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Madame Mandilips Puppen
New York, 1931 Meinung:Das vorliegende zweiteilige Hörspiel ist ein echtes Novum der Reihe GRUSELKABINETT, und das soll angesichts von beinahe einhundert Folgen schon etwas heißen. Mordende, lebende Puppen sind im Horror-Genre, spätestens seit Chucky, nichts Besonderes mehr, doch in den klassischen Werken, beziehungsweise überhaupt in der Literatur, findet man sie dagegen eher selten. Die Vorlage zu diesem Hörspiel stammt aus der Feder des amerikanischen Schriftstellers und Journalisten Abraham Merritt, der Zeit seines Lebens einige phantastische Kurzgeschichten und Novellen mit Horror-Elementen verfasste.Madame Mandilips Puppen, im Original Burn, Witch, burn, ist hierzulande unter dem Titel Flieh, Hexe, flieh erschienen. Nämlich einmal als Taschenbuch der beliebten Reihe VAMPIR-HORROR-ROMAN und zum anderen als Novelle in dem Sammelband Hexen & Teufel: Drei satanische Romane aus dem Festa Verlag. Leider sind beide Titel derzeit vergriffen. 1936 wurde der Stoff übrigens von niemand Geringerem als Tod Browning verfilmt, der auch Dracula mit Bela Lugosi auf die Leinwand bannte. Dank der Macher von Titania Medien kommt der Gruselfan nun auch akustisch in den Genuss dieser einzigartigen Geschichte, und dass durchaus werkgetreu. Die Story wurde in Spielfilmlänge mit so wunderbaren Sprechern wie Hans-Georg Panczak, Helmut Krauss, Dietmar Wunder, Jan Makino, Antje von der Ahe und Doris Gallart in der Rolle der Madame Mandilip inszeniert. Vor allem Frau Gallart liefert hier eine geniale Darbietung als urböse Hexe ab und sorgt für die nötige Prise Gänsehaut. Gallart hat bereits in Der Zauberer von Oz und Die Schneekönigin ihr Können unter Beweis gestellt, während Hans-Georg Panczak bislang in den Aylmer-Vance-Hörspielen der Reihe GRUSELKABINETT vertreten ist. Neu im Ensemble ist dagegen Helmut Krauss, der zwar zahllose Hörspiele mit seiner unverkennbaren Stimme bereicherte, bislang jedoch noch nicht für Titania Medien vor dem Mikrofon stand. Dafür kennen ihn viele Hörer bereits als Nachbar Paschulke aus der Fernsehserie LÖWENZAHN. Die Rolle des Gangsterbosses Julian Ricori ist ihm wie auf den Leib geschneidert, immerhin synchronisierte Krauss auch Samuel L. Jackson in dem Kultfilm Pulp Fiction. Die Handlung hebt sich erfrischend von dem ab, was man bisher in der Reihe geboten bekommen hat, obwohl Hexen bereits öfter eine bedeutende Rolle gespielt haben. Im Vordergrund steht jedoch zunächst eine sehr kriminalistisch angehauchte Handlung und die Protagonisten, zu denen man auch Ricori und seinen Bodyguard McCann zählen muss, müssen zunächst echte Detektiv-Arbeit leisten. Unheimlich ist die Atmosphäre allerdings schon von Beginn an, denn das Sterben von Ricoris Buchhalter und auch den anderen Opfern wird wahrlich schaurig dargestellt. Dank des düsteren Soundtracks, mit dem auch ruhigere Passagen durch unheilvolle Klavierklänge untermalt werden, entsteht eine intensive Gruselatmosphäre. Madame Mandilips Puppen ist ein Hörspiel, das von Anfang bis Ende zu fesseln vermag und nicht nur eine morbide, unheimliche Stimmung erzeugt, sondern auch mit Action und Spannung den Hörer bei der Stange hält. Aufmachung:Mit den Titelillustrationen zu den beiden Einzelepisoden des Zweiteilers hat sich der Künstler Ertugrul Edirne selbst übertroffen. Allein das Aussehen der Puppen wirkt bedrohlich, insbesondere, wenn sie auf dem Titelbild des zweiten Teils, den Betrachter direkt anstarren. Schaut man sich beide Illustrationen wie im Daumenkino rasch hintereinander an, bekommt man den Eindruck, alle vier Puppen würden den Kopf synchron drehen, um ihr nächstes Opfer ins Visier zu nehmen. Großartig.Fazit:Außergewöhnliche und atmosphärisch dicht inszenierte Doppelfolge mit großartigen Stimmen. Eine der gruseligsten Episoden der gesamten Reihe. 22. Mar. 2015 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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