Zufriedenheit
In ihrem zweiten Sachbuch begibt sich Christina Berndt auf die Suche nach beständiger Zufriedenheit und erteilt dem flüchtigen Glück eine Abfuhr und damit den mannigfaltigen Ratgebern, die uns suggerieren wollen, dass wir ewig auf der größten Welle reiten und auf Wolke Sieben schweben können, wenn wir nur richtig durchatmen, uns gesund ernähren und aufhören zu rauchen.
Gut, ganz so einfach ist es natürlich nicht und Zufriedenheit zu finden kann mitunter recht schwer sein. Doch warum können wir eigentlich nicht immer glücklich sein und müssen uns immer wieder damit abfinden, dass es im Leben Rückschläge gibt und nicht alles so läuft, wie wir uns das vorstellen?
Mit der Antwort auf diese Frage beginnt Christina Berndt ihr neues Buch, ehe sie den Leser zu einem Selbsttest einlädt, damit er herausfinden kann, wie zufrieden er eigentlich ist.
Erst danach wird Die Wissenschaft der Zufriedenheit genauer ins Visier genommen und mit anschaulichen Beispielen erläutert. Rastlose, Hirndoper, Downshifter, Perfekte, Genügsame und Friedvolle begegnen dem Leser hier und zeigen ihm wie unterschiedlich und vielfältig sich Zufriedenheit anfühlen kann.
Am wichtigsten ist letztendlich natürlich die Frage Wie man Zufriedenheit lernen kann und auch darauf hat die Autorin glücklicherweise die passende Antwort, für die man jedoch zunächst etwas tun muss. Nämlich einen jener Selbsttests, die wir alle so sehr lieben. Und gerade die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit, die hier herausgearbeitet wird, ist es doch, die uns unzufrieden macht oder eben auch nicht, wenn unser Leben bereits weitestgehend unseren Vorstellungen entspricht.
Die Einsichtigen, der Pfennigfuchser und die Unausgelastete stehen beispielhaft dafür wie man den Weg zur Zufriedenheit am besten finden kann. Was der Leser konkret dabei mitnehmen kann und welcher Zutaten es zum Zufriedensein bedarf, erläutet die Autorin am Ende des Buches.
Das Erstaunlichste an dem flüssig und unterhaltsam geschriebenen Buch ist jedoch, dass hier nur wenige wirkliche neue Erkenntnisse vermittelt werden. Stattdessen werden während der Lektüre jede Menge Aha-Erlebnisse ausgelöst, bei denen man unweigerlich denkt, dass man das doch eigentlich schon längst wusste, nur hat man es sich wohl nie so richtig bewusst gemacht. Und genau deshalb ist dieses Buch so wertvoll. Abgesehen davon, dass es sehr kurzweilig geschrieben ist und es schlicht und ergreifend Spaß macht, es zu lesen.
Ein ausführliches Quellenverzeichnis und ein Personenregister vervollständigen das Paperback, das mit seiner Klappenbroschur sehr stabil und hochwertig verarbeitet wurde.
Fazit:
Was Christina Berndt in ihrem zweiten Sachbuch beschreibt ist keine wissenschaftliche Sensation oder die Neuerfindung des Rades. Vielmehr bringt sie auf unterhaltsame und anschauliche Weise auf den Punkt, was wir tief in unserem Inneren längst wissen. Durch Selbsttests und entsprechende Beispielse zeigt die Autorin wie wir ein zufriedeneres Leben führen und dadurch automatisch glücklicher werden können.
27. Jun. 2016 - Florian Hilleberg
Der Rezensent
Florian Hilleberg

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen
Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten und bald hie...
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