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Krieg im Weltenraum![]() ![]() (Originaltitel: Uchu Daisenso) Anolis Entertainment DVD/Blu-ray - Folge 8, Science-Fiction Japan 1959 FSK: ab 12, ca. 91 min. EUR 18.99, Status: ![]() Das Jahr 1965. Wir befinden uns in einer nicht allzu fernen Zukunft. Ein bemannter Satellit wird von außerirdischen Aggressoren, die mit fliegenden Untertassen aus dem Weltenraum kommen, angegriffen und zerstört. Sofort wird eine Sondersitzung der Nationen einberufen. Schnell findet man heraus, dass sich die Basis der feindlichen gesonnenen Aliens auf dem Mond befindet. Um die Erde zu schützen, muss man dem Feind zuvorkommen und die Kampfhandlungen ins All verlegen. Erstes Ziel ist dabei die Zerstörung der Basis. Zu diesem Zweck werden zwei Raketen zum Mond geschickt. Die Besatzung besteht aus den erfahrensten Astronauten der verschiedenen Nationen unter Führung der japanischen Regierung. Doch die Außerirdischen sind mächtiger als erwartet. Sie sind in der Lage einzelne Menschen mental zu beeinflussen und sie zu willenlosen Marionetten zu machen. Die Raketen starten, ohne dass Major Ichiro Katsumiya und seiner Besatzung bewusst ist, dass sich ein Verräter unter ihnen befindet. Meinung:Inoshiro Honda dürfte hierzulande am ehesten als Regisseur von Godzilla (1954) bekannt sein. Allerdings ist dies nur einer der knapp dreißig Filme, bei denen er Regie geführt hat. Darunter befinden sich Gruselfilme wie Das Grauen schleicht durch Tokio, der ebenfalls DIE RACHE DER GALERIE DES GRAUENS zu spüren bekam. Doch auch Science-Fiction-Filme gehörten zum reichhaltigen Portfolio des vielseitigen Tausendsassas. Was mit Weltraumbestien seinen Anfang nahm, gipfelte schließlich im Krieg im Weltenraum aus dem Jahr 1959, der damals gerade einmal knapp sechs Jahre in die Zukunft blickte und nicht nur die Mondlandung vorhersah, sondern auch die ISS.Sicher, die Raumstation ist nicht unbedingt ein bemannter Satellit und auch nicht besonders eindrucksvoll bewaffnet, aber Inoshiro Hondas Äquivalent konnte schließlich auch nur in eine Richtung feuern. Kein Wunder, dass es den Kampf gegen die fliegenden Untertassen verlor. Übrigens muss man den bösen Aliens zugute halten, dass es genau genommen die Menschen waren, die zuerst feuerten. Es wird zwar am Anfang behauptet, man würde angegriffen werden, aber eigentlich sieht man nur schnell auf den bemannten Satelliten zufliegende Raumschiffe. So schnell kann man die Welt also in einen interstellaren Krieg verwickeln. Als hätte Inoshiro Honda nicht nur die Kuba-Krise, sondern auch einen egozentrischen US-Präsidenten und einen größenwahnsinnigen nordkoreanischen Diktator kommen sehen. Krieg im Weltenraum sollte dahingehend für jeden amtierenden und angehenden Staatschef Pflichtprogramm sein. Immerhin ist er auch in anderer Hinsicht äußerst lehrreich. Denn lange bevor das Raumschiff Enterprise die unendlichen Weiten erforschte, sah man hier schon eine internationale Besatzung zum Mond fliegen, wo auch Frauen ihren Mann stehen durften. Zugegeben, so richtig bedrohlich sehen die fiesen Aliens mit ihren Micky-Maus-Helmen nicht aus. Im Gegensatz zu der unheimlichen Stimme aus dem Off, die nicht nur dem armen Iwamura Kopfschmerzen bereitet. Wenigstens verflüchtigt sich seine Migräne noch rechtzeitig, so dass er seinen Leuten mit dem Lasergewehr Rückendeckung geben kann, bevor er atomisiert wird. Fast ein wenig schade, dass man nie einen der Außerirdischen komplett und ohne Helm sieht. Andererseits erhöht das auch die Spannung und macht die Aliens umso bedrohlicher, da sie nie ein Gesicht bekommen. Der Film besitzt eine recht ungewöhnliche, aber durchaus sinnvolle und packende Dramaturgie. Man könnte ihn auch in drei Akte aufteilen, wobei der erste Akt, den Auftakt des Kriegs im Weltenraum darstellt. Gewissermaßen die Kriegserklärung der Außerirdischen und die Mobilmachung der Menschen. Im zweiten Akt gehen die Verteidiger in die Offensive, um dem Feind die Basis zu nehmen. Und wenn der geneigte Zuschauer glaubt, das sei es gewesen, obwohl noch zwanzig Minuten Laufzeit übrig sind, wird er durch den dritten und letzten Akt überrascht. Erst in dem kommt es nämlich zum eigentlichen Krieg im Weltenraum. Zumindest wenn man diesen mit einem Gefecht Strahlen verschießender Raumschiffe assoziiert. Raketen gegen UFOs die bar jeder Kontinuität über den Bildschirm oder die Leinwand fegen, wahllos ihre Strahlen abfeuern, nur damit in schöner Regelmäßigkeit ein an Fäden hängendes UFO oder eine liebevoll gestaltete Rakete im Vakuum des Alls regelrecht zerbirst. Doch die Effekte sind gar nicht so schlecht wie sich das jetzt gerade lesen mag. Zum einen handelt es sich schließlich um einen Film aus dem Jahr 1959 und selbst heutzutage verströmt der Film einen ungeheuren Charme und besitzt eine packende Atmosphäre. Denn auch in Sachen Kameraarbeit haben Honda und sein Kollege Eiji Tsuburaya, der sich für die Spezial-Effekt-Szenen verantwortlich zeichnet, sehr fortschrittlich gezeigt. Wenn die Weltraumbusse schräg hintereinander versetzt durch die felsige Mondlandschaft auf den Betrachter zufliegen, unterlegt von Akira Ifukubes schmissigem Soundtrack, dann kommt einfach Stimmung auf. Das Stück Battle in Outer Space findet sich übrigens bis heute, bis zum aktuellen Blockbuster Shin Godzilla, in den Soundtracks diverser Godzilla-Filme und ist ein echter Ohrwurm. Den Darstellern und den Kulissen sieht man übrigens an, dass es sich keineswegs um eine B-Produktion handelt. Die Schauspieler waren damals mit einer derartigen Ernsthaftigkeit und Leidenschaft bei der Sache, die man sich heute oft für solche Genre-Filme wünschen würde. Aufmachung und Extras:Die Bildqualität ist für einen Film diesen Alters wirklich sensationell und lässt keine Wünsche offen. Ebensowenig was die Extras anbetrifft. Neben dem schön geschriebenen Booklet von Jörg M Jedner, gibt es auch einen Audiokommentar, den er gemeinsam mit Dr. Rolf Giesen bestritten hat, so wie jede Menge Zusatzinfos in Form von Bildergalerien, Werberatschlägen, Trailern usw. Man bedenke hierbei, dass damals natürlich nicht davon ausgegangen wurde, dass der Film einst auf einem Heimmedium ausgewertet werden würde. Die Filme wurden einzig und allein für das Kino produziert und entsprechend wenig Wert hat man auf Hintergrundinformationen, Making-ofs und dergleichen mehr gelegt.Fazit:Ein wahrer Pionier des Science-Fiction-Films mit visionären Ideen und einer fast schon theatralischen Dramaturgie, die durch den klangvollen Soundtrack von Akira Ifukube unterstrichen wird. Ein toller Film! 17. Aug. 2017 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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