japanischer Monster-Horror
Japan
FSK: ab 12, ca. 82 min.
EUR 29.99, Status: Jetzt bestellen

Die Umweltverschmutzung hat ein grauenhaftes Monstrum hervorgebracht, denn in den Fluten der verdreckten Ozeane entsteht eine Kreatur namens Hedorah, dem schon bald mehrere Schiffe zum Opfer fallen.
Ein Fischer, der ein ihm unbekanntes Meerestier gefangen hat, übergibt seinen Fund dem Wissenschaftler Dr. Toru Yano. Mit seinem Sohn Ken begibt er sich zu der Stelle, wo der Fischer die Kreatur entdeckte. Während Ken am felsigen Ufer auf seinen Vater wartet, taucht dieser in der Bucht und macht die Bekanntschaft mit dem Ungeheuer; ebenso wie sein Sohn Ken wenige Minuten zuvor. Hedorah scheint aber nicht nur willkürlich Ableger zu produzieren, sondern kann sowohl im Wasser, als auch an Land existieren. Doch das neue Ungeheuer hat noch viel mehr Tricks auf Lager.
Wie gut, dass Godzilla sich der personifizierten Umweltverschmutzung entgegenstellt. Doch in Hedorah, beziehungsweise in Hydrox, wie der kleine Ken das Monster getauft hat, erwächst der Riesenechse ein ebenbürtiger Gegner. Durch Abgase und giftige Abfälle wächst der Hydrox immer weiter und entwickelt immer grauenhaftere Fähigkeiten. So ist er unter anderem gegen Godzillas Hitzeatem immun. Am Fujiyama kommt es schließlich zum Entscheidungskampf der beiden Giganten und Ken ist mit seiner Familie an vorderster Front mit dabei.

Meinung:

Für seinen 10. Beitrag zu den KAIJU CLASSICS hat sich Anolis Entertainment eine ganz besondere Perle des japanischen Monsterfilms ausgesucht. Nun gehöre ich persönlich nicht zu der Generation, die diesen Streifen weiland im Kino bestaunen durfte und begegnete Godzilla als Kind erst im Privatfernsehen.
„Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster“ war indes nicht mit dabei und der Film ist wirklich in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich.
Eines vorweg: falls man diesen Film nicht kennt, sollte man nicht vorschnell urteilen und ihn ein zweites Mal anschauen, vielleicht sogar mit einem der drei (!) Audiokommentare, die diese Sammler-Edition beinhaltet. So erkennt man nämlich, dass dieser Godzilla-Film nicht nur das missglückte Regiedebüt eines Mannes namens Yoshimitsu Banno ist, der sich offenbar nicht entscheiden konnte, ob er einen düsteren Monster-Horrorfilm drehen wollte oder doch lieber einen Godzilla-Streifen für Kinder mit pädagogischer Botschaft.
Ganz so misslungen ist dieses cineastische Werk aber dann doch nicht, auch wenn einige Szenen äußerst gewöhnungsbedürftig und experimentell erscheinen.
Der fliegende Godzilla am Ende dieses unterhaltsamen Filmchens ist damit noch nicht einmal gemeint, denn je öfter man den Streifen sieht, umso weniger stört man sich an dieser widernatürlichen Akrobatik.
Zunächst aber wird man mit einem stimmungsvollen Intro begrüßt, das weniger an einen Godzilla-Film erinnert, als vielmehr an den Beginn eines japanischen James-Bond-Abenteuers. Die junge Dame, die den Titelsong zum Besten gibt, spielt im Film übrigens eine nicht unwesentliche Rolle, auch wenn sie nicht viel zu sagen hat. Der menschliche Hauptdarsteller ist vielmehr Hiroyuki Kawase, der den kleinen Ken spielt. Aber keine Bange, sein Part ist weit weniger einnehmend und aufdringlich als in „Godzilla – Attack all Monsters“. Die Thematik des vorliegenden Films ist durchaus ernsthaft und einige Szenen sind wirklich gewagt für einen Godzilla-Film, der sich eigentlich an ein jüngeres Publikum richtet. Immerhin gab es damals die Auflage von Seiten des Studios, dass in den Godzilla-Streifen keine Leichen gezeigt werden durften. Mit dieser Tradition hat Yoshimitsu Banno erstmals gebrochen. Und die blanken Knochen von Hedorahs Opfer sind schon starker Tobak. Das Monster heißt übrigens nur in der deutschen Fassung Hydrox, während der Name Hedorah an das japanische Wort für Schlick oder Schlamm gemahnt.
Das Kostüm hält heutigen Standards natürlich genauso wenig Stand wie der Gummianzug von Godzilla, obwohl Hedorah als Monster wirklich ein Novum darstellt und als personifizierte Umweltverschmutzung eigentlich eine recht gute Figur macht. Vor allem wenn er auf einem Industrieschlot hockt und die giftigen Dämpfe einsaugt wie ein alter Kiffer.
Im Gegensatz zu einigen anderen Godzilla-Filmen braucht der Zuschauer nicht lange auf den Auftritt der Monster zu warten. Die Fanfare zu Godzillas Auftritt, der wie ein Western-Held vor der aufgehenden Sonne erscheint, ist dann aber doch eine Spur zu albern. Wenigstens hält er sich mit lächerlichen Gesten zurück, auch wenn er in einigen Szenen immer noch viel zu sehr an einen Menschen erinnert. Erfrischend und darüber hinaus sehr stimmig und irgendwie beklemmend ist dagegen jene Szene, in der Godzilla von seinem Gegner im Schlick lebendig begraben werden soll. Und von solchen Szenen gibt es durchaus noch mehr zu entdecken, so wie es in dem Film vor Anspielungen und Metaphern nur so wimmelt. Selbst der Tod einer Hauptrolle muss der geneigte Zuschauer in Kauf nehmen. Die Zeichentrick-Sequenzen, die nicht von ungefähr an einen Lehrfilm der 70er Jahre erinnern, haben mich weit weniger gestört als den einen oder anderen Kommentator. Tatsächlich musste ich mehr an Monty Python's „Die Ritter der Kokosnuss“ denken, in dem solche animierten Einlagen ebenfalls drin vorkamen. So besitzt der Film trotz seiner düsteren Elemente und seiner hoffnungslosen Botschaft doch eine Prise Humor. Eines sehr speziellen zwar, aber immerhin.
Hinzu kommt, dass die Handlung auch den Zeitgeist der 70er transportiert, was in der Jugendkultur gut zur Geltung kommt. Die Anreise der Jugendlichen am Fujiyama wurde in einem tristen Grauton gefilmt und wird erst farbig als sie zu feiern beginnen.
So hat der Film neben der typischen Monster-Klopperei, sogar einige beinahe psychedelisch anmutende Aspekte aufzuweisen.

Aufmachung:

Allein die Extras lohnen bereits die Anschaffung der limitierten und wirklich edel gestalteten Metall-Box. Neben zwei verschiedenen Kinofassungen, einer Super-8-Fassung und diversen Trailern, kommt der Zuschauer in den Genuss von nicht weniger als drei unterschiedlichen Audio-Kommentaren, die nicht minder unterhaltsam sind, als der eigentlich Film. Zumal alle Kommentatoren unterschiedliche Schwerpunkte legen. Selbstverständlich darf auch dieses Mal nicht der Monster-Experte Jörg Buttgereit fehlen.
Natürlich hat auch dieses Sammlerstück ein informatives, reich bebildertes Booklet zu bieten.

Fazit:

Godzilla gegen Umweltverschmutzung! Einer der außergewöhnlichsten japanischen Monster-Filme in einer hochwertigen Sammleredition mit jeder Menge Extras. Für Kaiju-Fans ein absolutes Muss. Doch Vorsicht, trotz einiger infantiler Szenen, nichts für die ganz Kleinen.

05. Feb. 2015 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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