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Belphégor Das Phantom des Louvre
Im Louvre wird eines Morgens ein Wachmann erschlagen aufgefunden. Stattdessen ist der Sockel der moabitischen Gottheit Belphégor verwaist. Der Journalist Jacques Bellegardes wittert eine sensationelle Story und wird beinahe selbst das Opfer eines Anschlags, für den sich eben jener Belphégor bekennt. Die Polizei tappt im Dunkeln, doch zum Glück nimmt sich der König der Detektive, Chantecoq, des Falls an. Unterstützt wird er dabei von seiner bezaubernden Tochter Colette. Jacques Bellegardes hat jedoch noch andere Sorgen als das Phantom des Louvre, denn eigentlich wollte er sich schon längst von seiner Verlobten Simone Desroches trennen, die längst einen anderen Verehrer hat. Doch von dem will sie nichts wissen und beteuert immer wieder ihre Liebe zu dem Journalisten, der mit der kränkelnden jungen Frau Mitleid hat. Allerdings hat er auch ein Auge auf Colette geworfen. Währenddessen schlägt das Phantom des Louvre erneut zu. Und die Beweislage wird immer eindeutiger. Bald kann die Polizei einen ersten Verdächtigen präsentieren: Jacques Bellegardes. Chantecoq ist von der Unschuld des Journalisten überzeugt, doch Belphégor lässt den König der Detektive unmissverständlich wissen, dass er und seine Tochter in höchster Lebensgefahr schweben, sollte Chantecoq den Fall weiterverfolgen ... Meinung:Arthur Bernède ist ein hierzulande weniger bekannter französischer Schriftsteller, der mit einem Gesamtwerk von über 200 Werken zu den produktiveren Vertretern seiner Zunft gehört. Zu seinen bekanntesten Romanen gehört zweifelsohne Belphégor Das Phantom des Louvre, obwohl die meisten Menschen wohl eher eine der zahlreichen Verfilmungen kennen dürften, wie beispielsweise die 13teilige Fernsehserie von 1965 oder den Spielfilm aus dem Jahr 2001 mit Sophie Marceau in der Hauptrolle. Der Roman wurde nämlich erst 2013 in die deutsche Sprache übersetzt. Passend für Jens Wawrczeck, der schon seit längerem damit liebäugelte das Werk zu vertonen.Jetzt endlich ist das Hörbuch bei Vitaphon erschienen und darf die deutschsprachigen Hörer in seinen Bann schlagen. Es handelt sich trotz seines mysteriösen Hintergrundes um eine klassische Kriminal- oder Detektivgeschichte, die im Paris der 20er Jahre spielt. Setting, Figuren und Handlungsaufbau erinnern unweigerlich an die Werke von Edgar Wallace, während der König der Schnüffler, Chantecoq, natürlich von niemand Geringerem als Sherlock Holmes inspiriert worden sein dürfte. Der Roman bezieht seine Spannung in erster Linie aus der Frage, wer sich hinter dem titelgebenden Phantom verbirgt, obwohl die Auflösung aus heutiger Sicht jetzt nicht so überraschend ist. Zu der Zeit als der Roman zum ersten Mal in Frankreich erschienen ist, dürfte der Aha-Effekt deutlich größer ausgefallen sein. Ansonsten werden sämtliche Klischees des Genres bedient. Es gibt Geheimgänge, falsche Fährten, Drohungen (vorzugsweise als Briefe, die per Pflasterstein durchs Fenster befördert werden), unfähige Polizisten (die jeder noch so offensichtlich falschen Spur nachjagen und ständig im Dunkeln tappen), integre Gutmenschen, die über jeden Zweifel erhaben sind und sinistre Handlanger, von denen einer sogar einen Buckel hat. Nichtsdestotrotz wird die Geschichte packend erzählt und die bange Frage wie es Chantecoq gelingen mag, die Unschuld von Jacques Bellegardes zu beweisen und das Phantom zu demaskieren, beschäftigt den Hörer bis zum Schluss. Jens Wawrczeck erweist sich dabei einmal mehr als exzellenter Sprecher und Schauspieler, dem die französischen Begriffe mit spielerischer Leichtigkeit über die Lippen kommen. Der schwedische Akzent von Simones Hausdame Elsa Bergen ist einfach grandios und obwohl der Sprecher versucht den verschiedenen Charakteren Individualität zu verleihen, indem er mit der Stimme changiert, übertreibt er es nicht und wahrt die Contenance. Ein wahrer Meister seines Fachs. Aufmachung:Das Covermotiv zeigt das Phantom so, wie es im Roman beschrieben wird. Kunstvoll verewigt, mit einem hohen Wiedererkennungswert. Im Digipak finden sich zudem die Kapitelüberschriften und der Text zum Lied Belphégor, das Jens Wawrczeck zu Beginn intoniert.Fazit:Ein Klassiker der französischen Kriminalliteratur, der aus heutiger Sicht wenig Neues zu bieten hat. Packend, klischeehaft und fabelhaft gespielt von Jens Wawrczeck. 07. Apr. 2015 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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