![]() |
![]() | ||||||
Im Sumpf des Grauens![]() ![]() (Originaltitel: The Alligator People) Anolis Entertainment DVD/Blu-ray - Folge 5, Horror USA FSK: ab 12, ca. 75 min. EUR 18.99, Status: ![]() Auf seiner Hochzeitsreise bekommt Paul Webster einen Brief und verschwindet kurz darauf spurlos. Seine frisch angetraute Gattin Joyce macht sich auf die Suche nach ihm. Die Spur führt sie zu Pauls Familie in die Sümpfe Louisianas. Dort beschäftigt sich der Wissenschaftler Dr. Sinclair mit obskuren Forschungen. Joyce findet heraus, dass Paul einen schweren Flugzeugabsturz überlebt hat. Trotzdem weist sein Leib keinerlei Narben oder Verstümmelungen auf. Hängt seine Unversehrtheit mit Sinclairs Forschungen zusammen? Meinung:Erstaunlich welche Filmjuwelen Anolis immer wieder für seine GALERIE DES GRAUENS zutage fördert. Manche sind dem geneigten Film- oder Horror-Fan zumindest dem Namen nach ein Begriff, einige aber haben es hierzulande nicht einmal bis in das Fernsehprogramm geschafft. Zu jenen seltenen Perlen zählt beispielsweise der vorliegende Streifen, der extra für diese DVD- und Bluray-Veröffentlichung von Bodo Traber synchronisiert wurde, der dazu im Audiokommentar ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert.Heutzutage sähe dieser Film freilich gänzlich anders aus. Abgesehen von grässlich aussehenden CGI-Effekten müsste man sich die dümmlichen Dialoge leicht bekleideter Silikon-Teenie-Darsteller anhören, die weder sich noch das Drehbuch ernst nehmen. Sofern letzteres überhaupt vorhanden wäre. Für Im Sumpf des Grauens gab es ein Drehbuch und die Darsteller sind nicht nur mit Feuereifer bei der Sache, sondern auch durchaus namhaft. Lon Chaney jr. beispielsweise gehört wie sein Vater zum Urgestein des amerikanischen Horrorfilms, wohingegen Beverly Garland zumindest im TV eine gewisse Berühmtheit erlangte. Die Story ist relativ einfach gestrickt, weist aber dennoch den einen oder anderen Twist innerhalb der Handlung auf. Allein die Eröffnungsszene, in der ein Psycholoanalytiker mit Hilfe der Hypnose die verschütteten Erinnerungen von Joyce ans Tageslicht zerrt und dem Zuschauer dadurch quasi bildlich vor Augen führt, ist für einen B-Movie der damaligen Zeit durchaus bemerkenswert. Ebenso die doch sehr ruhige Erzählstruktur. Der Film punktet klar durch Atmosphäre und die Darstellungskunst der Schauspieler, weniger durch Action, Suspense oder Grusel. Als sogenanntes Kassettenkind der 80er Jahre bekam ich sofort Assoziationen zu den legendären Hörspielen der GRUSELSERIE von H. G. Francis, der sich für seine Geschichten gerne von den Horror-Filmen der 50er und 60er Jahre inspirieren ließ. So wirkt Im Sumpf des Grauens tatsächlich wie eine Blaupause für eine Folge der ambitionierten Jugendreihe. Schließlich hat er alles, was ein gutes Gruselhörspiel ausmacht: einen überschaubaren Cast, ein dunkles Geheimnis, eine atmosphärische Location und ein Monster, das erst zum Ende hin in Erscheinung tritt. Bei einem Film mit dem plakativen Originaltitel The Alligator People könnte man jedoch fast schon von einer Mogelpackung sprechen. Immerhin denkt man dabei doch sofort an irgendwelche Mutanten, die ahnungslose Menschen überfallen und auffressen. Doch eigentlich gibt es nur einen einzigen Alligator-Menschen, der sich zudem ziemlich human verhält und irgendwie frappant an einen gewissen Gorn aus der späteren Fernsehserie STAR TREK erinnert. Darüber hinaus hat der Film noch weitere unfreiwillig komische Momente und Szenen zu bieten, die den Streifen aber umso liebenswerter machen. So setzt sich die Hauptdarstellerin auf dem kleinen Bahnhof nahe des Sumpfes wie selbstverständlich auf eine Holzkiste, die radioaktives Material beinhaltet! Der Film hat durchaus seine Längen und ist sehr dialoglastig. Dank der sorgfältigen und versierten Synchronisation hört man den Schauspielern und Sprechern aber gerne zu. Vor allem, da Urgesteine wie Christian Rode, Jochen Schröder und Bernd Vollbrecht an der Produktion mitgewirkt haben. Es ist deutlich zu hören, dass die Synchronisation neueren Datums ist, was die Qualität und den Nostalgiefaktor des Films aber keineswegs beeinträchtigt. Die Stimmen passen allesamt hervorragend zu den Schauspielerin. Einzige Ausnahme ist Gabriele Schramm, die zwar darstellerisch hervorragende Arbeit leistet, aber für die Rolle der Mrs. Hawthorne zu junge klingt. Das Finale ist leider reichlich albern ausgefallen. Nicht nur wegen der sehr ungelenken Maske des Alligator-Menschen, sondern auch wegen seines Kampfes mit dem Einhändigen Mannon. Dass deutlich zu sehen ist, dass sein Haken lediglich auf die Hand aufgesetzt wurde, kann man ja noch verschmerzen. Dass sich der angeblich ach so gefährliche Alligator-Mensch aber von dem besoffenen Hilfsarbeiter durchs Labor scheuchen lässt, bis dieser mit seinem Haken ins Stromkabel hackt, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Unweigerlich fragt man sich, wo plötzlich die vielen, durchtrainierten und gut gebauten Pfleger abgeblieben sind, die kurz zuvor noch Patienten durch das Sanatorium geführt haben. Erst als der Alligator-Mensch im Sumpf den Weg alles Irdischen geht und Joyce einen wirklich glaubhaften und gut gespielten Nervenzusammenbruch erleidet, gewinnt das Finale an lang vermisster Dramatik. In Sachen Extras hat sich Anolis wieder einmal nicht lumpen lassen und beschert dem Sammler nicht nur ein reich bebildertes und sehr informatives Booklet, sondern auch zwei sehr hörenswerte Audiokommentare. Fazit:Deutsche Erstveröffentlichung eines atmosphärischen B-Movies aus den 50ern, wie er heute gar nicht mehr realisierbar wäre. Dafür haben Schauspieler und Macher ihre Arbeit einfach zu ernst genommen, was dem Film deutlich anzusehen ist. 21. Dez. 2016 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
| ||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |