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Im Toten Winkel

IM TOTEN WINKEL

Buch / Krimi

Das Zentrum des Romans, der Schlüssel für mehr als die Lösung eines Kiminalfalles, besteht in einer kafkaesken Geschichte. Diese Geschichte erzählt von einem jungen Mann, der wie er sagt, 'leer' auf die Welt gekommen sei. Er sucht Hilfe bei einem Arzt und wartet wie der Mann in Kafkas 'Vor dem Gesetz' darauf, eingelassen zu werden. Am Ende der Geschichte steht Lachen- Totlachen.
Der Autor- Rudolf S., der 2002 im Erfurter Gymnasium 16 Menschen getötet hat, drückt in dieser Geschichte etwas von seinem Lebensgefühl der Sinnlosigkeit und Ausweglosigkeit aus.

Als der Protagonist, ein Journalist, diesen Text in die Hände bekommt, zerreißt er ihn, ohne sich weiter damit auseinanderzusetzen. Begreiflicherweise, denn seine Freundin befindet sich unter den ermordeten Lehrern. Sein gerade begonnener neuer Lebensentwurf stellt die völlige Gegenposition zu der Aussage des Schülertextes dar. In seinem Leben ging es nach der Begegnung mit der Lehrerin Nele nicht um Leere sondern um Fülle. Einer Fülle, die sich aus inniger Zuneigung und Liebe ergab, und die ein Bewältigen der exisstierenden gesellschaftlichen Widersprüchlichkeiten ermöglicht haben würde.

Beide, die Lehrerin und der Journalist, standen vor dem Mord an einem Wendepunkt, der nicht nur einen Weg zueinander bedeutete, sondern auch eine Neuorientierung innerhalb der jeweiligen Berufe. So wollte der Journalist auf den Sensationsjournalismus verzichten, d. h. den einträglichen Job aufkündigen. Die Lehrerin hatte die Absicht, den schulischen Problemen im Sinn eines neuen Gesellschaftsbildes stand zu halten.
Durch den Mord wird dieser Neuanfang verhindert.

Friedrich Kabermann gelingt es, das Bild einer Gesellschaft zu zeichnen, die die Leere, die Leere, von der der Schüler Rudolf S. gesprochen hatte, mit Sensationsgier und Konsum überspielt. Es ist nicht verwunderlich, dass die Schulwirklichkeit Abbild dieser Wirklichkeit ist.
Von Playmobilgesellschaft ist die Rede , von Infantil GMBH, von einer Gesellschaft mit verschenkter Hoffnung. Die Klage über die bestehenden Verhältnisse wird in einem Bild verdichtet. Nimmt uns Gott nur im Rückspiegel wahr?
Befinden wir uns im toten Winkel, sind aus dem Blickfeld des Schöpfers herausgefallen?

Der Roman, der fiktionale und nichtfiktionale Elemente verbindet, ist spannend erzählt. Aus verschiedenen Perspektiven, unterschiedlichen Blickwinkeln, entwickelt sich die Handlung des Romans.

Entgegen der Befürchtung des fiktiven Herausgebers, der glaubt, dass das alles, also auch der vorliegende Roman, in einer Spaßgesellschaft ohne Interesse sei, wird das Buch seine Leser finden!

05. Okt. 2006 - Marlies Eifert
http://home.rhein-zeitung.de/~meifert/Rezensionen/...

Der Rezensent

Marlies Eifert
Deutschland

Website: http://www.marlies-georg.de
Total: 20 Rezensionen
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Geboren wurde ich 1939 in Mainz.
Im Studium habe ich mich für Fächer entschieden, die mir Grundlage für einen Beruf sein konnten(Germanistik und Geschichte) und gleichzeitig wesentliche Teile meiner Interessengebiete abdeckten. Natürlich hätte ich mich gern mit Kunstgeschichte und Malerei befasst, aber Lehrer am Gymnasium mi...

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