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Erkenntnisse aus Ruinen
Zwei Jahre nach der Zerstörung der ersten Raumstation namens Deep Space Nine, ehemals Terok Nor, soll endlich ihre Nachfolgerin für den öffentlichen Raumverkehr eröffnet werden. Zu diesem Zweck reisen sämtliche, politische Oberhäupter der Khitomer-Mächte an, unter ihnen natürlich auch die Präsidentin der Föderation, Nanietta Bacco. Meinung:Die neue STAR TREK-Romanserie THE FALL bildet die direkte Forsetzung zu TYPHON PACT, auch wenn zwischen den beiden Serien ein fiktiver Zeitraum von fast zwei Jahren vergangen ist, in dem wohl nicht viel Nennenswertes auf der politischen Bühne von STAR TREK passiert ist.Zumindest Captain Sisko und Kasidy Yates haben tüchtig an ihrer Ehe gearbeitet und leben mit ihrer Tochter Rebecca glücklich und zufrieden an Bord der U.S.S. Robinson, die endlich mal wieder das tun durfte, wozu die Schiffe der Galaxy-Klasse ursprünglich gebaut worden sind: nämlich mutig dorthin zu reisen, wo noch nie zuvor jemand gewesen ist. Auch das Wiederlesen mit Odo ist für den DS9-Fan ein kleines Highlight, wobei die Betonung auf klein liegt, denn rückblickend liest sich der Auftritt des Wechselbalgs ziemlich bemüht. Etwas Nostalgie kommt auf, als die alten DS9-TV-Recken im neuen Quarks zusammentreffen. Dabei kommt die Sprache auch auf das alte Dart-Board von Bashir und O'Brien, das auf Bajor zurückbleiben musste, wo der gewiefte Ferengi-Barmann ebenfalls eine Bar eröffnet hat. Dass die Dartscheibe zurückbleiben musste, hat angeblich geschäftliche Gründe, doch da fragt sich der Leser unweigerlich, warum Quark nicht einfach eine neue repliziert? Neben den oben erwähnten DS9-Charakteren haben aber auch der große Nagus Rom, seine Frau Leeta, Kanzler Martok und natürlich Präsidentin Nanietta Bacco ihre Auftritte. Auch der totgeglaubten Kira wird sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet, hauptsächlich in Form von Visionen, die die Vedek im himmlischen Tempel erfährt. Was sich zu Beginn noch sehr nostalgisch liest, als Kira Siskos erste Kontaktaufnahme mit den Wurmlochwesen miterleben darf, wird schnell zur Geduldsprobe. Ihre Erlebnisse aus der Vergangenheit von Bajor, wo es offenbar eine Zwei-Klassen-Gesellschaft und Sklaverei gab, sind nur mäßig spannend und hemmen den Lesefluss enorm. Eine richtige Handlung gibt es eigentlich auch nicht. So besteht der erste Roman von THE FALL im Prinzip aus zusammengesetzten Fragmenten, in denen die Charaktere ihre Rückkehr auf die Raumstation und die jüngsten Ereignisse nach der Zerstörung der alten DS9 reflektieren dürfen. Erst nach fast zwei Dritteln des Romans kommt es zum Knalleffekt, der den Leser regelrecht wachrüttelt. Man könnte dem Autor unterstellen, dass er im ersten Teil den Leser bewusst eingelullt hat, damit die überraschende Wende einschlagen kann wie eine Bombe. Nun, wenn dies tatsächlich in der Absicht des Autors gelegen hat, hat es funktioniert. Irgendwie bezweifle ich aber, dass dies die Intention von David R. George III war, als er den Roman geschrieben hat. Immerhin hat er die Gelegenheit genutzt und nimmt den Leser mit auf einen Rundgang über die neue Deep Space Nine-Station. Captain Ro Laren nutzt dabei jede Gelegenheit um ergreifeden Reden zu halten und der Opfer zu gedenken, die die Zerstörung der ersten DS9 gekostet hat. Nun, für ergreifende Reden wird es in Zukunft noch genug Gelegenheiten geben. Allerdings bekommt man auch das Gefühl, dass es jetzt langsam gut ist mit den politischen Intrigen und Verwicklungen. Es wird mal wieder Zeit für richtige STAR TREK-Geschichten, in denen die Protagonisten mit moralischen, technischen und/oder zwischenmenschlichen Problemen konfrontiert werden, während sie neues Leben und neue Zivilisationen entdecken. Stilistisch kann man dem Autor jedenfalls nichts vorwerfen. David R. George III versteht sein Fach. Aufmachung:Das Cover des Romans ist ganz große Klasse. Endlich kann man die neue Raumstation betrachten, wenn auch nicht in voller Pracht. Doch die Beschreibungen im Roman decken sich eins zu eins mit dem Titelbild.Fazit:Stilistisch hervorragend, inhaltlich solide. Die eigentliche Handlung kommt erst nach fast zwei Dritteln in Gang. Zuvor beschränkt sich der Autor auf die Vorstellung der neuen Raumstation und versucht zu vielen Charakteren gerecht zu werden. Hinzu kommen Kiras Visionen, denen deutlich zu viel Raum gegeben wurde. 27. Nov. 2015 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. STAR TREK
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